Forschungsprojekt

Gemeinschaftlich ausbauen und wohnen – neue Wohnkonzepte in der Schweiz

Im angewandten Forschungsprojekt wurden drei Wohnkonzepte untersucht, die derzeit in der Schweiz als besonders innovativ gelten können: das «Hallenwohnen», das «Selbstausbauloft» sowie die «Rohbaueinheiten zur Wohn- und Ateliernutzung». Das Besondere an diesen Wohnkonzepten ist, dass die Bewohner:innen grosse überhohe Räume selbst ausbauen, um anschliessend zumeist gemeinschaftlich darin zu wohnen.

Die Wohnkonzepte sind Teil grösserer Siedlungen mit vielfältigen Wohn- und anderen Nutzungen. Hinter diesen stehen die Genossenschaft Kalkbreite in Zürich, die Genossenschaft Warmbächli in Bern sowie die Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1 in Zürich.

Die drei genannten Wohnbauprojekte wurden vergleichend untersucht. Ziel der Studie war es, Erkenntnisse über hinderliche und förderliche Faktoren bezogen auf 1) Projektentwicklung und - planung, 2) Projektumsetzung sowie 3) in der räumlichen Aneignung, der Nutzung der Wohnräume und im Zusammenleben zu gewinnen und für künftige ähnliche Projekte nutzbar zu machen.

Die Ergebnisse zeigen: Es gibt in der Schweiz ein Bedürfnis nach derartigen Wohnkonzepten mit Elementen von Selbstausbau und Gemeinschaft. Und es gibt Trägerschaften – bisher sind es Genossenschaften –, die sie umsetzen, weil es ihrem genossenschaftlichen Selbstverständnis entspricht, Innovationen im Wohnungsbau zu fördern, und weil sie den Mut und die Risikobereitschaft dazu aufbringen. Allerdings sind es sowohl für Trägerschaften als auch für Bewohner:innen finanziell, rechtlich und sozial anspruchsvolle Wohnkonzepte. Daher werden sie in der untersuchten Form voraussichtlich eine Nische bleiben, leisten aber gleichwohl einen wertvollen Beitrag zur Diversifizierung und Bedürfnisorientierung des Schweizer Wohnungsmarktes.

Die Ergebnisse des Projektes sind in der Publikation «Gemeinschaftlich ausbauen und wohnen: 30 Fragen und Antworten für die Praxis» zusammengefasst. Interessierte (z. B. Initiant:innen oder Personen, die so wohnen möchten) können die Publikation hier herunterladen. In der Publikation werden die Perspektiven unterschiedlicher Akteur:innen, insbesondere der Trägerschaften, der Bewohner:innen und der Architekt:innen auf die Wohnkonzepte dargestellt. Eine Zusammenfassung der Publikation gibt es auf Deutsch und auf Französisch, sie ist ebenfalls hier verfügbar.

Ein Einblick ins Forschungsprojekt und dessen Ergebnisse bietet auch der Kurzfilm.

Im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt sind ausserdem verschiedene Beiträge entstanden, u. a.:

Laufzeit: 01.04.2022 - 30.09.2024

Projektfinanzierung:

Bundesamt für Wohnungswesen BWO, Stiftung Solidaritätsfonds der Wohnbaugenossenschaften Schweiz, Finanzdepartement der Stadt Zürich, Migros-Kulturprozent, Senn Resources AG

Begleitgruppe:

Uli Amos, Valérie Anouk Clapasson, Johannes Eisenhut, Sanna Frischknecht, Marie Glaser, Philipp Klaus, Nina Pfenninger, Jude Schindelholz, Christina Schumacher, Nynke van Duijn

Kooperation:

Genossenschaft Kalkbreite, Zürich; Genossenschaft Warmbächli, Bern; Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1, Zürich;