CAS Kindes- und Erwachsenenschutz

In der Praxis sehen sich Mitarbeitende des Kindes- und Erwachsenenschutzes nebst herausfordernden Situationen und komplexen Fragestellungen auch mit divergierenden Erwartungen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen konfrontiert. Der CAS Kindes- und Erwachsenenschutz vermittelt hilfreiche Kompetenzen, um mit diesen Spannungsfeldern umzugehen. 

Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) hat den Auftrag, das Wohl und den Schutz hilfsbedürftiger Personen sicherzustellen. Für Behördenmitglieder gelten hohe fachliche Anforderungen. Dazu kommt, dass ihre Arbeit einem immensen medialen Interesse ausgesetzt ist.

Der Zertifikatskurs (CAS) Kindes- und Erwachsenenschutz vermittelt Grundlagen und Methoden, um noch professioneller auf die bestehenden Spannungsfelder und Anforderungen im Praxisalltag reagieren zu können. Diese Weiterbildung basiert auf der Seminarreihe Kindes- und Erwachsenenschutz, welche die OST – Ostschweizer Fachhochschule zusammen mit den Präsidien der Ostschweizer Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden entwickelt hat.

«Durch diese Weiterbildung habe ich vertieftes Fachwissen erlangt und somit Sicherheit für die anspruchsvolle und vielfältige Tätigkeit bei der KESB gewonnen. Besonders geschätzt habe ich, dass die Inhalte stets auch im Hinblick auf den Schutz der Integrität von Betroffenen reflektiert wurden.»

Rafael Siebs, Absolvent CAS Kindes- und Erwachsenenschutz

Auf einen Blick

Abschluss

Certificate of Advanced Studies CAS in Kindes- und Erwachsenenschutz (15 ECTS-Punkte)

Schwerpunkte

Die Teilnehmenden dieses Zertifikatskurses absolvieren die Seminarreihe Kindes- und Erwachsenenschutz sowie ein zweitägiges Ergänzungsmodul aus einem der folgenden Zertifikatskurse:

Hinzu kommen eine Transferarbeit sowie eine Präsentation in Form eines Fachgespräches zu dieser Arbeit.

Dauer

20 Präsenztage, berufsbegleitend während 9 Monaten
(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Verbindlich ist der aktuelle Terminplan.)

Kosten

CHF 6900.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld

Durchführungsort

Campus St.Gallen

Nächste Durchführung

Laufender Einstieg für Teilnehmende der Seminarreihe Kindes- und Erwachsenenschutz möglich.

Ein Blick in die Zukunft des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts

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Streitpunkt Besuchsrecht

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Der CAS Kindes- und Erwachsenenschutz besteht aus vier Grundlagen- und vier Vertiefungsseminaren sowie den dazugehörigen Fallwerkstätten. Darauf aufbauend absolvieren die Teilnehmenden ein Ergänzungsmodul bestehend aus zwei Unterrichtstagen aus einem der unten aufgeführten Zertifikatskurse.

Grundlagenseminare

In diesen Seminaren werden die rechtlichen, sprachlichen und psychologischen Grundlagen der Instrumente des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts (KESR) vermittelt:

Rechtliche Instrumente und Verfahren

  • Rechtsgrundlagen
  • Prozesse und Triage
  • Rollen und Funktionen
  • Rollenverständnisse
  • KESB und die Öffentlichkeit

Sprache und Text

  • Sprache und Schriftlichkeit
  • Textsorten: Akten, Berichte, Beschlüsse, Verfügungen usw.
  •  Methodik der Texterstellung

Grundlagen der Gesprächsführung

  • Grundlagen der Kommunikation
  • Gesprächsarten
  • Methoden der Gesprächsführung (Gesprächsstrukturierung, Ergebnissicherung usw.)

Psychologische Grundlagen

  • Einführung in die Entwicklungspsychologie
  • Gefährdungen und Risiken aus psychologischer Perspektive

Vertiefungsseminare

Basierend auf den Grundlagenseminaren werden in den Vertiefungsseminaren die rechtlichen, sprachlichen und psychologischen Themen des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts (KESR) vertieft behandelt:

Rechts- und Verfahrenskenntnisse

  • Vertiefte Rechtskenntnisse inkl. Verfahrensrecht, Sozialversicherungsrecht, Datenschutz usw.
  • Rechnungsprüfung/Revision inkl. Vermögensverwaltung im Rahmen einer Beistandschaft oder Vormundschaft (VBVV) und Staatshaftung

Adressaten- und kontextgerechtes Schreiben

  • Sprache schafft Wirklichkeit und widerspiegelt das Denken: kontextgerechte komplexere Texte (z. B. Berichte, Entscheide)
  • Übungen anhand von Beispielen

Vertiefung der Gesprächsführung

  • Gespräche unter erschwerten Bedingungen (z. B. geringer Verbalisierungsgrad) und Konfliktgespräche
  • Umgang mit Bedrohungssituationen

Vertiefung der psychologischen Kenntnisse

  • Krisen (Übergangs- und Ereigniskrisen) und Krisenmanagement aus psychologischer Sicht
  • Psychopathologie und typische Krisenverläufe

Fallwerkstätten

Zu den Vertiefungsseminaren gehört je eine Fallwerkstatt. Hier werden die Schwerpunkte aus den Seminaren verknüpft und anhand konkreter Fälle aus der Praxis vertieft betrachtet.

Ergänzungsmodul

Das Ergänzungsmodul ist ein vertiefendes Kontextstudium von zwei Unterrichtstagen (Wahlpflichttage) aus einem der folgenden Zertifikatskurse der OST - Ostschweizer Fachhochschule:

Hinzu kommen eine Transferarbeit sowie eine Präsentation in Form eines Fachgespräches zu dieser Arbeit.

Zielgruppe

Mit diesem Weiterbildungsangebot sind alle Mitarbeitenden aus dem Bereich des Kindes- und Erwachsenenschutzes angesprochen (Kindes- und Erwachsenenschutz, Abklärungen, Fachsekretariate, Berufsbeistände, Juristinnen und Juristen).

Zulassung

Zugelassen sind Personen

  • mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule oder Höhere Fachprüfung);
  • mit qualifizierter Berufserfahrung;
  • mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).

Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden.

Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Für Teilnehmende ohne Hochschulabschluss ist das Seminar Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens im Sinne einer Nachqualifikation obligatorisch. 

Die Absolventinnen und Absolventen des CAS Kindes- und Erwachsenenschutz ergänzen das in der Seminarreihe erarbeitete Wissen mit einem von ihnen gewählten theoretischen Themenschwerpunkt. Durch diese vertiefte Auseinandersetzung erlangen sie eine differenzierte und reflektierte Perspektive auf ihre berufliche Tätigkeit und das komplexe Berufsfeld. Als Expertinnen und Experten können sie ihre Kompetenz in der Beratung oder z.B. Einführung neuer Mitarbeitender einbringen.

Prof. Dr. Stephan Dettmers

ISAL Institut für Soziale Arbeit im Lebensverlauf Institutsleiter

+41 58 257 15 96 stephan.dettmers@ost.ch

Michèle Sandoz

Weiterbildung St.Gallen Studienkoordinatorin

+41 58 257 14 98 michele.sandoz@ost.ch