Publikation

Roboter zur Unterstützung im Alter

Zusammenfassung
Wir begegnen unterschiedlichen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie steigendem Anteil der älteren Bevölkerung, Fachkräftemangel im Pflegesektor und Wunsch älterer Personen möglichst lange selbständig in ihrer gewohnten Häuslichkeit zu leben. Eine Möglichkeit auf diese Entwicklungen zu reagieren, ist Roboter zur Unterstützung im Alter einzusetzen. Vielfältige Auswirkungen eines Robotereinsatzes wurden in der Literatur beschrieben und in der gerontologischen Forschung diskutiert. Um jedoch die intendierte Wirkung zu entfalten, müssen die Roboterlösungen akzeptiert werden. Die Akzeptanzbedingungen erforscht das Institut für Altersforschung (IAF) der OST – Ostschweizer Fachhochschule, unter partizipativem Einbezug der Nutzenden. Anhand von Ergebnissen aus Befragungen und Forschungsprojekten stellt dieser Artikel die Erfahrungen von Personen mit und die Einstellungen gegenüber Robotern vor. Faktoren der Roboterakzeptanz werden allgemein und mit dem Fokus auf Emotionen gegenüber Robotern und bevorzugtes Aussehen eines Roboters aufgegriffen. Exemplarisch werden für die Bereiche Privathaushalt und Alters- und Pflegeheim Einsatzmöglichkeiten für Roboter zur Unterstützung im Alter vorgestellt. Es werden aber auch Grenzen und Schwierigkeiten eines Robotereinsatzes in Bezug auf technische Machbarkeit, gewünschte Funktionen, und ethischen Überlegungen aufgezeigt. Es wird klar, dass das Thema interdisziplinär angegangen werden muss, um gemeinsam die beste Lösung für Nutzergruppen und Gesellschaft zu erlangen. Neben finanziellen Überlegungen und einer systematischen Analyse des Mehrwerts ist der frühe Einbezug aller Endnutzenden notwendig. So kann die Akzeptanz einzelner Roboteranwendungen sichergestellt, Verbesserungspotential früh erkannt und Roboter erfolgreich eingesetzt werden.

Autorenschaft:
Esther Ruf, Stephanie Lehmann, Cora Pauli, Sabina Misoch, 2020
Zeitschrift / Sammelband:
HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik
Ort / Verlag:
Springer
Seiten / Kapitel:
pp. 1251–1270
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