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Sozialer Wandel als gesellschaftliche Aufgabe

04.08.2025

Wie können parteipolitisch neutrale Organisationen gesellschaftspolitisch wirksam sein? Diese Frage untersuchte Pamela Städler in ihrer Masterarbeit im MAS Management of Social Services an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Ihre Analyse am Beispiel der Frauenzentrale St.Gallen zeigt auf, wie Vereine ihre Anliegen in politische Prozesse einbringen können, ohne ihre Neutralität zu verlieren.

Pamela Städler ist mit dem Spannungsfeld zwischen politischer Einflussnahme und Neutralität vertraut.
Pamela Städler ist mit dem Spannungsfeld zwischen politischer Einflussnahme und Neutralität vertraut.

Fünf Handlungsoptionen für politischen Einfluss

«Parteipolitisch neutrale Organisationen können eine breite Palette an Beteiligungsformen wählen, um an der Meinungs- und Willensbildung der Bevölkerung und am politischen Entscheidungsprozess teilzunehmen», erklärt Pamela Städler. In ihrer Masterarbeit identifizierte sie fünf zentrale Handlungsoptionen: Informations- und Aufklärungsarbeit, Lobbying, Monitoring, Netzwerkarbeit sowie die Nutzung von Beteiligungsrechten.

«Parteipolitisch neutrale Organisationen können eine breite Palette an Beteiligungsformen wählen, um an der Meinungs- und Willensbildung der Bevölkerung und am politischen Entscheidungsprozess teilzunehmen.»

Pamela Städler, Stellenleiterin Selbsthilfe St.Gallen und Appenzell sowie Absolventin des MAS Management of Social Services an der OST

Erkenntnisse mit Praxisnutzen

Die Masterarbeit fand bei der Frauenzentrale St.Gallen grossen Anklang. Geschäftsführerin Jacqueline Schneider sieht im Ergebnis einen wertvollen Impuls für die Weiterentwicklung: «Eine erneute Analyse der Anspruchsgruppen und die Idee eines einheitlichen Kommunikationskonzeptes nehme ich gerne mit in die Diskussion mit dem Vorstand.» Auch bei der Jahresplanung für 2026 sollen erste Vorschläge aus der Arbeit einfliessen.

Gleichstellung als verbindendes Thema

Die Frauenzentrale St.Gallen setzt sich seit Jahrzehnten für die Gleichstellung ein, unabhängig von politischen Lagern. «Die Ziele der Frauenzentrale St.Gallen sind für alle Frauen relevant – egal ob aus dem bürgerlichen oder dem linken Lager. Das verbindet und holt die Frauen unabhängig von der Politik in ihrem Alltag ab», betont Jacqueline Schneider. Die Arbeit von Pamela Städler macht deutlich: Sozialer Wandel ist mehr als ein Parteiprogramm – er ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

«Die Ziele der Frauenzentrale St.Gallen sind für alle Frauen relevant – egal ob aus dem bürgerlichen oder dem linken Lager. Das verbindet und holt die Frauen unabhängig von der Politik in ihrem Alltag ab.»

Jacqueline Schneider, Geschäftsführerin der Frauenzentrale St.Gallen