Die Gemeinde von morgen als Lego-Modell
Wichtige Diskussionen dank gemeinsamem Modellieren
In der Arbeitszeit mit Lego spielen? Manche Workshop-Teilnehmende reagieren etwas irrititiert, wenn sie zum ersten Mal mit «Lego Serious Play» konfrontiert sind. Die Vorteile der Methode zeigen sich jedoch meist schnell: Zeichnen, schreiben oder sprechen liegt nicht allen gleich gut. Die Hürde, einfach einmal mit dem Bauen der eigenen Gedanken anzufangen, ist oft tiefer, als bei Zeichnungen, Diagrammen oder Texten. Auch das gemeinsame Entwickeln eines Modells durch sehr unterschiedliche Personen – etwa des Gemeindepräsidenten und der Lernenden – fällt leichter.
In der Gemeinde von morgen unterstützen etwa Drohnen die Werkhofmitarbeitenden. Ein Hologramm der Mitarbeiterin der Einwohnerkontrolle, die gerade im Home Office ist, begrüsst die Kunden im papierlosen «Community Center». Die Beziehung zwischen Bevölkerung und Verwaltung wird kollaborativer, es werden mehr Dinge gemeinsam besprochen und geregelt. Dennoch braucht es Rückzugsorte fürs stille Arbeiten und auch das Bedürfnis nach fixen, persönlichen Arbeitsplätzen ist weiterhin vorhanden – zumindest wenn es nach den Teilnehmenden der Workshops geht. Themen wie Datenschutz und der «gläserne Bürger» kamen dank der Lego-Modelle ebenso zur Sprache, wie die Frage, warum man sich für die Darstellung der eigenen Person die Figur des Tigers oder der Zoowärterin entschieden hat.
Das Fazit der beiden Workshops war eindeutig: Dank Lego Serious Play sind wichtige Diskussionen entstanden, die zuvor noch nie geführt wurden und im Arbeitsalltag auch wenig Platz haben. Und manche Teilnehmende waren fast enttäuscht, als die Legosteine wieder eingepackt wurden...
Ziel: Toolbox für Ostschweizer Gemeinden und kleine Unternehmen
Die Resultate der Workshops mit Lego Serious Play fliessen in die Entwicklung und Umsetzung von konkreten Massnhamen in den beteiligten Pilotorganisationen ein. Ziel des Projekts ist es, bis Anfang 2026 gemeinsam mit den beteiligten Gemeinden und Unternehmen eine Toolbox zu entwickeln, die dann allen Gemeinden und kleinen Unternehmen der Ostschweiz zur Verfügung steht.
Hinter dem Projekt «Neue Arbeitswelten in Gemeinden und kleinen Unternehmen» stehen die OST – Ostschweizer Fachhochschule und die REGIO als gemeinsame Trägerschaft. Das Projekt wird im Rahmen einer NRP-Förderung von den drei Kantonen Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen und Thurgau unterstützt.
Kontakt
Patrick Aeschlimann
OZG Zentrum für Gemeinden
Stv. Leiter IGD Ost
patrick.aeschlimann@ost.ch