Eine detailreiche Schneeburg, blinkende Lichter und Fenster, die an einen Adventskalender erinnern: Dieses Jahr gab es an den RobOlympics an der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil-Jona einen besonderen Blickfang. Neben den verschiedenen Wettkampfstationen wie dem Mini-Sumo-Ring, dem Parcours für den Linienfolger, dem Fussballfeld, um Tore zu schiessen und selbstverständlich der Überraschungsaufgabe, die jedes Jahr neu entworfen wird und deshalb besondere Aufmerksamkeit unter den Wettkampfteilnehmenden geniesst, zog eine Art übergrosser Flipperkasten die Besucherinnen und Besucher an.
Gewinner kehrt mit eigenem Spiel zurück
Gebaut hat das Spiel Janis Looser, 18-jähriger Schüler der Kantonsschule Zürcher Oberland (KZO). 2024 hat er mit Kollegen selbst an den RobOlympics teilgenommen und mit seinem Team mehrere Siege erzielt. «Ich habe die RobOlympics in schöner Erinnerung und wollte gerne wieder dabei sein. Deshalb habe ich mir eine neue, eigene Herausforderung gesucht», sagt der Robotik-Fan. Mit etwas Unterstützung vom IMES Institut für Mikroelektronik, Embedded Systems und Sensorik hat er in seiner Freizeit ein Spiel entwickelt, das an eine Schneeballschlacht erinnert: Die Spielerinnen und Spieler lenken dabei mit einer Fernsteuerung einen Mechanismus, der mit zwei gegensätzlich angetriebenen Rädern Ping-Pong-Bälle wie Schneebälle in ausgewählte Fenster der Schneeburg schiesst. «Die RobOlympics und die Vorbereitung darauf haben bei mir definitiv das Interesse für Technik und solche Systeme geweckt», sagt Janis.
RobOlympics als Praxistest
Das Interesse an den RobOlympics-Disziplinen und der Andrang beim Schneeball-Spiel waren gross, viele Kinder und Jugendliche wollten es ausprobieren und ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. «Die RobOlympics waren mein erster Praxistext. Das grosse Interesse freut mich sehr. Ich habe aber schon auch noch ein paar Schwächen in der Elektronik entdeckt», sagte der junge Entwickler.
Seinen persönlichen Rekord hatte bis am Abend niemand geschlagen: 20 Treffer in 90 Sekunden. «Der Vergleich ist aber unfair. Ich habe schliesslich stundenlang am System gearbeitet.»
Auf die internationale Bühne
Eine Möglichkeit, die durch die RobOlympics erworbenen Fähigkeiten weiter auszubauen, sind für die Teilnehmenden internationale Robotik-Wettkämpfe wie FIRST Global. Stephan König, ETH-Student und Vertreter von FIRST Global Schweiz, hat an den RobOlympics auf den Wettkampf aufmerksam gemacht. Zusammen mit der OST möchte er FIRST Global weiter ausbauen und auch in der Schweiz etablieren.
Motivation für Ingenieurnachwuchs
Andreas Breitenmoser, Professor für Embedded Systems und Dozent im Studiengang Electrical and Computer Engineering, freut sich, dass die RobOlympics vielen jungen Menschen als Sprungbrett in die Welt der Technik dienen. «Wir haben Janis gerne unterstützt und ihm für sein Spiel eine Plattform geboten. Es ist unser erklärtes Ziel, mit dem RobOlympics-Event spielerisch die Begeisterung für Technik beim Nachwuchs zu wecken – in welcher Form auch immer.» Wie sich die Geschichte ab dem Wettkampf weiterentwickelt, ist offen, wie das Beispiel zeigt. Während einige Teilnehmende ein zweites Mal an den RobOlympics teilnehmen, um einen verbesserten Roboter ins Rennen zu schicken, gehen andere mit dem erworbenen Wissen ein eigenes Engineering-Projekt an. Und wieder andere entscheiden sich für ein Ingenieursstudium an der Hochschule.






