Vorstudie zu: Digitale Lernplattform für Schweizer KMU, zur Sensibilisierung und Unterstützung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt

75 % der Menschen mit Behinderungen in der Schweiz schätzen ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt als gering ein, wie der aktuelle Inklusionsindex von Pro Infirmis zeigt. Laut Bundesamt für Statistik sind 67,9 % der Menschen mit Behinderungen arbeitstätig (davon 50% in Teilzeit), während bei Menschen ohne Behinderungen dieser Anteil bei 84,1 % (davon 37% in Teilzeit) liegt.

Wie eine aktuelle Studie des schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB) zeigt, hat zum einen Weiterbildung eine grosse Bedeutung für den Erfolg von KMU und zum anderen zeigt sich aber auch, dass ein Drittel der KMU aufgrund von fehlenden Ressourcen das Weiterbildungspotenzial nicht ausschöpfen können. Hier setzt das geplante Projekt an. Durch eine digitale Lernplattform soll es möglich werden Lerninhalte dann zu nutzen, wenn die Teilnehmenden Zeit und Ressourcen dafür haben. Im Gegensatz zu Lernprogrammen die physisch stattfinden, kann mit einer digitalen Plattform orts- und zeitunabhängig kostengünstiger (z.B. fallen Reisekosten weg) und individuell gelernt werden.

Im Rahmen unserer Vorstudie führen wir Workshops durch, die sich auf die Bedarfsanalyse von KMU konzentrieren. Diese Workshops dienen der Erhebung spezifischer Unterstützungs- und Informationsbedarfe der Unternehmen zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Die Ergebnisse dieser Vorstudie werden die Grundlage für die Entwicklung einer digitalen Lernplattform (E-Learning) bilden, die gezielt auf die identifizierten Bedürfnisse der KMU eingeht.

Die digitale Lernplattform, soll Personalverantwortliche in KMU ansprechen. Sie bietet Schulungen und Informationen, um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen zu fördern – ein Thema, das nicht nur gesellschaftlich relevant ist, sondern auch dazu beitragen kann, dem Fachkräftemangel zu begegnen. 

Die Vorstudie hat gezeigt, dass das Thema Inklusion von Menschen mit Behinderungen in vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) grundsätzlich positiv bewertet wird – in der betrieblichen Realität jedoch häufig (noch) keine Priorität besitzt. Während Unternehmen den Bedarf an konkreten Informationen, rechtlicher Orientierung und praktischen Umsetzungshilfen betonten, wiesen Menschen mit Behinderungen vor allem auf bestehende Vorurteile, mangelnde Offenheit und fehlende Sichtbarkeit ihrer Kompetenzen hin. Beide Perspektiven machen deutlich: Es braucht klare Strukturen, mehr Sensibilisierung und den Abbau von Unsicherheiten, um Inklusion wirksam und nachhaltig im Arbeitsalltag zu verankern. Erfahren Sie mehr über das Projekt und die Erkenntnisse daraus in diesem Blog-Artikel auf HR-Today.