Für Personen in Top-Funktionen wird die (frühzeitige) Gestaltung der letzten Berufsjahre zunehmend eine besondere Herausforderung. Führungskräfte in hohen und obersten Kaderpositionen von Unternehmen und Konzernen sowie in öffentlichen Funktionen, sehen sich täglich starkem unternehmerischem und/oder öffentlichem Druck ausgesetzt. Aus diesem Grund möchten nicht alle dieser Persönlichkeiten ihre Spitzenpositionen bis zum Beginn des Ruhestands beibehalten. Für sie wäre karrieretechnisch ein Schritt in die zweite Reihe oder eine Tätigkeit mit weniger Verantwortung, die aber sinnstiftend ist, durchaus eine Option. Auf der anderen Seite würden viele gerne nachfolgende Führungskräfte an ihren Erfahrungen teilhaben lassen bzw. Unternehmen und Organisationen – in welcher konkreten Form auch immer – beratend zur Seite stehen.

Um diesen Übergang in eine weniger exponierte Funktion erfolgreich zu gestalten, soll die Erfahrungsaustauschgruppe einen vertraulichen Raum für den Austausch von Erfahrungen und Strategien bieten. Mithilfe gezielt ausgewählter und durch die Teilnehmenden festgelegter Themen, Peer-Coaching und dem Austausch von Best Practices unterstützen wir die Teilnehmenden dabei, Verantwortung schrittweise ab- und gleichzeitig wertvolles Wissen weiterzugeben.

Herausforderungen für die Übergangsphase von Topfunktion bis zum «Unruhezustand»

• Frühzeitige Planung: Skizzierung der Ziele für weniger exponierte Funktionen bzw. für den Übergang in den Ruhestand sowie Optionen für die letzten Berufsjahre und darüber hinaus. Ein Neuanfang bietet Möglichkeiten für persönliches Wachstum, neue Beschäftigungen und der Entwicklung anderer.
• Rollenklärung und Erwartungen: Unklare Abgrenzung der Verantwortung (welche bleibt, welche wird bewusst abgegeben?) und Gefahr von Überschneidungen mit der Nachfolge (z. B. wenn die alte Rolle noch im Hintergrund nachwirkt) sowie Schwierigkeiten, die richtige Balance zwischen Beratung und Zurückhaltung zu finden.
• Organisatorische Herausforderungen / Nachfolgeplanung: Auf finanzieller Ebene ist die Anpassung der Vergütung und Benefits an die neue Rolle ein sensibles Thema – es darf kein Gefühl einer finanziellen Benachteiligung entstehen. Organisatorisch sind Übergänge sauber zu kommunizieren, um die Gefahr einer «Doppelspitze» bzw. einer Parallelführung einzudämmen. Wer übernimmt offiziell die Führung, und wie wird der Übergang gestaltet?
• Identitäts- und Statusverlust: Der Übergang von einer exponierten Spitzenfunktion in eine weniger sichtbare Rolle kann für Führungspersönlichkeiten eine wertvolle Gelegenheit sein, die eigene Identität neu zu definieren und ihre Erfahrung auf neue Weise einzubringen. Es bieten sich Chancen, andere Formen von Wirkung zu entfalten – etwa durch gezielte Wissensweitergabe, Mentoring, die Übernahme von Beiratsfunktionen oder projektbezogenes Engagement.
• Macht- und Einflussverlust: Weniger Entscheidungsbefugnisse können als Kontrollverlust erlebt werden. Dadurch kann ein Spannungsfeld zwischen der neuen Führung mit ihren eigenen Akzenten und dem mangelnden Loslassen der erfahrenen Führungskraft entstehen.
• Emotionale Dynamiken: Schwierigkeiten, den eigenen Wert jenseits von Macht und Sichtbarkeit zu definieren, sowie eventuelle innere Konflikte zwischen dem Pflichtgefühl gegenüber dem Unternehmen bzw. der Organisation und dem Bedürfnis nach Entlastung, führen zu inneren Spannungen.
• Sinnstiftung und Motivation: Die neue Rolle (z. B. Mentor-Programm, Coaching, Stabstelle, Beirat/Senior Advisor, Projektleitung, Chairman-Rolle, uvm.) darf nicht demotivierend als Alibifunktion wahrgenommen werden, sondern soll inhaltlich erfüllend sein. Wichtig scheint auch der rechtzeitige Aufbau von Alternativen ausserhalb der bisherigen Karriere (z. B. Aufsichtsräte, Stiftungen, Ehrenämter).

Zielgruppe

• Ü50-(Top-)Führungskräfte mit wichtigen Positionen in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Politik
• Ehemalige Führungskräfte im Ruhestand oder in Beratungsfunktionen bzw. mit anderen interessanten, sinnstiftenden und erfüllenden Rollen.
   

Vorteile unserer ERFA-Gruppe Senior Leadership Horizons

Unsere spezialisierte ERFA-Gruppe bietet:

• Expertise und Einblicke: Treffen Sie Kollegen und Kolleginnen in vergleichbaren Situationen und Lebensphasen, um Einblicke in bewährte Methoden und erfolgreiche Strategien zur Bewältigung dieser spezifischen Herausforderungen zu erhalten. Die Unterstützung durch Gleichaltrige, Peers oder professionelle Beratung in dieser Übergangsphase kann unerwartete und wertvolle neue Perspektiven eröffnen.
• Praktische Lösungen: Erfahren Sie, wie Führungskräfte eigener oder anderer Branchen / Bereiche ähnliche Herausforderungen gemeistert haben oder zu meistern gedenken und wie Sie diese Lösungen anwenden können.
• Inputs aus Wissenschaft und Wirtschaft: Das Team der OST reichert den Austausch mit praxisrelevanten Trends und Ansätzen aus Wirtschaft und Wissenschaft an und sorgt dafür, dass für die Teilnehmenden ein zielgerichteter und lösungsorientier Dialog geführt wird.
• Erweitertes Netzwerk: Nutzen Sie das Netzwerk unserer ERFA-Gruppe, um von vielfältigen Perspektiven zu profitieren und sich gegenseitig zu unterstützen. 

Als Führungskraft haben Sie ein Vermächtnis in Ihrem Unternehmen aber auch der Gesellschaft aufgebaut. Dieses auch in der letzten Berufsphase und ggf. dem Ruhestand weiterzuführen und zu pflegen, hilft unsere Erfahrungsaustauschgruppe Senior Leadership Horizons.