Forschungsprojekt
Trauma-sensible Unterstützung für Eltern: Entwicklung einer Gruppenintervention für Eltern mit komplexer posttraumatischer Belastungsstörung
Eltern, die unter komplexen Traumafolgen leiden, stehen vor besonderen Herausforderungen in ihrer Elternrolle, welche sich auf ihre emotionale Gesundheit und die Beziehung zu ihren Kindern auswirken können. Dieses Projekt entwickelt eine trauma-sensible Gruppenintervention, um Eltern dabei zu unterstützen, ihre emotionalen und zwischenmenschlichen Kompetenzen zu stärken und das Wohlbefinden der gesamten Familie zu fördern.
Hintergrund
Schwere und langanhaltende traumatische Erfahrungen können nicht nur Angstreaktionen hervorrufen, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf den Umgang mit Gefühlen, das Selbstbild und zwischenmenschliche Beziehungen haben. Für Eltern sind diese Belastungen oft besonders herausfordernd, da emotionale Dysregulation, ein negatives Selbstbild und Schwierigkeiten, Nähe zu anderen aufzubauen, den Alltag erschweren und die Stabilität der Bindung zu ihren Kindern beeinträchtigen können.
Diese Schwierigkeiten haben das Potenzial, langfristig das psychische Wohlbefinden der gesamten Familie herauszufordern. Ziel dieses Projekts ist es, eine Intervention zu entwickeln, die speziell auf die Bedürfnisse von Eltern mit komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung zugeschnitten ist. Sie soll dazu beitragen, emotionale und elterliche Kompetenzen zu stärken und die familiäre Gesundheit nachhaltig zu fördern.
Methode
Zur Entwicklung und Umsetzung der Intervention werden verschiedene methodische Ansätze kombiniert. Der Entwicklungsprozess erfolgt partizipativ, indem Betroffene und Expert:innen in Fokusgruppen aktiv eingebunden werden. Ziel ist es, die Intervention praxisnah und bedürfnisorientiert zu gestalten.
Die Pilotvalidierung erfolgt im Rahmen einer offenen Mixed-Methods-Studie. Dabei werden quantitative Methoden eingesetzt, um Veränderungen im elterlichen Verhalten und in zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu messen. Ergänzend liefern qualitative Interviews Einblicke in die Erfahrungen der Teilnehmenden. Diese methodische Kombination ermöglicht eine umfassende Bewertung der Machbarkeit und Wirksamkeit der Intervention.
Projektfinanzierung:
SNF – Schweizerischer Nationalfonds
Kooperation:
OST – Ostschweizer Fachhochschule
Psychiatrische Dienste Aargau – Zentrum für spezialisierte Psychotherapie und Psychosomatik (ZPP)
Integrierte Psychiatrie Winterthur – Spezialstation für Traumafolgestörungen
UZH – Universität Zürich
Projektteam:
Prof. Dr. Rahel Bachem
IGW Institut für GesundheitswissenschaftenProfessor for Psychopathology and Psychotherapy, Competence Center for Mental Health
+41 58 257 35 26rahel.bachem@ost.ch

Joelle Schenkel
IGW Institut für GesundheitswissenschaftenDoktorandin
+41 58 257 32 99joelle.schenkel@ost.ch
