Geschlechtsspezifische Unterschiede auch bei schwerkranken Menschen besser berücksichtigen
Medienmitteilung vom 23. August 2024
Menschen erkranken je nach Geschlecht unterschiedlich. Da die Medizin traditionell auf den Mann ausgerichtet ist, sind Frauen in der Versorgung benachteiligt. Die Gendermedizin nimmt sich dieser Herausforderung an – mit dem Ziel, geschlechtsspezifische Bedürfnisse besser zu berücksichtigen. Auch in der Palliative Care, der Begleitung unheilbar kranker Menschen, gewinnt diese noch junge Disziplin an Bedeutung. So zeigen Studien, dass bei Betroffenen am Lebensende je nach Geschlecht unterschiedliche Verhaltensweisen sowie Problemstellungen auftreten und dass Frauen oft andere Sorgen und Schmerzempfindungen haben als Männer. Um auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingehen zu können, ist auch eine Gleichstellung der Geschlechter bei den Fachkräften des Gesundheitswesens notwendig. Eine weitere Herkulesaufgabe, zumal die Pflegearbeit hauptsächlich von Frauen geleistet wird, während höhere Positionen und prestigeträchtige medizinische Bereiche meist männlich dominiert sind.