Die Selbstorganisation als Herausforderung

Heidi Bösch, Migros Ostschweiz

Inhalt

Corona hat nicht nur einschneidende Verhaltensveränderungen in unserer Gesellschaft zur Folge, sondern auch gravierende Auswirkungen auf die Funktionsweise unserer Arbeit. Die Arbeitswelt 4.0 erhält Rückenwind. Dezentrales, zeit-/ortsunabhängiges Arbeiten und neue Formen der Zusammenarbeit haben innert kürzester Zeit überall Einzug gehalten. Home-Office ist zum Grundbedürfnis und zur Selbstverständlichkeit für Arbeitnehmende geworden. Der Wunsch nach Flexibilität (seitens Mitarbeitenden und Unternehmen) nimmt Einzug in alle Sektoren und Branchen.
In vielen Aufgaben ist dezentrales Arbeiten jedoch schlichtweg nicht realisierbar, weil der Mensch und seine Präsenz vor Ort die wichtigsten Bestandteile der erbrachten Leistung sind. Die Schweizer Wirtschaft benötigt auch künftig hoch qualifizierte Mitarbeitende und Experten für Handwerk, Produktion, Pflege, Medizin, Detailhandel, Transport, Logistik, Verkehr etc.; alles Aufgaben, die sich kaum von zu Hause aus erledigen lassen. 
 
Wie ermöglichen wir Mitgestaltung und Selbstbestimmung für Mitarbeitende in Funktionen, die aufgrund ihrer Anforderungen, Abläufe und Kundenbedürfnisse einen physischen Arbeitsplatz/-ort notwendig machen und stark fremd bestimmt sind? 
Selbstorganisation als Erfolgs-Stimulator für den Mensch in Zeiten von "New Work" will gelernt sein und fordert Mitarbeitende, Vorgesetzte und Unternehmensleitungen gleichermassen. Insbesondere dann, wenn ein kleinstmöglicher gemeinsamer Nenner dafür gefunden werden muss. 

Zur Person

Heidi Bösch ist Leiterin Personelles & Klubschulen und Mitglied der Geschäftsleitung der Migros Ostschweiz. Nebst höheren Berufsausbildungen in Banking und Erwachsenenbildung verfügt sie über MAS-Abschlüsse in Coaching/Organisationsentwicklung sowie in strategischem Personalmanagement. Im 2016 schloss sie den Executive MBA an der HSG St. Gallen ab. Anlässlich ihrer Projektarbeit entwickelte sie ein neues HR-Modell „Transformational HRM“ und publizierte dieses im 2018.