Glasarbeit von Bernhard Tagwerker

Seit Herbst 2018 hängen im Foyer der OST fast der gesamten Ostseite entlang verteilt 14 sich teils überlagernde Glastafeln des Computerkünstlers, Malers und Zeichners Bernard Tagwerker (*1942).

Das Werk ist eine Neuinstallation einer Arbeit von 1996, die für die UBS Zürich konzipiert und installiert war, und wurde in Kooperation mit dem Hochbauamt des Kantons St. Gallen, der Kulturförderung des Kantons St.Gallen und der Fachstelle Kunst und Kultur der OST St.Gallen als eine Art Fries realisiert.

Die Position der 14 von ursprünglich insgesamt 26 Glasplatten, in die Zeichen und Muster graviert sind, lässt sich verändern. Auch wenn das Verschieben und Umplatzieren der Gläser aufwändig ist, so fordert nur schon das Wissen um die Tatsache heraus, dass Veränderung möglich ist und neue, unvorhersehbare Konstellationen entstehen können. Daraus ergibt sich ein grosser Möglichkeitsraum. Der eigene Standpunkt muss hinterfragt werden, und der Betrachter muss entscheiden, ob er diese Kontingenz – das, was auch ganz anders sein könnte – akzeptieren und aushalten kann.

Die Gravuren sind computergesteuert mit einem Plotter hergestellt, der mit einer Diamantfräse bestückt ist. Die Verteilung der einzelnen Elemente wurde mittels eines Computerprogramms mit Zufallsgenerator auf der Basis definierter Parameter generiert. In dieser technisch produzierten Kunst wird der Zufall zum Gestaltungsmittel schlechthin.