Forschungsprojekt
Beyond the barriers: A digital screening tool to promote communication and help-seeking for the mental health of men in the primary care setting
Männer zeigen häufig ungünstigere Verläufe psychischer Gesundheit und suchen seltener professionelle Unterstützung auf. Daher sind Hausärztinnen und Hausärzte oftmals die erste Anlaufstelle, wenn es um die psychische Gesundheit von Männern geht.
Um die frühzeitige Erkennung zu unterstützen, verfolgt dieses Forschungsprojekt das Ziel, ein digitales Tool zur Erfassung der psychischen Gesundheit von Männern in der Primärversorgung zu entwickeln.
Hintergrund:
Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen der Anzahl der Männer, die unter psychischen Problemen leiden, und derjenigen, die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Zu dieser Diskrepanz tragen verschiedene geschlechtsspezifische Barrieren bei – darunter die Orientierung an stereotypen Vorstellungen von Männlichkeit und sozialen Normen, die Verinnerlichung des Stigmas psychischer Erkrankungen, eine geringe Gesundheitskompetenz im Bereich psychischer Gesundheit sowie Schwierigkeiten, psychische Probleme zu erkennen und darüber zu sprechen.
Durch die Identifizierung und das Verständnis dieser geschlechtsspezifischen Vorurteile und Barrieren können die gewonnenen Erkenntnisse direkt in die klinische Praxis überführt werden, um Screening-Verfahren zur Erfassung der psychischen Gesundheit von Männern gezielt zu verbessern.
Da Männer selten professionelle Hilfe suchen, sind Hausärztinnen und Hausärzte häufig die erste formelle Anlaufstelle bei psychischen Gesundheitsproblemen von Männern. Der Bereich der Primärversorgung bietet daher eine zentrale Möglichkeit zur frühzeitigen Erkennung psychischer Erkrankungen.
Das übergeordnete Ziel dieses Projekts besteht darin,
(a) hinderliche und fördernde Faktoren im Zusammenhang mit Kommunikation und Hilfesuche von Männern im Bereich psychischer Gesundheit zu untersuchen und
(b) ein digitales Screening-Tool zur Erfassung der psychischen Gesundheit von Männern in der Primärversorgung zu entwickeln und zu evaluieren.
Methode:
Dieses Projekt folgt einem mehrphasigen Mixed-Methods-Design.
Zunächst wird mittels einer Fragebogenerhebung untersucht, welche geschlechts- und genderbezogenen Unterschiede in Bezug auf psychische Gesundheit und Hilfesuchverhalten in der Deutschschweiz bestehen.
Anschliessend werden in Interviews und Fokusgruppen mit männlichen Patienten sowie Hausärztinnen und Hausärzten Erfahrungen mit hemmenden und fördernden Faktoren bei der Inanspruchnahme psychischer Unterstützung erhoben. Zudem werden ihre Bedürfnisse und Designpräferenzen für das digitale Screening-Tool erfasst.
Die gewonnenen Erkenntnisse fliessen schliesslich in die Entwicklung und Evaluation des digitalen Screening-Tools zur psychischen Gesundheit von Männern ein, das im Setting der Primärversorgung getestet wird.
Während des gesamten Projekts wird ein Co-Creation-Ansatz verfolgt, der alle relevanten Akteurinnen und Akteure einbezieht – darunter unser interprofessionelles Team, Personen mit eigener Erfahrung sowie Partnerinnen und Partner aus dem Gesundheitswesen, der Forschung und der Praxis.
Laufzeit: 01.03.2025 - 29.02.2028
Projektfinanzierung:
Kooperation:



