Forschungsprojekt

Willkommen bei den Zukunftsmachern

Das Zukunftsbüro im St.Galler Lattich Quartier hat am Dienstag, 29. Oktober 2020, erstmals seine Türen geöffnet. Als Anlaufstelle für Zukunftsfragen aus der Bevölkerung laden Zukunftsmacherinnen und -macher vom Zukunftsbüro und die OST – Ostschweizer Fachhochschule von nun an regelmässig zu Sprechstunden ein, um Visionen, Ideen und Plänen nachzugehen. Das Angebot steht allen Interessierten offen.

Ein Blick in das Mosaik Modul im St.Galler Lattich Quartier verrät, dass im neu eröffneten Zukunftsbüro geplant, gestaltet und geschaffen wird. Rund 30 Personen haben am vergangenen Dienstag den Weg ins St.Galler Güterbahnhof Areal zur Eröffnung gefunden. «Wie sieht der Verein der Zukunft aus? Wie organisiere ich mein Unternehmen modern? Wie komme ich mit meiner Idee vom Fleck?» Es standen viele Fragen im Raum: sowohl im übertragenen Sinne als auch auf Plakaten. «Spuren hinterlassen» stand auf einem Klebeband vor dem Eingang geschrieben. Das ist es auch, was die Zukunftsgestalterinnen und -gestalter vom Institut für Innovation, Design und Engineering der OST – Ostschweizer Fachhochschule (IDEE-OST) sowie die Initianten des Projekts, Niki und Florian Wiese/r, wollen: Sie möchten dabei helfen, Projekte zum Fliegen zu bringen, Denkblockaden zu lösen, neue Wege zu eruieren und querzudenken. Sie sind sich sicher, dass das Reden über Zukunft bereits Zukunft gestaltet. «Die Zukunft beginnt jetzt. Wir haben die Wahl. Und Kommunikation ist der Schlüssel», so das Credo der beiden Initianten.

Durch die Welt der Möglichkeiten reisen

Dabei geht es ihnen nicht um eine klassische Beratung, wie sie im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung betonen. Es gehe darum, individuelle und entspannte Gespräche zu führen, gezielte Fragen mit Tiefgang zu stellen und dadurch eine Reise durch die Welt der Möglichkeiten in Fluss zu bringen. Selbstwirksamkeit laute dabei das Zauberwort. «Wir wissen beileibe nicht alles, aber wir können zu jedem Thema und in jeder Branche quer und kreativ über den Tellerrand hinausdenken und neue Lösungswege eröffnen», so Niki Wiese. Die beiden Freigeister bringen mit ihrer je 20-jährigen Tätigkeit in Unternehmertum, Kommunikation, Design, Kulturvermittlung und digitalen Medien viel Wissen und Netzwerk mit.

Alles beginnt mit einer Idee

Gepaart mit dem Innovationserfahrungsschatz, Formaten und Zukunftsthemen des IDEE-FHS ergibt sich eine kraftvolle Zusammenarbeit. Vorausschauen, ist tägliches Brot für das IDEE-OST. «Jede Innovation beginnt mit einer Idee. Ideen entstehen durch Kreativität, Wissen und die Neugier auf aktuelle Trends. Somit hat Innovation mit Antizipation zu tun, dem Vorausdenken, welche Chancen und Herausforderungen in absehbarer Zeit auf einen zu kommen und wie sich diese möglichst geschickt nutzen lassen», meint Lukas Schmid, Zukunftsgestalter und Leiter des IDEE-OST. Um dabei zu unterstützen, bieten er und seine Mitarbeitenden zusätzlich zu den Sprechstunden jeden zweiten Monat Innovationswerkstätten und Impulsreferate an. Werkstätten zu Themen wie Gamification, LEGO Serious Play und Visual Thinking sowie Impulsreferate zu Themen wie die dunkle Triade bei Führungskräften, künstliche Intelligenz und Superforecasting. Zu den Sprechstunden und den Veranstaltungen sind alle Interessierten eingeladen. Die Angebote sind kostenlos.

https://zukunftbureau.org/project/stgallen/

Interview mit Zukunftsmacherin Corinne Dickenmann vom IDEE-OST

Frau Dickenmann, wie machen Sie die Zukunft?

Corinne Dickenmann: Ich kann dabei helfen, Gedanken und Ideen zu ordnen und mögliche – allenfalls neue – Wege zu eruieren, die Sie Ihren Zielen näherbringen, wenn es bei der Planung oder Umsetzung harzt. 

Wie genau?

Dickenmann: Das hängt im Wesentlichen davon ab, welche Hürden im Raum stehen. Wir geben Feedback, stellen Fragen, ermutigen, sorgen für einen Perspektivenwechsel oder schlagen ungewohnte Herangehensweisen vor. Dabei nutzen wir unterschiedlichste Methoden, um zu motivieren und zu mobilisieren: von LEGO für Erwachsene über das Erforschen zukünftiger Kunden bis zur Umsetzung der Idee in einen Prototyp.

Das Projekt der Zukunftsbüros nimmt Fahrt auf und wird zwischenzeitlich an verschiedenen Orten bereits umgesetzt. Wie kam es dazu?

Dickenmann: Durch eine grosse Vision der Initianten Niki Wiese und Florian Wieser: «Jedem Ort sein Zukunftsbüro. Weltweit.» Sie sind derzeit dabei, mit lokalen Partnerinnen und Partnern ihre Idee umzusetzen. Vier Zukunftsbüros sind bereits eröffnet oder stehen kurz davor: in Linth (SZ), im Parc Ela (Savognin, GR), in Teufen (AR), und nun wird das vierte Büro am 29. Oktober im St.Galler Lattich Areal eröffnet. Meine Kollegen Lukas Schmid und Jörg Bachmann vom Institut für Innovation, Design und Engineering IDEE der OST und ich freuen uns sehr darauf, in den Sprechstunden der Zukunftsgestaltung beratend mitzuwirken.

Welche Menschen und Fragen sind bei Ihnen in der Sprechstunde richtig?

Dickenmann: Grundsätzlich alle Menschen, die offen für Neues und an einem Austausch mit uns interessiert sind. Menschen mit konkreten Plänen auf dem Papier oder ungeordneten Ideen im Kopf. Alle, die etwas ausprobieren oder bewegen wollen. Ob es sich um laufende Projekte, neue Geschäftsmodelle, Vereins- oder Karrierefragen handelt, spielt dabei keine Rolle.

Wann und wo finden die Sprechstunden statt?

Dickenmann: Sie werden jeweils jeden letzten Dienstag im Monat im St.Galler Lattich Quartier an der Güterbahnhofstrasse 7 im Modul M3-09 (Mosaik) im 2. Stock angeboten. Neben den Sprechstunden haben Interessierte die Möglichkeit, ihren Plänen in Workshops und Impulsreferaten zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Visual Thinking, Superforecasting oder Gamification ein Stück näherzukommen.
Detaillierte Informationen zum Programm und zu den Sprechstunden sind hier zu finden.

31.10.2020

Laufzeit: - 31.10.2020