Ende Januar ging der Zertifikatskurs «Sensorik und Sensor Signal Conditioning» mit einer Rekordbeteiligung von 17 Teilnehmern erfolgreich zu Ende.
Die Berufsleute drückten für ein Semester die Schulbank, vertieften sich in die analoge Schaltungstechnik und lernten den Einsatz verschiedenster Sensoren zum Messen physikalischer Grössen kennen. In den unterschiedlichsten Abschlussarbeiten wurde das Gelernte gefestigt. Auch der fachliche und persönliche Austausch, den die Teilnehmenden und Dozierenden jeweils sehr schätzen, kam nicht zu kurz.
Alle zwei Jahre wird an der OST in Rapperswil der CAS – Certificate of Advanced Studies – im Bereich «Sensorik und Sensor Signal Conditioning» durchgeführt. Der CAS-Kurs richtet sich an erfahrene Berufsleute. Die 17 Teilnehmenden kamen aus den verschiedensten Gebieten wie Maschinenbau, Sensorikfirmen und der Pharmaindustrie. Dadurch ergaben sich immer wieder interessante Gespräche und Einsichten in spezifische Aufgabenstellungen und Berufsfelder.
Unter der Leitung von Prof. Guido Keel und mit der Unterstützung von Michael Lehmann vom IMES führte der Kurs zuerst in die analoge Schaltungstechnik ein. Diese wird gebraucht, um Sensorsignale zu verstärken und zu filtern. Mit Lock-In-Verstärkern, gmC-Filtern und weiteren Schaltungstechniken ging die Theorie weit über die Grundlagen hinaus.
Der zweite Teil behandelte verschiedenste Sensoren zur Messung physikalischer Grössen. Dabei wurde ein breites Gebiet abgedeckt, von der Temperaturmessung über die Messung von kapazitiven oder induktiven Sensoren bis hin zu Ultraschall- und optischen Sensoren.
Projektarbeit als Kür
Im dritten Teil konnten sich die Teilnehmenden selbst einem Projekt widmen. Dieses musste in wenigen Wochen von der Idee bis zu einem funktionierenden Funktionsmuster ausgearbeitet werden. Hier zeigte sich die Vielfalt des Ingenieurberufes: In einem Projekt ging es um die Temperaturmessung von Motorradreifen während der Fahrt, ein anderes Projekt detektierte Luftblasen in Kunststoffschläuchen. Ein Teilnehmer verbesserte den Kabelprüfstand in seiner Firma, während ein anderer für sein Karate-Hobby die Schlagkraft mit einem Boxkissen mass. Eine Gruppe entwickelte ein Time-of-Flight-System, bei dem die Zeit gemessen wird, bis ein Lichtpuls am Objekt reflektiert und wieder beim Empfänger auftrifft und eine zweite Gruppe befasste sich mit Open-Source-Tools, um einen eigenen Mikrochip zu entwerfen und mittels «Tiny-Tapeout» sogar zu produzieren: In etwa 4 Monaten werden sie ihren eigenen IC in den Händen halten können.
Die verschiedenen Arbeiten wurden in einem Kurzvortrag präsentiert und überzeugten allesamt. So können wir allen Teilnehmern zu ihrem CAS gratulieren!
Vom CAS zum MAS
Zusammen mit den CAS «Mikroelektronik Digital» und «Embedded System» bildet dieser Kurs ein Teil des «MAS «Mikroelektronik» welcher von der OST und der FHNW in Windisch angeboten wird. Für mehrere Absolventen war dieser CAS deshalb nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu ihrem Master.
Für weitere Informationen (der nächste Kurs findet im Herbstsemester 2026 statt) kontaktieren Sie gerne Prof. Guido Keel, guido.keel@ost.ch.