Die Pflege der Zukunft sichern

Medienmitteilung vom 15. März 2023

«Pflegeinitiative – wo stehen wir heute? Wie sieht die Zukunft aus?» Zu dieser Thematik sprach Bundespräsident Alain Berset an einem Informationsanlass der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Nach seinem Referat ging er auf Fragen von Studierenden und Pflegenden ein. Er hielt es für wichtig, «die Probleme anzusprechen, denn dann kann man sie lösen».

Good News von Bundespräsident Alain Berset: Die Ausbildungsoffensive zur Pflegeinitiative ist auf Kurs.

«Es ist wichtig, die Pflegeinitiative rasch und gut umzusetzen», betonte Alain Berset in seinem Referat vor über 250 Teilnehmenden. Der Handlungsbedarf ist hoch, damit vor allem «weniger Pflegefachpersonen den Beruf verlassen». Ergänzend zur Ausbildungsoffensive hatte der Bundesrat am 25. Januar 2023 den Auftrag erteilt, Massnahmen für die zweite Umsetzungsetappe auszuarbeiten – mit dem Ziel, frühzeitige Berufsaustritte zu reduzieren. Auch die professionellen Entwicklungsmöglichkeiten sollen sich verbessern. Zudem prüft der Bundesrat, ob eine Regulierung der Masterstufe und der Advanced-Practice-Nurse-Rolle möglich ist. Diese aktuellen Entwicklungen bildeten den Hintergrund von Alain Bersets Referat. Die Veranstaltung zeigte, dass ein grosser Gesprächsbedarf besteht. Angesichts zukunftsweisender Veränderungen für die Pflegeprofession ist ein Dialog zwischen Politik, Bildung und Pflegepraxis wichtig.

Was kann die Politik für die Studierenden tun?

«Der rote Faden unserer Veranstaltung ist die Pflege der Zukunft», sagte Prof. Dr. Birgit Vosseler, Departementsleiterin Gesundheit an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. «In der Pflegeinitiative sind beide Etappen wichtig. Die Ausbildungsoffensive allein reicht nicht. Wichtig ist auch, wohin wir ausbilden – in welche Umgebung und in welche Arbeitskontexte», so Birgit Vosseler. Hochschulen und Höhere Fachschulen bereiten Studierende auf die Realität des Pflegeberufs vor. Umso bedeutsamer ist es, dass Pflegestudierende und die Politik miteinander ins Gespräch kommen können: Was wünschen sich Studierende, damit sie gut lernen können, sich auf ihren Beruf freuen und gerne in der Pflege bleiben? Wie kann es gelingen, dass Berufsbildende sich für Studierende Zeit nehmen können? Welchen gesellschaftlichen Nutzen bietet ein Masterabschluss in Pflegewissenschaft? Und warum sind «Advanced Practice Nurses» immer gefragter? Fragen wie diese standen im Zentrum von Diskussionsrunden zu zentralen Aspekten der Pflegeinitiative. Dabei wurde konkret fassbar, wie relevant die geplanten Umsetzungsmassnahmen für alle Beteiligten sind – für Studierende, Lehrpersonen, Pflegende, Patientinnen und Patienten und die gesamte Gesellschaft.

Mitsprechen und sich einbringen

Studierende und Pflegefachpersonen, Berufsbildende und Lehrpersonen haben an diesem Nachmittag eine Stimme erhalten. Auf der Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen konnten sie ihre Anliegen und Fragen zur Umsetzung der Pflegeinitiative einbringen. Auch zahlreiche Entscheidungsträger und -trägerinnen des Bundes und der Kantone waren anwesend, ebenso Vertreterinnen des Berufsverbands SBK. So konnten alle Teilnehmenden voneinander lernen: Was gilt es zu bedenken bei der Umsetzung der Pflegeinitiative? Welche Herausforderungen sind zu berücksichtigen? Beim Austausch konnten neue Ideen entstehen, um den Realitäten in der Praxis gerecht zu werden – und um die Zukunft der Pflege langfristig zu sichern.

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