Forschungsprojekt

Neue Wege in der Therapie von Anpassungsstörungen: Entwicklung und Evaluation einer psychotherapeutischen Intervention

Anpassungsstörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen – und gleichzeitig zu den am wenigsten erforschten. In einer Zeit, in der Therapieplätze knapp sind, zielt dieses Projekt darauf ab, eine innovative und leicht umsetzbare psychotherapeutische Lösung zu entwickeln, die Patient:innen schnell und effektiv helfen kann.

Hintergrund
Anpassungsstörungen treten auf, wenn belastende Lebensereignisse oder Krisen so überwältigend sind, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen. Sie können zu starkem persönlichem Leid, Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben sowie einem erhöhten Suizidrisiko führen. Trotz ihrer Häufigkeit gibt es bisher kaum evidenzbasierte Behandlungsmethoden. Mit der Einführung der 11. Version der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) wurde ein neues Konzept für Anpassungsstörungen geschaffen, das sie als stressbedingte Störung definiert. Dies eröffnet die Möglichkeit, gezielte, wissenschaftlich fundierte Therapien zu entwickeln, um die Betroffenen besser zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.

Methode
Das Projekt zielt darauf ab, eine kurze und effektive psychotherapeutische Intervention für Anpassungsstörungen zu entwickeln und zu evaluieren. Die Therapie basiert auf bewährten Ansätzen der kognitiven Verhaltenstherapie und setzt imaginative Konfrontation als zentrale Methode ein, um die Symptome der Anpassungsstörungen gezielt zu lindern.

Die Wirksamkeit der Intervention wird in einer randomisiert kontrollierten Pilotstudie überprüft. Eine Gruppe von Teilnehmenden beginnt direkt mit der Therapie, während eine Vergleichsgruppe nach einer Wartezeit von zwölf Wochen ebenfalls behandelt wird. Die Teilnehmenden werden vor Beginn, nach Abschluss der Therapie und drei Monate später befragt, um die kurz- und mittelfristigen Effekte der Behandlung zu messen. Ziel ist es, eine praxisnahe und wirksame Therapie zu schaffen, die Menschen mit Anpassungsstörungen nachhaltig unterstützt.

Laufzeit: 01.01.2025

Projektfinanzierung:

SNF – Schweizerischer Nationalfonds