Neue Perspektiven nach dem Erdrutsch

26.02.2025

Nach dem verheerenden Hangrutsch Ende 2023 in Schwanden (GL) stehen die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner weiterhin vor grossen Herausforderungen. Studierende des Studiengangs Landschaftsarchitektur der OST haben innovative Konzepte entwickelt, um die zerstörten Freiräume des Quartiers Plattenau neu zu gestalten. Die besten Konzepte wurden nun in Rapperswil-Jona ausgezeichnet.

Erdrutsch in Schwanden.
Im Jahr 2023 richteten zwei Murgänge erhebliche Schäden in der Gemeinde Schwanden (GL) an und machten zahlreiche Gebäude unbewohnbar.
Schwanden Schutzdamm.
Das betroffene Quartier Plattenau wurde von meterhohen Erdmassen getroffen, welche in Keller- und Erdgeschosse eindrangen, und die Freiräume des Quartiers zerstörten.
Jürg Hefti.
Jürg Hefti ist als Anwohner selbst betroffen und initiierte das Projekt, indem er Kontakt mit Professor Peter Vogt von der OST – Ostschweizer Fachhochschule aufnahm.
Siegerprojekte Neugestaltung Schwanden.
Die drei Siegerteams erhielten dank grosszügiger Sponsorenbeiträge jeweils Gutscheine für Hotelübernachtungen.
Landschaftsarchitekten helfen.
Die Arbeit aller Studierenden sowie Betreuerinnen und Betreuern des Studiengangs Landschaftsarchitektur wurde mit einem Geschenkkorb mit Glarner Produkten verdankt.

Studentischer Wettbewerb

Im Rahmen eines innovativen studentischen Wettbewerbs entwickelten Studierende des Studiengangs Landschaftsarchitektur der OST unter der Leitung von Professor Peter Vogt Ideen zur Gestaltung der verwüsteten Freiräume des Quartiers Plattenau in Schwanden. Das Projekt kombiniert den kreativen Entwurfsprozess mit der Nutzung neuer Technologien und bietet eine hervorragende Gelegenheit, die gesamte digitale Baukette praxisnah zu erleben und zu erproben. Ziel war es, für die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers konkrete und realisierbare, praxisnahe Projektarbeiten zu erstellen.
 

Material aus dem Erdrutsch

An der Prämierungsfeier am OST-Campus in Rapperswil-Jona wurden drei Projekte besonders gewürdigt: Felix Kratter und Silvan Wildli erhielten den Preis für das «beste Gesamtprojekt», das mit Brunnen und Begrünung eine beruhigende Atmosphäre schaffen soll. Leonie Schenkel und Lucia Schaller überzeugten mit der «grössten Innovation», indem sie Findlinge aus dem Erdrutsch als Sitzsteine integrierten. Jan Gattiker und Oliver Portner gewannen in der Kategorie «grösste Realisierbarkeit» mit einem kostensensitiven Konzept für nachhaltige Grünflächen. Was alle drei Projekte gemeinsam haben, ist die Verwendung von Material aus dem Erdrutsch.
 

Hoffnung für die Betroffenen

Auch wenn sich laut Initiator Jürg Hefti keines der Projekte sofort umsetzen lässt, «bekommen wir als Betroffene durch die ausgezeichneten Projekte einen Hoffnungsschimmer und Aufmerksamkeit für unsere Herausforderungen, die uns bis heute jeden Tag beschäftigen.» Die nächste Herausforderung in der Projektumsetzung ist die Finanzierung. Im Gegensatz zu Gebäuden sind die Schäden durch Naturkatastrophen im Freiraum nicht versichert. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Plattenau versuchen die Finanzierungslücke von rund 500 000 Franken für die Instandsetzung mit einer Spendenaktion zu schliessen.