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Die Zukunft wird elektrisch – gemeinsam zur Energiewende

01.12.2025

Die sechste Klimakonferenz der OST zeigte Wege auf, wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam zum Ziel Netto-Null beitragen können.

Die Energiewende kann nur gelingen, wenn alle mitziehen: Die sechste Klimakonferenz der OST zeigte eindrucksvoll, wie lokale Projekte und überregionale Strategien ineinandergreifen.

Klimawandel als Gemeinschaftsaufgabe

Die Transformation des Energiesystems kann nur gelingen, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen an einem Strang ziehen. Das war die zentrale Botschaft der sechsten Klimakonferenz, die vom Klimacluster der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wasser und Energie des Kantons St.Gallen organisiert wurde. Prof. Dr. Susanne Kytzia, Leiterin des interdisziplinären Schwerpunkts «Klima und Energie» an der OST, betonte: «Wir müssen es schaffen, denn wir haben keine Alternative.» Auch Ralph Brändle, Leiter des Amts für Wasser und Energie, rief zum gemeinsamen Handeln auf: «Wir müssen die Energiewende als Gemeinschaftsprojekt vorantreiben – alle tragen Verantwortung».
 

Erste Erfolge und offene Baustellen

Das St.Galler Energiekonzept 2021–2030 zeigt, dass eine gemeinsame Strategie Wirkung entfalten kann. Thomas Wartberger, Projektleiter des Energiekonzepts, berichtete, dass die Emissionen in den Sektoren Wirtschaft und Haushalt rückläufig seien. Besonders beim Ausbau der Photovoltaik-Anlagen habe der Kanton Fortschritte erzielt. Schwieriger bleibt die Lage im Verkehrsbereich, wo trotz zunehmender Nutzung des öffentlichen Verkehrs die Emissionen stagnieren. Die Hoffnung liegt nun auf dem Potenzial junger Massnahmen im Bereich nachhaltiger Mobilität.
 

Lokale Projekte mit Beteiligung

Zwei regionale Projekte zeigten an der Konferenz, wie die Energiewende vor Ort Realität werden kann. In Wartau soll ein Windpark mit drei Turbinen künftig 30 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern. Ewald Strolz, Präsident der lokalen Elektro- und Wasserkooperation, betonte: «Es sind nur lokale Akteure involviert – die Bevölkerung kann sich daran beteiligen.» Auch in Jonschwil und Schwarzenbach entsteht CO₂-neutrale Wärme durch ein neues Fernwärmenetz aus der Kehrichtverbrennungsanlage Bazenheid. Richard Scheerer, Geschäftsführer der rwt Regionalwerk Toggenburg AG, hob hervor: «Die Fernwärme schafft lokale Wertschöpfung und ermöglicht CO₂-neutrale Wärme».
 

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Thema war die Rolle von Investitionen und Kommunikation. Prof. Pascal Egloff, Leiter des Kompetenzzentrums Banking und Finance an der OST, unterstrich die Notwendigkeit attraktiver Rahmenbedingungen für Investorinnen und Investoren. Corinna Semling von der BET Consulting GmbH beschrieb Vertrauen und transparente Kommunikation als Schlüssel für die erfolgreiche Umsetzung. Prof. Stefan Bertsch, Leiter des IES Institut für Energiesysteme der OST, brachte die gemeinsame Vision schliesslich auf den Punkt: «Die Zukunft wird elektrisch. Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Die Umsetzung liegt an uns».