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Internationale Erfahrungen sammeln

Die OST ist international gut vernetzt und bietet Studierenden die Möglichkeit, internationale Kontakte aufzubauen, Neues zu entdecken und damit in ihre berufliche Zukunft zu investieren. Wir pflegen einen intensiven Austausch zu mehr als 30 Partnerhochschulen in Europa, Asien und Amerika.

No Worries Down Under

Ronja war vom Studierendenalltag in Australien erstaunt - sie kannte es anstrengender von zu Hause und nutzte die Zeit, um die wunderbare Natur in Victoria kennenzulernen und das Campus-Leben in Waurn Ponds zu geniessen. 

Die Zeit in Australien habe ich ganz nach dem Motto «No worries, mate» erlebt. Die Aussies scheinen ziemlich entspannt zu sein und sind immer offen für Small Talk. 

Ich bin Mitte Februar in Australien angekommen und hatte vor dem Schulstart zwei Wochen Zeit, um erste Ausflüge zu machen und mich einzuleben. Bei schönstem Wetter konnte ich viele Strände erkunden, durch grüne Wälder wandern, die Vielfalt von Melbourne mit meinen Verwandten geniessen und erste Bekanntschaften mit anderen Studierenden machen. Das Land hat so viel an Natur zu bieten – ich fand immer etwas zu tun. Da ich nur zwei Tage die Woche Unterricht hatte, konnte ich auch während des Semesters einiges unternehmen. 

Persönlicher Umgang mit Dozierenden
Als ich meinen Stundenplan der Deakin University in Geelong (Gliedstaat Victoria) zum ersten Mal sah, war ich überrascht. Mit nur 14 Lektionen pro Woche sollten 30 ECTs erbracht werden. Das hörte sich erst einmal sehr entspannt an – und so war es dann auch. Die Studierenden in Australien wenden meist nicht mehr als 3 bis maximal 4 Tage pro Woche fürs Studium auf. Die Arbeitsauslastung ist deutlich geringer als zu Hause, aber so auch das Gelernte. Teils Lektionen wurden kam besucht, einmal war ich die einzige Studentin im Raum.

Ich war vom Umgang mit den Dozierenden erstaunt. Es war viel persönlicher, als ich es mir vorgestellt hatte. Wir waren in kleineren Klassen und hatten viel Zeit für Fragen. Alles in allem war es für mich ein aussergewöhnlich entspanntes Semester. 

Ein Häuschen am Campus
Ich habe am Campus in Waurn Ponds gewohnt. Es war definitiv eine gute Erfahrung, ein Häuschen mit zehn anderen Studierenden zu teilen. Die vielen Events haben geholfen, Leute kennenzulernen. Ein Nachteil war, dass der Campus etwa 30 Minuten von der Stadt entfernt liegt. Ich habe ein Fahrrad gekauft, damit war ich etwas flexibler. 

Mit viel Grün, einem grossen Sportplatz, Fitnesscenter und einer grossen Bibliothek hat der Campus viel zu bieten. Die Unterrichtsräume sind spannend aufgebaut und alle unterschiedlich. Das Highlight war das Gebäude der Ingenieure – uns standen viele Räume mit grossen Bildschirmen für das selbständige Arbeiten zur Verfügung, es gab gut ausgestattete Labore und Tische mit Sofas. 

Einsame Strände und Wälder
Mein Stundenplan hat es zugelassen, dass ich auch während des Semesters viel unternehmen konnte. Ich war Surfen, Bouldern, habe am Strand Schulstoff von der OST aufgearbeitet, viel gekocht, Museen besucht und viele Sonnenuntergänge angeschaut. Nur eine Stunde Busfahrt von der Uni entfernt beginnt die berühmte Great Ocean Road, die auch faszinierende Wanderungen bietet mit den wohl schönsten und einsamsten Stränden und Wäldern, die ich je gesehen habe. Auch meine Wanderung auf den höchsten Berg Australiens war unvergesslich. 

Zusammenfassend würde ich sagen: Ich habe viel fürs Leben gelernt. Für die Schule eher weniger.  

«Ab nach Dänemark!»

Drei Freunde, drei Bachelorarbeiten und ein Reisewunsch: Seila, Mirjam und Timo studieren Erneuerbare Energien und Umwelttechnik in Rapperswil und haben ihre Bachelorarbeiten im dänischen Roskilde am «Institute for Environmental and Process Engineering» der Aarhus Universität geschrieben. Sie erzählen von guter Zusammenarbeit, von Wildtieren auf dem Campus und vom Skifahren ohne Berge.

Von den Geschichten der Wikinger bis zum Freistaat Christiania inmitten von Kopenhagen – Dänemark hat in Sachen Geschichte und Kultur viel zu bieten. Es wurde sogar schon einige Male zum glücklichsten Land der Welt gekürt – vielleicht aufgrund des Lebensgefühls «Hygge»? Wir wollten uns das genauer ansehen.

Reisen in Zeiten von Corona
Aufgrund der Corona-Situation haben wir uns spontan für das Reiseziel Dänemark entschieden, schliesslich kamen die meisten anderen Länder gar nicht infrage. Trotz des schnellen Entschlusses hatten wir die Möglichkeit, dort unsere Arbeiten zum Thema Wasseraufbereitung zu schreiben. Bereits vor der Ankunft haben wir von unserem jeweiligen Supervisor Literaturinformationen erhalten, wodurch wir gut vorbereitet in die Arbeit starten konnten.

Wir traten die Reise zu dritt an und so beschlossen wir, ein Auto zu kaufen. Unsere Reise begann also mit einem Roadtrip! Von der Schweiz sind es ungefähr 1400 km bis nach Roskilde – mit dem Auto sind das über den Landweg insgesamt 17 Stunden. Die Autobahnen in Dänemark sind zwar gratis, dafür sind die Brücken, welche die Inseln miteinander verbinden, ziemlich teuer.

Dänisch und multi-kulti
Wir bekamen die Möglichkeit, in einer Wohngemeinschaft in einem Haus im kleinen Dorf «Store Valby» in der Nähe des Instituts zu wohnen. Sowohl der Vermieter, die Nachbarn wie auch unsere Mitbewohner waren sehr freundlich und hilfsbereit. Durch die Wohngemeinschaft haben wir nicht nur die dänische, sondern auch weitere Kulturen kennengelernt.

Mit dem Fahrrad, das wir vor Ort mieten konnten, waren es nur 15 Minuten zum Institut. Dieses befindet sich ausserhalb von Roskilde auf dem Gelände einer ehemaligen Nuklearforschungsanlage direkt am Meer. Die Nähe zum Meer lädt bei sonnigen Tagen ein, den Kopf bei einem Spaziergang zu lüften und: Auf dem Gelände gab es Wildtiere!

Wir schrieben drei verschiedene Bachelorarbeiten, hatten unterschiedliche Supervisors, waren aber im gleichen Team. Alle haben uns gut in die jeweiligen Themen eingeführt und uns bei unseren Arbeiten unterstützt.

Die spinnen, die Dänen!
Schnell haben wir festgestellt: Dänemark ist ein Skate-Paradies! Es wimmelt nur so von Skatehallen und -parks. Ein weiteres Highlight ist das Gebiet um den Mons Klint herum, es ist definitiv einen Besuch wert. Auch gibt es in Dänemark ausgewiesene Zeltplätze, auf denen man kostenlos zelten kann – wunderschöne Sonnenunter- und -aufgänge inklusive!

In Kopenhagen (mit dem Zug ist die Hauptstadt in 30 Minuten erreichbar) kann man sogar Wandern und Skifahren! Wer jetzt denkt, in Dänemark hat es doch kaum Berge, hat recht: Auch schneit es dort kaum. «Copenhill» ist eine Skianlage auf einer KVA, auf einem 84 Meter hohen Gebäude: ein großartiges Erlebnis!

Eine super Erfahrung
Der Aufenthalt in Dänemark war eine sehr gute Erfahrung, die uns persönlich und professionell viel gelehrt hat. Die Reise zu dritt anzutreten war eine gute Idee – besonders in Zeiten von Corona. Zudem konnten wir uns gegenseitig bei den Arbeiten unterstützen und miteinander diskutieren. Auch das Auto hat sich gelohnt: Store Valby liegt etwas ausserhalb, auch für Einkäufe und andere Ausflüge war ein eigenes Fahrzeug super. Das Schienennetz ist nicht vollständig elektrifiziert und deshalb gibt es Züge, die einen Elektro- und einen Dieselantrieb haben.

Dänemark ist ein sehr schönes Land, die Menschen sind hilfsbereit und freundlich. Insgesamt ist das Land sehr fortschrittlich, was zum Beispiel die voll automatisierte U-Bahn in Kopenhagen zeigt.