Der Blog Weiterwissen der Weiterbildungsorganisation der OST - Ostschweizer Fachhochschule hat unseren Institutsleiter Prof. Gunnar Heipp über das Thema 30 interviewt. Denn die Einführung von Tempo 30 sorgte in letzter Zeit immer wieder für Gesprächsstoff in den Medien und in politischen Debatten. Insbesondere bürgerliche Politiker tun sich oft schwer damit.
Kürzlich forderten Parlamentarier aus dem rechten Lager per Motion eine Gesetzesänderungen, die sicherstellen soll, dass Tempo 30 nur noch auf Quartierstrassen möglich ist. Als Folge hat der Bundesrat Änderungen der Signalisationsverordnung und der Lärmschutzverordnung in die Vernehmlassung gegeben, welche die Einführung von Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen erschweren würden.
Dabei sind die Vorteile von Tempo 30 aus fachlicher Sicht unbestritten, wie Gunnar Heipp im Interview mit dem Weiterwissen-Blog darlegt. “Bei Tempo 30 halbiert sich der Bremsweg im Vergleich zu Tempo 50 nahezu und die Gefahr schwerer Unfälle reduziert sich deutlich.” Die persönliche Haltung zu diesem Thema hänge letztlich stark von der eigenen Erfahrung ab. “Wer hauptsächlich im eigenen Auto von Tiefgarage zu Tiefgarage fährt, nimmt die Realität eines Fussgängers oder einer Velofahrerin kaum wahr.” Statt Tempolimits als persönliche Einschränkung zu sehen, sollten wir sie als Ausdruck von Rücksichtnahme begreifen, findet Heipp.
Das ganze Interview können Sie hier lesen: Link zum Interview
Neben dem Sicherheitsaspekt stellt Tempo 30 aus Expertensicht auch einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität dar. Was es damit auf sich hat, vermittelt unser neuer CAS Verkehrswende - Nachhaltige Mobilität, der aktuell vorbereitet wird. Dieser CAS Lehrgang wird einen strukturierten Überblick über die komplexe Thematik bieten und aufzeigen, an welchen Stellschrauben das Mobilitätsverhalten und das Verkehrssystem in Richtung einer nachhaltigen Gesamtoptimierung verändert werden kann. Tempo 30 ist dabei ein Aspekt. Er wird im Zusammenhang mit Verkehrssicherheit und der Aufwertung von Fuss- und Velowegen betrachtet.
