Was ist künstliche Intelligenz eigentlich?

16.01.2025

Dieser Frage widmete sich das erste Seminar aus der Reihe «Künstliche Intelligenz (KI) für alle», welche die OST – Ostschweizer Fachhochschule für die breite Öffentlichkeit durchführt. Christoph Würsch, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning am Institut für Computational Engineering (ICE), klärte auf.

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning
Alle sprechen darüber, aber wissen wir auch, was es eigentlich ist? Der OST-Experte Christoph Würsch informierte im Auftaktseminar «Künstliche Intelligenz: Was ist das eigentlich?» am 13. Januar 46 Teilnehmende in Buchs und am 15. Januar 32 Teilnehmende in Wattwil über die Grundlagen und Anwendungen der KI.

Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz hin zur Ära der KI

Manch eine Seminarteilnehmerin oder ein Seminarteilnehmer war überrascht zu hören, dass die akademischen Anfänge der künstlichen Intelligenz (KI), auch Artificial Intelligence (AI) genannt, bereits auf das Jahr 1956 zurückgehen. Damals fand die Dartmouth Summer School of Artificial Intelligence statt, organisiert u.a. von John McCarthy, Marvin Minsky und Claude Shannon. Es war die erste systematische Initiative, den Aspekt des Lernens oder anderer Formen von Intelligenz so präzise zu beschreiben, dass eine Maschine sie simulieren kann.

Christoph Würsch erklärte anschaulich, wieso es bis heute dauerte, um in der Ära der KI anzukommen. Einerseits waren rasante Entwicklungen in der Rechenleistung, der Menge an zur Verfügung stehenden Daten und den mathematischen Modellen notwendig, um menschliche kognitive Fähigkeiten zu imitieren. Dabei werden Informationen, Zusammenhänge und Muster aus Eingabedaten erkannt und von der Maschine «gelernt». Andererseits brauchte es leicht zugängliche KI-Anwendungen wie ChatGPT, die das Bewusstsein der Menschheit für das Potenzial von KI erheblich erhöhten.

«KI ist zwar ein mächtiges Werkzeug, das bei verantwortungsvollem Einsatz enormes Potenzial bietet, aber keine Magie. Vielmehr basiert die Technologie auf klaren mathematischen und statistischen Prinzipien.»

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning

Künstliche Intelligenz ist viel mehr als ChatGPT

Im weiteren Verlauf des Abends wurden die Anwesenden über den Unterschied der sogenannten schwachen KI – wie Sprachassistenten oder Empfehlungsalgorithmen – und der generativen KI, die Inhalte wie Texte, Bilder und Videos erstellen kann, informiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die vielen unterschiedlichen Anwendungsbereiche von künstlicher Intelligenz gelegt: Muster erkennen, Trends identifizieren, Vorhersagen treffen, Entscheidungen unterstützen, Personalisierung und selbstfahrende Autos. Christoph Würsch betonte zudem, dass die starke KI, welche alles kann, was ein Mensch macht, heute nicht existiert.

«Es geht nicht darum, die Intelligenz des Menschen zu imitieren, sondern darum, Systeme zu entwickeln, die komplexe Probleme lösen können, die bisher unlösbar schienen.»

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning

Seminarreihe «KI für alle» – öffentlich und kostenlos

Das Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence (ICAI) der OST – Ostschweizer Fachhochschule organisiert eine Reihe von Abendseminaren über KI, welche von der IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen (ITBO) finanziert wird. Ziel dieses kantonalen Bildungsengagements ist es, Wissen über KI zu verbreiten, Ängste abzubauen und eine inklusive Zukunft zu gestalten. Weitere Seminare in dieser Reihe widmen sich unter anderem der Nutzung von künstlicher Intelligenz und ChatGPT im Alltag, sprechen über die Chancen und Gefahren von digitaler Manipulation und nehmen sich auch den Bereichen Datenschutz und Ethik an. Die Reihe richtet sich an die breite Bevölkerung, unabhängig von technischen Vorkenntnissen. Die aktuelle Seminarreihe findet parallel in Buchs und Wattwil statt. Für dieses Jahr sind zudem weitere Veranstaltungsreihen in St.Gallen und Rapperswil geplant.

«Nur wer die Grundlagen kennt, kann die Entwicklungen aktiv mitgestalten und ihre Chancen sowie Risiken beurteilen.»

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning
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Was ist künstliche Intelligenz eigentlich?

16.01.2025

Dieser Frage widmete sich das erste Seminar aus der Reihe «Künstliche Intelligenz (KI) für alle», welche die OST – Ostschweizer Fachhochschule für die breite Öffentlichkeit durchführt. Christoph Würsch, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning am Institut für Computational Engineering (ICE), klärte auf.

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning
Alle sprechen darüber, aber wissen wir auch, was es eigentlich ist? Der OST-Experte Christoph Würsch informierte im Auftaktseminar «Künstliche Intelligenz: Was ist das eigentlich?» am 13. Januar 46 Teilnehmende in Buchs und am 15. Januar 32 Teilnehmende in Wattwil über die Grundlagen und Anwendungen der KI.

Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz hin zur Ära der KI

Manch eine Seminarteilnehmerin oder ein Seminarteilnehmer war überrascht zu hören, dass die akademischen Anfänge der künstlichen Intelligenz (KI), auch Artificial Intelligence (AI) genannt, bereits auf das Jahr 1956 zurückgehen. Damals fand die Dartmouth Summer School of Artificial Intelligence statt, organisiert u.a. von John McCarthy, Marvin Minsky und Claude Shannon. Es war die erste systematische Initiative, den Aspekt des Lernens oder anderer Formen von Intelligenz so präzise zu beschreiben, dass eine Maschine sie simulieren kann.

Christoph Würsch erklärte anschaulich, wieso es bis heute dauerte, um in der Ära der KI anzukommen. Einerseits waren rasante Entwicklungen in der Rechenleistung, der Menge an zur Verfügung stehenden Daten und den mathematischen Modellen notwendig, um menschliche kognitive Fähigkeiten zu imitieren. Dabei werden Informationen, Zusammenhänge und Muster aus Eingabedaten erkannt und von der Maschine «gelernt». Andererseits brauchte es leicht zugängliche KI-Anwendungen wie ChatGPT, die das Bewusstsein der Menschheit für das Potenzial von KI erheblich erhöhten.

«KI ist zwar ein mächtiges Werkzeug, das bei verantwortungsvollem Einsatz enormes Potenzial bietet, aber keine Magie. Vielmehr basiert die Technologie auf klaren mathematischen und statistischen Prinzipien.»

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning

Künstliche Intelligenz ist viel mehr als ChatGPT

Im weiteren Verlauf des Abends wurden die Anwesenden über den Unterschied der sogenannten schwachen KI – wie Sprachassistenten oder Empfehlungsalgorithmen – und der generativen KI, die Inhalte wie Texte, Bilder und Videos erstellen kann, informiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die vielen unterschiedlichen Anwendungsbereiche von künstlicher Intelligenz gelegt: Muster erkennen, Trends identifizieren, Vorhersagen treffen, Entscheidungen unterstützen, Personalisierung und selbstfahrende Autos. Christoph Würsch betonte zudem, dass die starke KI, welche alles kann, was ein Mensch macht, heute nicht existiert.

«Es geht nicht darum, die Intelligenz des Menschen zu imitieren, sondern darum, Systeme zu entwickeln, die komplexe Probleme lösen können, die bisher unlösbar schienen.»

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning

Seminarreihe «KI für alle» – öffentlich und kostenlos

Das Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence (ICAI) der OST – Ostschweizer Fachhochschule organisiert eine Reihe von Abendseminaren über KI, welche von der IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen (ITBO) finanziert wird. Ziel dieses kantonalen Bildungsengagements ist es, Wissen über KI zu verbreiten, Ängste abzubauen und eine inklusive Zukunft zu gestalten. Weitere Seminare in dieser Reihe widmen sich unter anderem der Nutzung von künstlicher Intelligenz und ChatGPT im Alltag, sprechen über die Chancen und Gefahren von digitaler Manipulation und nehmen sich auch den Bereichen Datenschutz und Ethik an. Die Reihe richtet sich an die breite Bevölkerung, unabhängig von technischen Vorkenntnissen. Die aktuelle Seminarreihe findet parallel in Buchs und Wattwil statt. Für dieses Jahr sind zudem weitere Veranstaltungsreihen in St.Gallen und Rapperswil geplant.

«Nur wer die Grundlagen kennt, kann die Entwicklungen aktiv mitgestalten und ihre Chancen sowie Risiken beurteilen.»

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning

Prof. Dr. Christoph Würsch, Teamleiter Industrial AI, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning