Demenzpflege im Wandel der Zeit

Medienmitteilung vom 25. September 2023

Am Mittwoch, 15. November 2023, findet auf dem Gelände der Olma Messen der 9. St.Galler Demenz-Kongress statt. Thema der diesjährigen Ausgabe: «Dementia Care im Wandel der Zeit – Weiterdenken erwünscht?!» Bereits am Vorabend, am 14. November, organisieren Alzheimer St.Gallen-Appenzell und das Kompetenzzentrum Demenz der OST – Ostschweizer Fachhochschule im Centrum St.Mangen eine Veranstaltung zum Thema Betreuung.

Prof. Dr. Birgit Vosseler, Leiterin des Departements Gesundheit an der OST – Ostschweizer Fachhochschule, eröffnete den Demenzkongress 2022. Auch in diesem Jahr wird viel Publikum erwartet.

«Die nächsten Jahre werden in der Pflege auch von der Pflegeinitiative geprägt sein. Der Bedarf einer personenzentrierten Pflege für Menschen mit Demenz im Rahmen hoch individueller Krankheitsverläufe bleibt indes hoch und leider häufig ungedeckt», sagt Heidi Zeller, Leiterin des Kompetenzzentrums Demenz an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Neue Wege seien zu beschreiten und mit Mut alte Gewohnheiten zu überdenken. In diesem Rahmen zeige das Kompetenzzentrum Demenz der OST – Ostschweizer Fachhochschule am 9. St.Galler Demenz-Kongress innovative Ansätze für eine personenzentrierte, interprofessionelle Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Betreuungs- und Pflegepersonen, so Heidi Zeller. Der Kongress findet am Mittwoch, 15. November, auf dem Gelände der Olma Messen in St.Gallen statt.

Neue Perspektiven für die Pflege

Nach einer kurzen Begrüssung durch Prof. Dr. Birgit Vosseler, Leiterin des Departements Gesundheit an der OST – Ostschweizer Fachhochschule, startet das Programm mit einer ersten Keynote-Vorlesung zum Thema «Vom Durcheinander zum durch einander – wie die künstlerische Praxis von Menschen mit Demenz neue Perspektiven eröffnen kann». Referent ist Oliver Schultz, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Justus-Liebig-Universität in Giessen, Mitherausgeber der Zeitschrift «demenz: das Magazin» und Autor des viel beachteten Buches «Die Rettung der Pflege». «Menschen mit Demenz und ihre künstlerischen Bilder eröffnen immer wieder sehr erstaunliche Perspektiven. In meinem Vortrag möchte ich der Frage nachgehen, wie diese künstlerische Arbeit bestehende Perspektiven auf die Demenz und die Demenzversorgung erweitern und auch inspirieren kann», sagt der ausgebildete Künstler und Germanist.

Hanna Mayer, Professorin für Pflegewissenschaft an der Karl Landsteiner Universität in Krems an der Donau wird anschliessend über «Personenzentrierung in Zeiten des Fachkräftemangels» berichten, ein Thema, über das Mayer ein kompetentes Fachbuch verfasste, das Mitte Oktober im Handel erhältlich sein wird.

Langzeitpflege im Fokus

Nach einer Pause gibt Franziska Zúñiga Einblick in ihre Forschung an der Universität Basel. Die Professorin für Pflegewissenschaften hat sich auf die «Stärkung der Expertise in der Langzeitpflege» spezialisiert. Zúñiga sagt: «Bewohnende in der stationären Langzeitpflege sind vulnerabel und benötigen ein Lebensumfeld, dass sowohl ihre Lebensqualität fördert wie eine angemessene medizinische Versorgung bietet. Es braucht Fachexpertise vor Ort, insbesondere für die Behandlung, Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz. Versorgungsmodelle wie INTERCARE können Unterstützung bieten, Expertise und interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken und die Qualität kontinuierlich weiterzuentwickeln.»

Das letzte Keynote-Referat ist dem Thema «Personenzentriert führen – Präsenz und Lebensenergie als Schlüssel zum Personalerhalt» gewidmet. «Erkenntnisse der Positiven Psychologie und der Achtsamkeitsforschung geben uns praktikable Instrumente an die Hand, um mit mehr Freude und Energie zu arbeiten und den Wirren des Berufsalltags mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Das öffnet neue Wege für’s Selbstmanagement aber auch für das personenzentrierte Führen», sagt Alexander Hunziker, der als Professor an der Berner Fachhochschule im Bereich Wirtschaft lehrt und zu den Experten auf dem Gebiet Positive Psychologie und Achtsamkeit gehört.

Workshop zur Pflegepolitik

Am Nachmittag können sich die Besucherinnen und Besucher des 9. St.Galler Demenz-Kongresses für verschiedene Workshops einschreiben. So wird beispielsweise «Die Bedeutung der Pflegeinitiative für die Unterstützung von Menschen mit Demenz» diskutiert. Unter anderem nehmen Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK, und die St.Galler Regierungsrätin und Gesundheitsministerin Laura Bucher teil. Die anderen Workshops tragen Titel wie «Leadership im interprofessionellen Kontext gestalten», «Pflege durch Pflege gestalten», «Basale Stimulation» oder «Leadership und Achtsamkeit».

Vorabendprogramm über Betreuungskonzepte

Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Demenz der OST – Ostschweizer Fachhochschule führt Alzheimer St.Gallen-Appenzell am Dienstag, 14. November, eine Vorabendveranstaltung zum St.Galler Demenz-Kongress durch. Mit zwei Inputreferaten werden «Betreuungskonzepte im ambulanten wie im stationären Bereich» erläutert. Im Anschluss haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fragen an Diskussionstischen zu vertiefen. Leistungserbringer im Demenzbereich aus der Stadt St.Gallen stellen im Rahmen eines Marktplatzes zudem ihre Organisationen und Dienstleistungen vor. Die Veranstaltung findet im Centrum St.Mangen an der Magnihalden in St.Gallen statt. Weitere Informationen: https://demenzkongress.ch/

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