Über Sektorkopplung

Sektorkopplung betrachtet die drei Energiesektoren Wärme, Strom und Mobilität als Gesamtsystem und hat ihre gemeinsame Optimierung zum Ziel.

Die Abbildung zeigt den Weg vom aktuellen Energiesystem, in welchem die drei Sektoren weitgehend getrennt sind, zu einem zukünftigen, dekarbonisierten und vernetzten Energiesystem

Die Kopplung der drei Sektoren mit Technologien zur Energieumwandlung und die zeitliche und räumliche Koordinierung der Sektoren und ihrer Energiespeicher soll eine energetische, ökologische und ökonomische Optimierung ermöglichen. Durch diese Gesamtbetrachtung der Sektoren können neue Handlungsfelder zur Umsetzung der Energiewende erschlossen werden, was mit der Fokussierung auf einzelne Sektoren nicht möglich wäre. Grundsätzlich soll dabei die Dekarbonisierung der drei Sektoren und somit des Energiesystems erreicht werden.

Wichtige Strategien sind eine Flexibilisierung der Energiesektoren durch Lastmanagement und durch Kurz- und Langzeitspeicher für Strom, Wärme und chemische Energieträger. Dabei können Anreize zur Flexibilisierung durch neue Technologien und durch neue Geschäftsfelder geschaffen werden. Eine zentrale und bisher weitgehend ungelöste Aufgabe ist die saisonale Energiespeicherung, die auch ein wichtiges Arbeitsfeld des Kompetenzclusters Sektorkopplung ist.

Auf nationaler wie auch internationaler Ebene wird die Koordinierung der drei Energiesektoren «Wärme», «Strom» und «Mobilität» als eine der wesentlichen Massnahmen angesehen, um die Energiewende zu ermöglichen und wichtige Beiträge zur Erreichung der aktuellen Klimaziele leisten zu können. So sieht beispielsweise das Bundesamt für Energie diese Vernetzung als einen wichtigen Schritt für die Energiewende, die Europäische Kommission fordert die Umsetzung vermehrter Sektorkopplung im Rahmen ihres Strategic Energy Technology Plans und die Internationale Energieagentur hat einen eigenen Annex «Flexible Sector Coupling»  im Jahr 2019 ins Leben gerufen.