Einsamkeit – individuelles Schicksal oder gesellschaftliches Versagen?

Medienmitteilung vom 20. Februar 2023

Mit öffentlichen Ringvorlesungen greift das Departement Soziale Arbeit der OST – Ostschweizer Fachhochschule gesellschaftsrelevante Themen auf. Die aktuelle Vorlesungsreihe, die am 2. März mit einer Podiumsdiskussion in St.Gallen startet, wirft die Frage «Einsamkeit heute – ein individuelles Schicksal oder gesellschaftliches Versagen?» auf.

Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist offenbar, dass die menschliche Einsamkeit eine verbreitete Problemlage unserer heutigen Gesellschaft darstellt. Einsamkeit findet in der Gesellschaft jeden Tag über alle Altersgruppen hinweg im Verborgenen statt. Sie erscheint als Kehrseite einer individualisierten Gesellschaft mit hoher Mobilität, Digitalisierung und Selbstverwirklichung.

Mit der aktuellen, öffentlichen Ringvorlesung setzen sich Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen mit der Thematik Einsamkeit auseinandersetzen. Die Veranstaltungsreihe, die vom Departement Soziale Arbeit der OST – Ostschweizer Fachhochschule organisiert wird, startet am 2. März mit einer Podiumsdiskussion. Es diskutieren die St.Galler Stadträtin Sonja Lüthi, der St.Galler Bischof Markus Büchel, die Psychiaterin Sarah Horsch, der St.Galler Haus- und Amtsarzt Alfons Loher, Claudia Schnetzler von der Dargebotenen Hand Ostschweiz und Birgit Janka von Pro Senectute St.Gallen.

An den folgenden neun Donnerstagen wird das Thema «Einsamkeit heute – ein individuelles Schicksal oder gesellschaftliches Versagen?» vertieft. Unter dem Titel «Sind moderne Gesellschaften einsamer?» stellt Janosch Schobin von der Universität Kassel Bemerkungen zur Vereinsamungsthese an (9. März). Michael Pfaff von der Clinica Holistica Engiadina zeigt aus der Perspektiven des Psychiaters auf. Sein Referat trägt den Titel: «Ich fühle mich einsam!» (16. März).

Über soziale Isolation, Einsamkeit und Gesundheit im Altersverlauf und insbesondere im Jugendalter referiert Oliver Hämmig von der ETH Zürich (23. März). Ergänzend dazu der Vortrag eine Woche später, am 30. März, mit dem Titel «Einsamkeit und soziale Gesundheit im Erwachsenenalter» von Steve Stiehler vom Departement Soziale Arbeit der OST – Ostschweizer Fachhochschule.

«Einsam? Zweisam? Gemeinsam!», unter diesem Motto referiert Birgit Janka von Pro Senectute Stadt St.Gallen (6. April). Auf eine biblische Spurensuche begibt sich Markus Witte von der Humboldt-Universität Berlin, wenn er von der Einsamkeit des Menschen und der Gemeinschaft mit Gott berichtet (27. April).

Die zwei folgenden Referate beschäftigen sich mit den psychosozialen Auswirkungen der Einsamkeit. Am 4. Mai referiert Tobias Krieger von der Universität Bern über die psychologischen Aspekte der chronischen Einsamkeit, und am 11. Mai informiert Manuel P. Stadtmann vom Kompetenzzentrum Psychische Gesundheit der OST zum Thema «Chronische Krankheiten und Einsamkeit. Wege und Unterstützung zur Teilhabe». Abgeschlossen wird die Vorlesungsreihe mit dem Referat «Gewolltes Leben trotz(t) Einsamkeit» von Michael Noack von der Hochschule Niederrhein (25. Mai).

Die öffentliche Ringvorlesung findet zwischen dem 2. März und 25. Mai 2023 statt. Die Referate mit anschliessender Diskussionsrunde starten um 17 Uhr und dauern bis 18.30 Uhr. Veranstaltungsort ist der Raum für Literatur im Gebäude der Hauptpost St.Gallen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Besuch ist kostenlos. Weitere Informationen: ost.ch/einsamkeit

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