Forschungsprojekt

Digitale Kluft

Wie nie zuvor ist das Thema Generationenunterschiede präsent, wenn es um die Gestaltung der digitalen Transformation geht.

Häufig heisst es „ältere Mitarbeitende“ möchten, können und wollen sich im Zuge der digitalen Transformation nicht verändern, insbesondere in Bezug auf die Nutzung neuer Technologien und die Adaption von Arbeitsprozessen. Diskussionen in der Praxis zeigen deutlich, dass Organisationen nicht wissen, wie sie diese vermeintliche digitale Kluft zwischen den Generationen überwinden können. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese vermeintliche digitale Kluft nicht gesellschaftlich konstruiert ist und sich aus einem Stereotypen-Denken ableitet. Denn so zeigen Fiske, Cuddy, & Glick (2007), dass älteren Menschen generell zwar viel Integrität (mehr Wärme) zugesprochen wird, aber generell weniger Kompetenzen. Auch Meyer & Asbrock (2018) kommen zu einem ähnlichen Ergebnis in ihrer Studie. Demzufolge kann angenommen werden, dass älteren Menschen lediglich aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters weniger Kompetenz zugesprochen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob dieses Bild resp. diese Stereotypen auch im Kontext der digitalen Transformation zum Tragen kommen und/oder ob tatsächlich fehlende Fähigkeiten, Wissen und Kompetenzen zu Generationenunterschieden sowie einer digitalen Kluft zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitenden führen und falls ja, in welchem Kontext dieses fehlende Wissen deutlich wird.

Das vorliegende Projekt knüpft direkt an der beschriebenen Problemstellung an und untersucht, inwieweit in Organisationen Altersstereotype bezogen auf die digitale Transformation vorherrschen und auf welchen Beobachtungen/Handlungen diese ihre Grundlage finden. Ausserdem wird herausgearbeitet, inwieweit es älteren Mitarbeitenden tatsächlich an Bereitschaft und/oder Kompetenzen zur Bewältigung der digitalen Transformation fehlt.

Anhand der Ergebnisse zu diesen Fragestellungen werden Lösungen erarbeitet, die ggf. Stereotypen-Denken in Organisationen durchbrechen, wie beispielsweise Weiterentwicklungskonzepte für Führungskräfte oder ältere Mitarbeitende.