Praxisprojekte in Rapperswil gestartet

Erstmals sind drei Teams von Wirtschaftsstudierenden des Campus Rapperswil mit Praxisprojekten für Unternehmen im Einsatz. Der Arbeitgeberverband See & Gaster begrüsst das neue Angebot in der Region. Örtliche Betriebe suchen motivierte Talente – und diese strecken gerne schon während dem Studium ihre Fühler in interessante Firmen aus.

Dank der Fusion zur OST – Ostschweizer Fachhochschule wächst das Angebot an allen Standorten. So ist das Departement Wirtschaft auch am ehemaligen «Technikstandort» Rapperswil präsent, Betriebsökonomen und Wirtschaftsinformatikerinnen werden dort vor Ort ausgebildet. Im Frühling 2023 wurden nun erstmals die Praxisprojekte speziell für Rapperswiler Studierende angeboten. «Ziel ist, dass künftig auch die Unternehmen in den südlicheren Regionen See-Gaster, March, Höfe, im Glarner- und Zürcher Oberland vor ihrer Haustüre von den Praxisprojekten profitieren können», sagt Claudia Brönimann, Leiterin des Kompetenzzentrums Wissenstransfer (WTT). So werden viele lokale Studierende für lokale Unternehmen im Einsatz sein können.

Türöffner in die Hochschule

Im nördlichen Einzugsgebiet der OST zwischen den Kantonen Thurgau, St. Gallen, beiden Appenzell und dem Liechtenstein sind die Praxisprojekte bei Unternehmen weitherum bekannt: Seit bald zwanzig Jahren gibt es sie. Jährlich beauftragen rund 50 Firmen Studierendenteams an der OST mit einer Marktforschung oder einem Konzept. Beliebt sind die Projekte inzwischen genauso bei den ansässigen Grosskonzernen wie bei Kleinstunternehmen. «Die Studierenden schätzen, wenn sie sich bestimmte Branchen oder Grössen auswählen können. Manche bevorzugen bekannte Namen, andere suchen kürzlich gegründete Firmen», so Brönimann.

Rund um den Standort Rapperswil sind die Praxisprojekte noch wenig bekannt – auch wenn grössere Unternehmen wie Geberit bereits um die Qualität der Projekte wissen. Beim Arbeitgeberverband See & Gaster freut man sich auf das neue Hochschulangebot für Unternehmen in der Region: «Diese Projekte sind gerade für KMU eine einfache und kostenschonende Art der Hochschulkooperation. Studierende liefern von Dozierenden angeleitet Empfehlungen und Konzepte, die Unternehmen oft eins zu eins umsetzen können», sagt Philipp von Schulthess, Vorstandspräsident des Verbands.

Chance fürs Employer Branding

Die erste Rapperswiler Praxisprojekt-Generation leistet ihren Einsatz im Appenzell (Hof Weissbad) und im Fürstenland (S. Müller Holzbau und Technische Betriebe Wil). Mit dabei ist Chiara Rohner aus St. Gallenkappel. Sie studiert Betriebsökonomie im vierten Semester am OST-Standort Rapperswil und schätzt nicht nur das einzigartige Campusleben am See: «Die kurze Anreise bedeutet Zeitgewinn und erlaubt viel Flexibilität – bei gleichzeitig höherer Präsenz an der Hochschule.» Würde sie auch Praxisprojekten aus Unternehmen in der Region den Vorzug geben? «Der Standort ist nicht alles», sagt Chiara Rohner. Branche und Thema seien entscheidender für die Projekte. Trotzdem würden sie lokale Unternehmen interessieren: «Bald geht es um die Jobsuche. Bereits im Studium spannende Unternehmen aus der Region kennenzulernen, kann sich für beide Seiten lohnen.»

Praxisprojekt-Team Hof Weissbad

v.l.n.r: Cyrill Thrier, Luca Meriano, Sergio Kühne, Chiara Rohner, Marcel Brunner, Tobias Gschwind 

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