Modulgruppe «Advanced Nursing Practice»

Modul: Verstehende Pflegepraxis I, Verstehende Pflegepraxis II

Im Fokus stehen komplexe Pflege- und Lebenssituationen von Personen mit chronischen Gesundheitsbeeinträchtigungen. Um diese Personen effektiv zu unterstützen, machen Sie sich besonders vertraut mit der Lebenswelt der Betroffenen und deren Bezugspersonen. Sie setzen sich mit der reflexiven Fallarbeit und den Ansätzen der verstehenden Pflegediagnostik auseinander, um individuelle Pflegesituationen und Versorgungsprozesse (mit-) zu gestalten.

Dieses Modul befasst sich mit der Analyse und Beeinflussung gesundheitsbezogener Verhaltensweisen auf individueller und kollektiver Ebene sowie mit den psychosozialen Grundlagen von Krankheit und Krankheitsbewältigung auf psychischer Ebene unter Einbezug somatischer Komponenten.

Im semesterübergreifenden Modul «Clinical Practice» steht der Erwerb von Fertigkeiten (Skills) im Fokus, die zu einer qualifizierten Ausübung einer vertiefenden respektive verstehensinteressierten Pflegepraxis beitragen. Die in den ANP-Modulen thematisierten und anwendungsbezogenen Methoden und Techniken werden im Rahmen von Workshops und Werkstätten vertieft.

Um die Lebenswelt chronisch erkrankter Personen verstehen zu können, sind Theorien und Erklärungsmodelle hilfreich. Zugleich ist es wichtig, die eigene professionelle Rolle mithilfe von Konzepten kontinuierlich zu reflektieren. In diesem Modul setzen sich die Studierenden auseinander mit:

  • Theorien der Gesundheitsförderung und der Selbstpflege
  • Caring-Konzepten
  • Verstehens- und Handlungstheorien lebensweltorientierter Pflege
  • wissenschaftstheoretischen Strömungen im Pflegekontext
  • Professionstheorie in Bezug auf «Advanced Nursing Practice»
  • Politisierung und Ökonomisierung des Pflegerischen

Eine Kernkompetenz der APN bildet die Kommunikations- und Interaktionskompetenz. Die Kommunikation und Interaktion wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst und kann in verbaler als auch nonverbaler Form stattfinden. Dabei spielen die Eigenschaften der Kommunikationsumgebung und die relevanten Merkmale der Situation eine tragende Rolle.

Täglich sind APNs mit kommunikativen Grenzsituationen. In diesem Modul sollen Techniken und Möglichkeiten gelehrt werden, um diese Anforderungen kontrolliert und strukturiert begegnen zu können.

Ethische Entscheidungsfindung gehört zu den Kernkompetenzen der APNs. In diesem Modul vertiefen die Studierenden grundlegende Aspekte der klinischen Ethik anhand exemplarischer Handlungsfelder im APN-Kontext. Sie beschäftigen sich mit:

  • Grundfragen heutiger Pflegeethik
  • Patientenrechten
  • ausgewählten ethischen Theorien und Konzepten wie Vulnerabilität, Forschung und Pflege am Lebensende
  • «Advance Care Planning» im Verantwortungsbereich der APN

Technisierung, Digitalisierung und Robotisierung beeinflussen zunehmend die Lebens- und Arbeitswelt von Pflegenden und pflegebedürftigen Personen. In diesem Modul setzen sich die Studierenden mit der Frage auseinander, ob und wie sich digitale, technische und robotische Ansätze in komplexe Pflege- und Alltagssituationen integrieren lassen. Sie diskutieren, wie sich diese Integration auf das Beziehungsgeschehen zwischen pflegebedürftigen Personen, Angehörigen und Pflegenden auswirkt. Dabei setzen sie sich auseinander mit:

  • Chancen und Herausforderungen von «Digital Health» in Care-Situationen
  • Technikethik in der Pflege und Begleitung von Personen mit chronischen Erkrankungen
  • digitalen Skills in der Pflege
  • personenbezogenen Technologien, deren Entwicklung und Einsatz (Informations- und Kommunikationstechnologien, Ambient Assistent Living und Assistenztechnologien, robotischen Technologien, Companion- und Rehabilitationstechnologien)
  • Technologien in Pflegesystemen (Pflegeinformatik, klinische Informationssysteme, elektronisches Patientendossier, Telecare, mHealth, Big Data)
  • Technikforschung in der Pflege und Begleitung von chronisch erkrankten Personen

Im Sinne des «Practice Development»-Ansatzes zeigt sich Leadership in der Gestaltung einer personenzentrierten Kultur. Personenzentrierung bezieht sich auf alle, die an einer Caring-Interaktion beteiligt sind – erkrankte Personen, Familien, Kolleginnen und Kollegen sowie weitere Mitglieder des multiprofessionellen Teams. In diesem zweiteiligen Modul planen die Studierenden zunächst ein Leadership-Projekt im Rahmen der klinischen Fachführung und setzen es im anschliessenden Transfermodul um.