Forschungsprojekt

Intercultural Performance Management: Einfluss von Landes- und Unternehmenskultur auf den Unternehmenserfolg am Beispiel Schweizer Firmen in Russland

Ziel des Projektes ist es, exemplarisch die Landeskulturen der Schweiz und Russland sowie die Unternehmenskulturen der Anwendungspartner zu operationalisieren und in einem Kultur-Assessment-Tool abzubilden. Neuartig ist dabei die konsequente Verbindung von kulturellem Verhalten zum Finanzergebnis der Unternehmen. Projektergebnisse sind das um Kosten-Nutzen-Aspekte erweiterte Assessment-Tool, Handlungsempfehlungen für Unternehmen sowie eine entsprechende Vorgehensmethodik.

Im Rahmen des geplanten Forschungsprojektes sollen Antworten auf die folgenden zentralen Fragen gefunden werden:
1. Welche Indikatoren eignen sich am besten, um Landes- und Unternehmenskulturen greifbar, beobachtbar und bewusst zu machen? Grundlage sollen hier die Studien und Forschungen des niederländischen Kulturwissenschaftlers Geert Hofstede sein. Der Fokus im Forschungsprojekt liegt auf Schweizer Firmen, die in Russland tätig sind. Grundlage für den unternehmenskulturellen Teil sind die Beratungserfahrungen von Denison Consulting, basierend auf den Forschungen von Prof. Daniel Denison.
2. Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Landes- und Organisationskulturen? Wo gibt es Reibungsverluste? Diese sollen transparent gemacht werden, damit die Anwendungspartner diese proaktiv angehen können.
3. Wie hoch sind Kosten und Nutzen von Kultur? In diesem Zusammenhang soll ein Messinstrument entwickelt werden, das die finanziellen Auswirkungen aufzeigt, die entstehen, wenn ein Unternehmen sich der idealtypischen Ausgestaltung angleicht (positiver Fall) oder welche Kosten entstehen, wenn es davon abweicht (negativer Fall).
4. Welches sind die wichtigsten, finanziell relevanten Einflussfaktoren aus kultureller Sicht? Hier soll ein Leitfaden entwickelt werden, der Unternehmen Empfehlungen hinsichtlich kulturellem Verhalten gibt.

Der Nutzen für die beteiligten Praxispartner liegt in der Umsetzung der entwickelten Konzepte und der Anwendung in der eigenen Unternehmung. Dabei profitieren sie insbesondere von den folgenden Ergebnissen:
• Identifizieren von Chancen und Potentialen im kulturübergreifenden Kontext, Aufzeigen von Möglichkeiten, wie diese Potentiale konkret genutzt werden können.
• Identifizieren von Gefahren und Fallstricken im interkulturellen Umfeld, Aufzeigen, wie diese Risiken sinnvoll gemanagt werden können.
• Erweitertes Assessment-Tool zur Messung kultureller Potentiale und Reibungsverluste und dadurch Aufzeigen des Business Case, der den Nutzen möglicher Potentiale sowie die Kosten der Nicht-Angleichung aufzeigt
• Sensibilisierung der Mitarbeiter für kulturelle Aspekte und deren Einfluss auf die Geschäftstätigkeiten
• Entwickeln von Leitlinien und Handlungsempfehlungen im interkulturellen Umfeld

Der Innovationsgehalt des Projektes liegt vor allem in den folgenden Bereichen:
• Aufzeigen von Wechselwirkungen zwischen Landes- und Unternehmenskultur am Beispiel von in Russland tätigen Schweizer Firmen.
• Aufzeigen von finanziellen Konsequenzen kulturellen Verhaltens durch Übertragen von Verfahren der Investitionsrechnung auf kulturelle Fragestellungen.
• Analyse möglicher Faktoren, die zumindest ein gemeinsames Verständnis von Kulturen und deren Reibungsverluste ermöglichen.
• Erarbeiten von Ansätzen, wie der Faktor Kultur berücksichtigt und quantifiziert werden kann, um negativen finanziellen Folgen vorzubeugen oder gar zu vermeiden
• Entwickeln eines Leitfadens für kulturübergreifende Geschäftstätigkeiten

Laufzeit: 28.10.2016 - 30.04.2018

Projektfinanzierung:

Kommission für Technologie und Innovation (KTI)

Kooperation:

Intercultures Swiss GmbH

Denison Europe GmbH

Bühler AG, Novartis AG

Novartis

Holcim AG.