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Metallische Brennstoffe als Energieträger und -lieferanten

18.02.2025

Am ersten «International Symposium on Renewable Metal Fuels – ReMeF 2025» trafen sich über 130 Forschende aus 13 Ländern von drei Kontinenten an der OST – Ostschweizer Fachhochschule, um über eine vielversprechende Lösung für die zukünftige Speicherung grosser Energiemengen zu diskutieren: erneuerbare, metallische Brennstoffe.

Alu-to-Energy-Prototyp der OST
Der an der OST entwickelte Alu-to-Energy-Prototyp wurde den Projektpartnern des EU Horizon REVEAL Projektes im Rahmen einer Führung vorgestellt.
International Symposium on Renewable Metal Fuels – ReMeF 2025
In einer Podiumsdiskussion sprechen die Expertinnen und Experten des Metal Fuel Symposiums im Austausch mit dem Publikum über eine mögliche Energiezukunft auf der Basis von metallischen, erneuerbaren Energieträgern zur Speicherung von erneuerbaren Energien über längere Zeiträume und für den Transport über weite Distanzen.
Metalle als künftige Energieträger
Jeffrey Bergthorson von der McGill Universität in Kanada erklärt anhand des Elemente-Periodensystems, welche Metalle die chemisch logische Wahl als künftige Energieträger sind.

Metalle als nachhaltige Energiespeicher

Die Speicherung erneuerbarer Energien ist eine der grössten Herausforderungen der Energiewende. Während Batterien für die Speicherung über Stunden oder Tage tauglich sind, fehlen bezahlbare Optionen für die Speicherung erneuerbarer Energie über Monate oder für den Transport über weite Distanzen. Forschende weltweit sehen Metalle wie Aluminium und Eisen als ideale Lösung: Sie lassen sich praktisch unendlich lange lagern, sind einfach und sicher transportierbar und nehmen bei der Produktion riesige Mengen Energie in wenig Volumen auf.

Alu-to-Energy-Prototyp

Wie dieser Prozess in der Praxis funktioniert, zeigte die OST den Teilnehmenden des Symposiums anhand eines Prototyps, der aktuell beim Institut für Solartechnik (SPF) in Rapperswil-Jona steht. Dieser wurde im Rahmen des Europäischen Verbund-Forschungsprojektes REVEAL entwickelt, welches durch das EU-Programm Horizon Europe und das Schweizerische SERI gefördert wird.

Nach der Inbetriebnahme soll hier live demonstriert werden, wie aus Aluminium durch chemische Prozesse Wärme und Strom produziert werden kann. Die produzierte Energie dient der Energieversorgung von Gebäuden und Industriebetrieben oder kann für die Fernwärme genutzt werden. Das Konzept zielt auf die Deckung von Winterspitzen.

Game-Changer für die Energiezukunft

Das Symposium machte deutlich: Während weiterhin Forschung nötig ist, um die Technologiereife voranzutreiben, zeigen zahlreiche Marktstudien und Pilotprojekte das Potenzial von Energiespeicherlösungen auf der Basis der beiden Metalle Eisen und Aluminium. In den kommenden Monaten wird der Alu-to-Energy-Prototyp an der OST weiterentwickelt und getestet – ein spannender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft.

«Erneuerbare, metallische Energieträger könnten der lange ersehnte Game-Changer werden, um eine 100-prozentig erneuerbare, CO2-neutrale und damit klimafreundliche und ressourcenschonende künftige Energieversorgung zu ermöglichen.»

Dr. Michel Haller, OST-Tagungsgastgeber und Forschungsleiter am SPF Institut für Solartechnik

Dr. Michel Haller

Die Organisation des Symposiums wurde durch das EU-Projekt REVEAL und den Kanton St.Gallen unterstützt.

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