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Medienmitteilungen der OST

80 Jugendliche messen sich bei den RobOlympics an der OST

Medienmitteilung vom 23. November 2025

Rund 80 technikbegeisterte Kinder und Jugendliche haben am Samstag an den RobOlympics der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil-Jona teilgenommen und ihre selbstgebauten Roboter in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten lassen. Die olympischen Spiele für Roboter haben an der OST Tradition: Der Event zur Nachwuchsförderung hat bereits zum 21. Mal stattgefunden. 

Robotik ist ein Teamsport: Zusammenarbeit zwischen Robotern und ihren Entwicklerinnen und Entwicklern war zentraler Bestandteil der Wettkämpfe.
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher feuerten die jungen Robotiktalente an.
MINT-Nachwuchs: Unter den Teilnehmenden waren auch viele robotikbegeisterte Mädchen.

«Lasst die Spiele beginnen», hiess es am Samstagmorgen um 9.30 Uhr an der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil-Jona. Die offizielle Begrüssung zu den 21. RobOlympics war kurz gehalten im Wissen, dass es die 18 Teams mit rund 80 Kindern und Jugendlichen an ihre Tische zieht. Diese dienten während des Tages als Werkstätte, vollgestellt mit Legosteinen, Laptops und Ersatzteilen. Eindrückliche Roboter wurden dort zusammengesteckt, ausgestattet mit mehreren Sensoren, verschiedenen Antrieben und Greifarmen. Manche so gross wie mittelgrosse Kartonkisten, andere klein und handlich. Sie sind für die unterschiedlichsten Disziplinen gebaut worden: Die Mini Sumos stossen Gegner aus dem Ring, während bei anderen Disziplinen Bälle ins Tor oder ins gegnerische Feld befördert werden müssen. Im Parcours «Linienfolger» gewinnt der Roboter, der so schnell wie möglich der Linie ins Ziel folgt und dabei Sackgassen und andere Hindernisse meistert.

Die Disziplinen sind den Teilnehmenden im Vorfeld bekannt. Wie sie im Detail aussehen, erfahren die jungen Entwicklerinnen und Entwickler teils aber erst am Wettkampftag selbst. Das führt dazu, dass die Teams bis zu den letzten Minuten vor den entscheidenden Durchläufen an ausgeklügelten Lösungsansätzen feilen und ihre Roboter umprogrammieren und optimieren. Ganz besonders gilt das für die Überraschungsaufgabe, die erst am Wettkampftag vorgestellt wird. Dieses Jahr lief sie unter dem Namen «RoboDrop» und beeindruckte mit zwei Roboterarmen – einer davon konnte dabei von Hand gesteuert werden, damit ein zweiter synchroner Arm einen Baustein auf den Roboter der Spielerinnen und Spieler lädt und ihn dann auf ein bestimmtes Feld transportiert.

Robotik als interdisziplinäres Ingenieursfeld

Die RobOlympics fördern verschiedene Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schüler, die vorwiegend aus Sekundar-, Kantons und Berufsschulen kommen. In kurzer Zeit müssen innovative Lösungen entwickelt werden, die in der zur Verfügung stehenden Zeit auch umsetzbar sind. Die Teilnehmenden müssen während des Wettkampfs lernfähig bleiben und neues Wissen in die Lösung integrieren. Damit dies gelingt, müssen sie gut zusammenarbeiten – Teamarbeit ist besonders gefragt.

«Robotik vereint verschiedene Ingenieursdisziplinen wie Maschinentechnik, Elektrotechnik und Informatik. Das macht den Bereich für die Teilnehmenden interessant und für uns attraktiv für die Nachwuchsförderung», sagt Andreas Breitenmoser, Organisator der RobOlympics und Professor im Studiengang Electrical and Computer Engineering an der OST. Das Ziel der RobOlympics ist es, junge Menschen spielerisch für Technik zu begeistern. «Ich bin immer wieder beeindruckt, mit wie viel Kreativität und Talent sich die Jugendlichen einbringen und was sie innerhalb eines Tages auf die Beine stellen.» Die Wettkampf-Atmosphäre wirkt zusätzlich motivierend. «Im Vordergrund stehen aber der Spass, die Freude an der Technik und der Austausch mit Gleichgesinnten», sagt Breitenmoser.

Gewinner vom letzten Jahr kehrte mit eigenem Spiel zurück

Die Begeisterung der Teilnehmenden wirkt ansteckend auf die Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Veranstaltung ist öffentlich und zieht auch Familien an. Schon die Jüngsten sind fasziniert von den farbigen, sich bewegenden Robotern.  

Ein Highlight für die Besucherinnen und Besucher stammte von einem Teilnehmenden aus dem vergangenen Jahr: Janis Looser hat 2024 selbst an den RobOlympics teilgenommen und mit seinem Team in mehreren Disziplinen gewonnen. «Ich habe deshalb eine neue Herausforderung gesucht», sagt der 18-jährige Schüler der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO). Das Resultat: Er hat ein Spiel entwickelt, das an eine Mischung aus Schneeballschlacht und Adventskalender erinnert: Die Spielerinnen und Spieler lenken dabei mit einer Fernsteuerung einen Mechanismus, der Ping-Pong-Bälle in ausgewählte Fenster einer Schneeburg schiesst. «Es freut mich, dass so viele Kinder und Jugendliche spielen wollen und die Schlange immer lang ist. Ich sehe jetzt aber auch, wo die Elektronik noch Verbesserungspotenzial hat», sagte der Entwickler.

Ausblick auf internationale Wettkämpfe

Für Jugendliche wie Janis, die bereits erfolgreich an den RobOlympics teilgenommen haben, entwickelt Andreas Breitenmoser und das Organisationsteam die RobOlympics weiter. Seit vergangenem Jahr gibt es ein Spiel im Wettkampf, bei dem die Roboter in einem Team und mit dem Gegner zusammenarbeiten müssen. «Es ist komplexer als unsere anderen Disziplinen», erklärt Breitenmoser.

Dieses Jahr war zudem der internationale Roboterwettkampf «FIRST Global» mit einem Stand vertreten. Stephan König, FIRST Global Vertreter der Schweiz, beantwortete Fragen von interessierten Jugendlichen und Lehrpersonen. «Zusammen mit der OST möchten wir FIRST Global auch in der Schweiz etablieren», sagt König. Als Medizintechnik-Student an der ETH betreut er Robotik-Module an der KZO. Als Coach hat er das Schweizer Team an den FIRST Global 2022 auf den ersten Platz gebracht. «Robotik bietet einen perfekten Einstieg in technische Themen. Sie kombiniert Hardware und Software und man sieht sofort, ob etwas funktioniert oder nicht. Das unterstützt den Lernprozess und fördert das lösungsorientierte Denken.» Events wie die RobOlympics findet König deshalb sehr wertvoll. «Ich konnte mir selbst durch solche Wettkämpfe sehr viel praktisches technisches Wissen aneignen und habe auch in Bezug auf Teamarbeit sehr viel gelernt», sagte der 22-Jährige.

«Uns hat der Ehrgeiz gepackt», blicken zwei Teilnehmerinnen am Ende des Tages auf die RobOlympics zurück. Sie lobten «die guten Vibes» am Event und die Atmosphäre. «Es hat viel Spass gemacht. Schade nur, dass wir so mit unserem eigenen Roboter beschäftigt waren, dass wir gar keine Spiele von anderen schauen konnten.»

Weitere Informationen zu den RobOlympics

Die RobOlympics richten sich vorwiegend an Jugendliche ab dem 7. Schuljahr bis und mit dem Jahr der abgeschlossenen Matura beziehungsweise Lehre. Die Teilnehmenden treten in Teams zum Wettbewerb an. Neben den Sets von Lego Mindstorms können Interessierte in der Kategorie OpenClass mit anderen Robotertypen teilnehmen. Die nächsten RobOlympics finden kommendes Jahr voraussichtlich im November statt. Infos: www.robolympics.ch

Die RobOlympics sind Teil der Nachwuchsförderung der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Infos: Nachwuchs-Programme am Campus Rapperswil-Jona | OST