Eingefrorene Zeit

Medienmitteilung vom 18. März 2022

Die St.Galler Künstlerin Harlis Schweizer Hadjidi zeigt in der Bibliothek der OST – Ostschweizer Fachhochschule ihre Werke aus der Serie «New Work». Mit der Ausstellung beteiligt sich die Bibliothek des Fachhochschulzentrums St.Gallen am schweizweit ersten BiblioWeekend vom 25. bis 27. März 2022.

Die St.Galler Künstlerin Harlis Schweizer Hadjidi zeigte ihre Werke der Serie «New Work» erstmals vor drei Jahren an einer Vernissage im kantonalen Hochbauamt. Bild: Kanton St.Gallen

Das Verschmelzen von Analogem und Digitalem prägt das Bild der heutigen Arbeitswelt. Dieser Prozess des Verschmelzens steht erst am Anfang. Es ist aber jetzt schon klar: der Arbeitsplatz der Zukunft wird sich neugestalten. In der Fachwelt wird diese «Arbeitsform der Zukunft» kurz und knapp als «New Work» bezeichnet. Werner Binotto, der von 2006 bis 2020 als St.Galler Kantonsbaumeister wirkte, hat den Übergang dieser Arbeitsformen hautnah miterlebt: «Mit der Industrialisierung verändert sich der Arbeitsplatz; er entwickelt sich weg von der individuellen, handwerklichen Arbeit hin zur Produktionsstätte», sagt der ehemalige Leiter des St.Galler Hochbauamtes, der in seiner Amtszeit unter anderem für den Neubau des Fachhochschulzentrums verantwortlich war.

Status Quo in Öl

Diese Veränderung, die fliessend und beinahe unbemerkt stattfindet, wollte Binotto kurz vor seiner Pensionierung festhalten – nicht fotografisch, sondern malerisch. Deshalb beauftragte er vor drei Jahren die St.Galler Künstlerin Harlis Schweizer Hadjidi mit einer Gemäldeserie über besondere Arbeitsplätze des Kantons St.Gallen.

Während einem Jahr malte die Künstlerin 18 Arbeitsplätze in Öl – zehn in der Stadt St.Gallen, acht im übrigen Kantonsgebiet. Dazu gehören beispielsweise der Arbeitsplatz des höchsten St.Gallers im Kantonsratssaal, die Waffenkammer im Zeughaus St.Gallen, die Aufzuchtbecken im Fischereizentrum Steinach, die kantonale Notrufzentrale oder die Büronische des Chefkochs im Asylzentrum Bergruh in Amden.

Die entstandenen Bilder sind gegenständlich, schlicht und in einer eigenwilligen Farbsprache gestaltet. Bei der Vernissage 2019 im St.Galler Hochbauamt würdigte der Kunsthistoriker Roland Scotti das Schaffen der Künstlerin: «Harlis Schweizer zeigt das Sehen als Grundvoraussetzung jeglichen künstlerischen Tuns. Dies gelingt ihr, weil sie ihr eigenes Sehen, ihren eigenen Blick auf Zusammenhänge zur Schau stellt und Bilder werden lässt». – Für ihr langjähriges künstlerisches Schaffen – unter anderem auch für die Gemäldeserie «New Work» – wird Harlis Schweizer Hadjidi im Mai 2022 den Anerkennungspreis der St.Gallischen Kunststiftung erhalten.

«New Work» am BiblioWeekend

Diese Bilder aus der Serie «New Work» werden am BiblioWeekend und danach bis zum 11. Mai nochmals zu sehen sein. «Wir zeigen die Ausstellung ‹New Work› am Freitag, 25. März um 18 Uhr an der Vernissage der Bibliothek OST», sagt Bibliothekarin Barbara Frehner. Der Anlass sei Teil der nationalen Kampagne BiblioWeekend, die vom Verband Bibliosuisse ins Leben gerufen wurde und schweizweit erstmals am Wochenende vom 25. bis 27. März 2022 stattfindet. «Wir sind eine öffentliche Bibliothek und wollen den Anlass nutzen, unser Angebot einer breiten Öffentlichkeit besser bekannt zu machen», sagt Bibliothekarin Barbara Frehner.

Die Bibliothek im Fachhochschulzentrum bietet Fachliteratur (physisch und elektronisch) zu Architektur, Betriebsökonomie, Pflege, Physiotherapie, Soziale Arbeit, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Verfügbar sind aber auch Zeitungen und Zeitschriften, Gadgets, ausgewählte Belletristik und eine Filmsammlung.

Kunst rund um die Bibliothek

Neben dem grossen Medienangebot der Bibliothek besitzt die OST – Ostschweizer Fachhochschule auch eine grosse Kunstsammlung. «Mit dem Neubau des Fachhochschulzentrums legten der Kanton St.Gallen als Bauherr (angeführt von Kantonsbaumeister Werner Binotto), die Architekten und der damalige Rektor der Fachhochschule St.Gallen ein klares Bekenntnis zur Kunst ab – auch ein Bekenntnis zur wertvollen Sammlung von Druckgrafiken der St.Galler Erker-Galerie, welche die Fachhochschule 2013 als Geschenk zur Eröffnung erhalten hat», sagt Bibliothekarin Barbara Frehner. Diese Grafiken von renommierten Künstlern wie Antoni Tàpies, Günther Uecker oder Hans Hartung sind in einer Dauerausstellung im Fachhochschulzentrum zu sehen und werden durch temporäre Ausstellungen ergänzt. Der ehemalige St.Galler Kantonsbaumeister Werner Binotto sagt dazu: «Kunst will sich im öffentlichen Raum, zumal in öffentlichen Gebäuden, präsentieren, will aktives Ereignis sein. Will inspirieren und anregen, verführen zu Aktion und Müssiggang. Zum Nachdenken. Zum Denken und Finden. Die Beziehung von Lehrenden und Lernenden in einer Schule ist eine intime, stille Facette im öffentlichen Raum.»

Die Vernissage findet im Beisein der Künstlerin Harlis Schweizer Hadjidi am Freitag, 25. März 2022, um 18 Uhr in der Bibliothek des Fachhochschulzentrums OST am Campus St.Gallen statt. Zur Ausstellungseröffnung sprechen Elias Torra, Lehrbeauftragter für wissenschaftliches Schreiben am Departement Wirtschaft und Kunstbeauftragter der OST, sowie Prof. Dr. Alexandra Cloots, Leiterin des HR-Panel «New Work».Wir bitten um eine Anmeldung bibliothek-sg@ost.ch.

Weitere Veranstaltungen:

Am Mittwoch, 27. April, um 18 Uhr führt Harlis Schweizer Hadjidj durch die Ausstellung. Dauer ca. 45 Min. Die Künstlerin führt in die vielfältige Ideenwelt ein und gibt Hintergrundinformationen zum Projekt und Thema New Work.

Mittwoch, 11. Mai, 17.30 bis 19 Uhr: Kurzführung durch die Ausstellung mit Harlis Schweizer Hadjidj. Anschliessend Finissage ab 19 Uhr. Zeichnend erkunden die Besucherinnen und Besucher die Kunstwerke wie auch vorhandene Arbeitsplätze und erhalten so neue, überraschende Perspektiven. Anmeldungen für die Veranstaltung an harlis_schweizer@hotmail.com

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