News

OST entwickelt Blasförderanlage für Holzpellets

01.07.2022

Wie schafft man Holzpellets über 600 Höhenmeter den Berg hoch ins autofreie Braunwald? Zusammen mit der tbgs Glarus entwickelte die OST eine Blasförderanlage, damit die Glarner Gemeinde künftig mit dem nachwachsenden Brennstoff beliefert werden kann. Der erste erfolgreiche Vollversuch im Video.

Die Energieversorgung der Gemeinde Braunwald im Kanton Glarus soll CO2-neutral werden. Wegen zu wenig Sonne im Winter und ungeeignetem Terrain kommen aber weder Sonnenenergie noch Erdwärmesonden oder Fernwärme in Frage. Bald sollen also 585 Tonnen Holzpellets die rund 300'000 Liter Heizöl ersetzen, die das Dorf pro Jahr, vor allem im Winter, benötigt (die «südostschweiz» berichtete).

Um diese gewaltige Menge die rund 600 Höhenmeter und 1.5 Kilometer ins autofreie Braunwald zu befördern, entwickelte ein Team des IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion der OST eine Blasförderanlage. Durch einen Schlauch sollen die Pellets nach oben geblasen werden. Ein erster Feldversuch über eine Distanz von 150 Metern im August 2021 verlief bereits vielversprechend. Letzte Woche fand der erste Vollversuch über die volle Distanz und Höhe in Schwanden statt. Der erfolgreiche Versuch zeigte, dass das bisher als physikalisch unmöglich betrachtete Fördern von Holzpellets auf diesem Weg doch möglich ist – und das mit einer vorzeigbaren Energiebilanz: Der Energieverbrauch betrage, gemessen am Energiegehalt der nach oben beförderten Holzpellets, ungefähr zwischen 0.1 und 0.3 Prozent, schätzt OST-Professor Albert Loichinger, der das Projekt am IPEK leitet.

Mehr zum ersten erfolgreichen Vollversuch gibt’s im Video: