Zukunftskompetenzen auf dem Stundenplan

05.11.2020

Experimentieren und bauen nach Herzenslust: Vier Thurgauer Schulen richten einen MakerSpace ein. In den offenen Lernwerkstätten lernen die Schülerinnen und Schüler mit analogen und digitalen Werkzeugen eigene Ideen entwickeln und umsetzen. Die MakerSpaces sind Teil einer Making-Erprobung, welche die OST– Ostschweizer Fachhochschule und die Pädagogische Hochschule Thurgau im Auftrag des Amts für Volksschule des Kantons Thurgau durchführen. Ziel ist: Praxiserfahrungen zu sammeln, um den Making-Ansatz in Thurgauer Schulen zu unterstützen. Gleichzeitig sollen konkrete Umsetzungshilfen erarbeitet werden.

Auf einem Tisch liegen verschiedene Materialien und Werkzeuge.

Nicht-automatisierbare Fähigkeiten werden für ein erfolgreiches Morgen immer wichtiger. Kreativität, Kommunikation, Kollaboration und der Fähigkeit des kritischen Denkens, auch als 21st Century Skills bezeichnet, haben bereits den Status von Kulturtechniken. Immer häufiger wird deshalb die Maker-Idee auch in Schulen zum Thema. Das Amt für Volksschule des Kantons Thurgau hat deshalb das Institut für Innovation, Design und Engineering (IDEE) der OST – Ostschweizer Fachhochschule und die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) mit der Erprobung von MakerSpaces in vier Thurgauer Schulen beauftragt. MakerSpaces sind innovative Lernumgebungen für eigenverantwortliches, kreatives und kollaboratives Arbeiten mit analogen und digitalen Werkzeugen. Ziel ist es, einerseits in vier Pilotschulen Praxiserfahrungen zu sammeln, um so den Making-Ansatz in den Thurgauer Schulen zu unterstützen. Andererseits erarbeiten die Projektteams konkrete Umsetzungshilfen, die andere interessierte Schulen beim Aufbau und Betrieb eines MakerSpaces nutzen können.

Making in der Schule integrieren

Bereits in einem früheren Kooperationsprojekt untersuchten das IDEE und die PHTG, wie Making in der Schule integriert werden kann. «Die Praxiserfahrungen, die wir gesammelt haben, und die Erkenntnisse aus der Forschung fliessen nun in die Erprobung ein», sagt Björn Maurer, Co-Projektleiter an der PHTG. Dabei nehmen vier Pilotschulen teil: Wigoltingen, Erlen, Weinfelden und Sirnach. In den kommenden Monaten entwickeln die Schulen ihren je eigenen MakerSpace und gestalten einen Raum zur Lernwerkstatt um. Die nächsten Meilensteine sind die Eröffnung, der Betrieb und die Verankerung des MakerSpace im Schullalltag. Das IDEE und die PHTG begleiten die Schulen und dokumentieren Good-Practice-Beispiele und mögliche Umsetzungsvarianten. Die Erprobung dauert drei Jahre.

Neue Plattform mit Informationen, Tipps und Anregungen

Gleichzeitig baut das Projektteam die Entwicklungsplattform www.makerspace-schule.ch auf. Hier finden Interessierte neben allgemeinen Informationen zum Making-Ansatz, Umsetzungshilfen zur Planung und dem didaktischen Konzept auch konkrete Empfehlungen, wie man einen Raum in einen MakerSpace umwandelt und welche Materialien es dazu braucht. Weiter stehen auf der Plattform die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung sowie Aktuelles über andere Forschungsprojekte. Im Blog wiederum finden Lehrpersonen Tipps und Anregungen zur Unterrichtgestaltung wie zum Beispiel das «1x1 der Kreativität beim Making» oder einen Leitfaden zur Begleitung von Lernprozessen beim Making. «Mit der Plattform wollen wir Schulen dabei unterstützen, Making bei ihnen einzuführen, auszubauen und stetig weiterzuentwickeln», sagt Selina Ingold, Co-Projektleiterin im IDEE.

Weitere Informationen:

Amt für Volksschule

Making in der Volksschule