Innovationen im Wintersport

Zum Start des Frühlingssemesters wurde das interdisziplinäre Modul «Ski-Nation Schweiz» an der OST durchgeführt. Studierende hatten die Möglichkeit, selbst einen Ski zu bauen und sich dabei mit verschiedenen interdisziplinären Herausforderungen rund um den Skisport auseinanderzusetzen. Im Rahmen von Fachinputs, Gruppenarbeiten und Selbststudium beschäftigten sie sich mit Themen wie Technik, Ökologie, Gesundheit und Wirtschaft.

Das interdisziplinäre Modul «Ski-Nation Schweiz» fand unter der Gesamtleitung von Gion Andrea Barandun vom IWK statt.Bei der wirtschaftlichen Perspektive referierte Rigo Tietz vom ISM über Innovationen in der Wintersportbranche. Da der Markt gesättigt und tendenziell rückläufig sowie von hoher Wettbewerbsintensität geprägt ist, gibt es seitens vieler Hersteller und Ausrüster zahlreiche innovative Ansätze, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschliessen. Diese betreffen vor allem das Geschäfts- und Ertragsmodell.

Die Studierenden hatten die Aufgabe, für die Unternehmen Stöckli, Timbaer und Nidecker innovative Geschäftsmodellansätze zu entwickeln. Stöckli zählt weltweit zu den führenden Skiherstellern und ist bekannt für seine hochwertigen Skier, die in der Schweiz produziert werden. Timbaer ist eine exklusive Ski-Manufaktur aus Appenzell, die sich auf die Herstellung besonders exklusiver und einzigartiger Skier spezialisiert hat. Nidecker ist die älteste noch aktive europäische Snowboardmarke und gilt weiterhin als Massstab für Qualität und Innovation.

Die Gruppen haben eine Vielzahl innovativer Ideen entwickelt. Ein zentraler Vorschlag war die Schaffung einer Community und Erlebniswelt. Dazu gehört die Einführung eines exklusiven Premium Clubs, der Mitgliedern Zugang zu Ski-Camps und Heliskiing-Erlebnissen mit Athleten als Guides bietet. Ein Community-Portal für Mitglieder wird Insider-News und Technik-Tipps bereitstellen, um den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Skigemeinschaft zu fördern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt umfasste die Nutzung digitaler und smarter Technologien. Hierbei sollen Ski mit eingebauten Sensoren entwickelt werden, die verschiedene Leistungsparameter wie Druckverteilung, Geschwindigkeit, Kurvenradius und Kantenhalt analysieren. Diese Daten werden mit einer App verbunden, die dem Skifahrer personalisierte Verbesserungstipps gibt. Auch die Nachhaltigkeit spielte eine zentrale Rolle. Es wird die Einführung eines Upcycling-Programms vorgeschlagen, bei dem alte Ski zurückgegeben und zu neuen Produkten wie Möbelstücken oder Ski-Accessoires verarbeitet werden. Kunden, die ihre alten Ski zurückgeben, erhalten einen Rabatt auf ein neues Modell. Dieses Programm fördert nicht nur die Wiederverwendung von Materialien, sondern bietet den Kunden auch einen zusätzlichen Anreiz, sich für ein neues Modell zu entscheiden.