New Work: technologischer und menschlicher zugleich


KI als Chance statt als Bedrohung
«KI ist kein Ersatz für menschliche Arbeit. Sie ist ein Werkzeug, das uns neue Möglichkeiten eröffnet», betonte Prof. Dr. Alexandra Cloots, Leiterin des HR-Panels New Work. Die Diskussionen verdeutlichten, dass KI repetitive Aufgaben übernehmen kann, wodurch Mitarbeitenden mehr Zeit für strategische und kreative Tätigkeiten bleibt. Dies ist ganz im Sinne von New Work. Wichtig sei es jedoch, die Mitarbeitenden aktiv in den Prozess einzubeziehen und sie im Umgang mit KI zu schulen. Dadurch kann die Chance, Arbeit im Kontext von KI mit dem Menschen im Zentrum neu zu denken, genutzt werden.
«KI ersetzt keine Jobs, aber Menschen, die KI nutzen, übernehmen die Jobs von denen, die es nicht tun.»
Prof. Dr. Guido Schuster, Leiter des ICAI Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence an der OST
Upskilling durch KI-gestützte Weiterbildung
Die Fähigkeit, die eigene Arbeit mithilfe von KI effizienter zu erledigen, ist ein zentraler Bestandteil des Wandels. Prof. Dr. Andreas Müller, Professor an der Hochschule Kempten, und Prof. Dr. Thomas Falter, Inhaber der develo GmbH, stellten die Lernsoftware «growspace®» vor, die personalisierte Weiterbildungsinhalte generiert und Mitarbeitende nachhaltig fördert. Auch HR-Software wie die der Abacus Umantis AG nutzt KI, um beispielsweise die Intention der Endanwenderin oder des Endanwenders durch die Systeme besser zu verstehen und umzusetzen.
KI für Chancengerechtigkeit nutzen
Hochwertige und diverse Trainingsdaten sind essenziell, damit KI diskriminierungsfreier arbeitet. Initiativen wie «EqualVoice» der Ringier AG setzen sich dafür ein, Frauen in den Medien sichtbarer zu machen und die Diversität zu steigern. «KI kann in ihren Daten auch verborgene Muster erkennen und dadurch Chancengerechtigkeit fördern. Zugleich besteht jedoch das Risiko, dass sie bestehende Vorurteile und Stereotype in den Daten reproduziert und verstärkt», zeigen Sonja Angehrn, Dozentin für KI und Machine Learning, und Sara Juen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IGD Institut für Gender und Diversity, auf.
Neue Arbeitsformen und Selbstorganisation
Der Wandel zur neuen Arbeitswelt verlangt auch ein Umdenken in der Führung. Saskia Hinger, Lead Strategist, und Fleur Praetorius, Design Strategist bei Studio Banana, unterstützen Unternehmen dabei, neue Arbeitswelten zu gestalten. «Beim Organisationsdesign der Selbstorganisation wird im Sinne von New Work die Zusammenarbeit gefördert, Entscheidungswege werden verkürzt, Mitarbeitende erhalten mehr Verantwortung und Gestaltungsspielraum», erklärt Prof. Dr. Nicole Bischof, Professorin am IOL Institut für Organisation und Leadership der OST, den Workshop-Teilnehmenden.
Verwaltung im Wandel durch KI
In der Verwaltung wird mit besonders schützenswerten Daten wie Personendaten gearbeitet. Paul Meyrat, Berater Digitale Verwaltung der Stadt Zürich, erklärte am New Work Forum, dass dies kein Grund sei, KI in der Verwaltung zu verbieten. Im Gegenteil: Die Befähigung der Mitarbeitenden mit KI-Skills sei sehr wichtig. Entsprechende Weiterbildungskurse seien gut besucht und einige Verwaltungseinheiten wie die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) sind laut Paul Meyrat bei der Nutzung von KI bereits weit fortgeschritten.
«KI verändert nicht nur die Arbeit, sondern auch die grundlegenden Prinzipien, wie Organisationen Arbeit definieren, gestalten und ermöglichen.»
Paul Meyrat, Berater Digitale Verwaltung der Stadt Zürich
Ein Blick in die Zukunft
Das Forum machte deutlich: KI ist ein «Gamechanger», der technologische Fortschritte mit menschlichem Fokus vereint. Unternehmen, Verwaltungen und Organisationen, die diese Potenziale erkennen und nutzen, werden sich in der neuen Arbeitswelt behaupten können.
Kontakt
Prof. Dr. Alexandra Cloots
IGD Institut für Gender & Diversity
Institutsleiterin Gender und Diversity, Leiterin HR-Panel New Work
+41 58 257 17 73
alexandra.cloots@ost.ch