Verena Menti - Veronika Rauchenstein - Lis Surbeck
Verwoben
28. Oktober bis 2. Dezember 2011
Jede Künsterlin spricht ihre eigene Sprache, denn unterschiedlicher könnten die verwendeten Materialien nicht sein. Leinen, Wolle, Papier, Plastik, Schnur, Rosshaar, Flachs, Metall. Die Materialien werden in Fasern gebracht, die sich auf einem Webstuhl verarbeiten lassen. Dabei ist teils harte Arbeit mit den Händen gefragt; der Kopf muss die Anzahl Fäden genauestens errechnen können. Es braucht Vorstellungskraft, Konzentration, Präzision, Anpassung und Sorgfalt um rhythmisches Arbeiten mit dem Webstuhl zu erreichen. Aus neuen Verbindungen entstehen plastische Gewebe, einzeln, doppelt, dreifach. Das Handwerk wird zum kreativen Kunstwerk.
Daeny Jungkind
Bilder und Objekte
1. April bis 27. Mai 2011
Die Bilder bestechen durch klare und intensive Farbigkeit. Im Zusammenspiel mit den meist geometrischen Formen entsteht ein Raum- und Zeiterlebnis, das die Betrachterin, den Betrachter in neue Welten führt.
Ihre Arbeit ist geprägt durch ausgedehnte Reisen in verschiedene Kulturen und durch die politische und emotionale Auseinandersetzung mit dem Leben als kreative Einzelgängerin. Die Auseinandersetzung mit Raum und Zeit sind die zentralen Themen ihrer Arbeit. Dabei geht es um Reduktion und Verdichtung. Die scheinbare Ordnung von Form, Perspektive und Farbe soll eine spielerische Erweiterung der Wahrnehmung ermöglichen. Wesentlich sind auch die verwendeten Materialien: vielfach integriert sie gefundene Dinge und Alltagsgegenstände und gibt ihnen so eine neue Bedeutung. Ihre Liebe zu Mathematik und Geometrie, zur präzisen Form findet ihren Niederschlag in den Bildern. Sie sind der konkreten Kunst zuzuordnen. Daenny Jungkind arbeitet mit reinen, leuchtenden Farben und setzt sie als Element der Komposition ein. In den Objekten verwendet sie freie Formen, konzentriert sich auf das Wesentliche und befreit sich damit von der vermeintlichen Strenge der präzisen Formen in den Bildern.
Ergänzt wurde die Ausstellung durch eine Lesung mit Wanda Schmid. Sie schreibt Gedichte, Prosa und Theatertexte und erhielt verschiedene Auszeichnungen. Ein Bild von Daenny Jungkind wurde bei ihrer letzten Veröffentlichung "Apfelblütenstecher" als Umschlag verwendet.
Bosna Quilt
Vernähte Zeit
29. Oktober bis 3. Dezember 2010
Die bosnischen Quilts sind Bilder mit einfachen Formen und wirkungsvollen Farben, gleichzeitig sind sie angenehm zum Anfassen. Sie bestehen aus Baumwolle oder Leinen und sind mit einem Vlies gepolstert. Die oberste Stoffschicht ist eine Komposition aus Farben. Die verschiedenen Schichten werden kunstvoll mit ornamentartigen Mustern zusammengesteppt.
Das Besondere an der Bosna Quilt Werkstatt ist die Entstehung: 1993 im Caritas Flüchtlingsheim Galina in Vorarlberg begann die Zusammenarbeit der Vorarlberger Malerin Lucia Feinig-Giesinger mit einer Gruppe bosnischer Flüchtlingsfrauen. Gedacht war das Projekt als Beschäftigungsprogramm, das den Frauen helfen sollte, das Trauma von Krieg und Flucht zu verarbeiten. Entstanden ist eine Werkstatt, in der nach den Entwürfen von Lucia Feinig-Giesinger Quilts genäht werden. In tagelanger Handarbeit ziehen die Frauen Steppnähte über die Farbfelder, bis ein grosses, gleichmässiges Muster die Bildfläche strukturiert: vernähte Zeit. So entsteht mit jedem Quilt ein Unikat, das sowohl die Handschrift der Entwerferin als auch der bosnischen Quilterin trägt.
Seit 1998 befindet sich die Bosna Quilt Werkstatt in der bosnischen Stadt Gorazde an der Drina, die bis heute an den Folgen des Krieges leidet. Zwölf Frauen führen das partnerschaftliche Kunstprojekt mit Lucia Feinig-Giesinger weiter und tragen mit ihrer Arbeit an den Quilts zum Lebensunterhalt ihrer Familien bei.
Lucia Feining-Giesinger sprach an der Vernissage über die Bosna Quilt Werkstatt. Der Musiker Goran Kovacevic begleitete die Vernissage musikalisch auf dem Akkordeon.
Regula Verdet-Fierz
Arbeiten 1990-2010
26. März bis 28. Mai 2010
Ihre Leinwände lassen sich von beiden Seiten betrachten, Objekte umstülpen, Aquarelle als Spazierwege fürs Auge benützen. Oben unten, links rechts, vorne hinten, innen aussen - genau wie Winter und Sommer, Tag und Nacht. Solche Gegensätze spielen eine wichtige Rolle im Werk von Regula Verdet.
Ihre Bilder kreiert sie auf dem Webstuhl. Während bei einem Bild normalerweise auf eine Leinwand gemalt wird, entsteht bei Regula Verdet eine Leinwand als Prozess. Die Längs- sowie die Querfäden werden unmittelbar bevor sie verwebt und damit zur Fläche gefügt werden, bemalt. Die Künstlerin interessiert sich für den Grenzbereich zwischen Malerei und Textil und den Interaktionen zwischen den beiden. Die Bilder entstehen in einem langsamen linearen Prozess, dabei erhält die Leinwand ihren eigenen Ausdruck. Durch diese Art der Malerei ist es möglich, zwei Farben in unserem Auge als dritte zu sehen, welche je nach Blickwinkel in verschiedenen Intensitäten erscheint, ähnlich wie wir es auch vom Bildschirm her kennen. Eine Leinwand in dieser Art bemalt zeigt zwei Bilder, eines auf der Vorder- und eines auf der Rückseite. Dabei hat jede Ansicht ihren eigenen Ausdruck.
Die Künstlerin stammt ursprünglich aus Stäfa, lebt und arbeitet aber seit 20 Jahren in Guarda im Unterengadin.
Beat Brechbühl
Bodoni Poesie Drucke - Gedichte fürs Auge
3. April bis 29. Mai 2009
Moderne Lyrik und kurze Prosatexte als Drucke an der Wand. Gedanken und Verse bekannter und unbekannter Autorinnen und Autoren werden im Atelier Bodoni in Frauenfeld grafisch gestaltet, von Hand gesetzt und auf aussergewöhnliches Papier gedruckt.
Beat Brechbühl, vielen bekannt als Schriftsteller, Lyriker und Verleger (Waldgut Verlag) ist ursprünglich gelernter Schriftsetzer und ist fasziniert von alten Typografien. Seit 20 Jahren stellt er in seinem Atelier die Bodoni Drucke in kleiner Auflage her. Der Name ist eine Hommage an den Schriftsetzer und Buchdrucker Giambattista Bodoni aus Parma, der im 18. Jahrhundert zahlreiche Schrifttypen entwarf. Im Atelier Bodoni entstehen aus der Kombination von Poesie und grafischen Elementen selbständige Kunstwerke, Gedichte fürs Auge.
Musische Talente an der HSR
11. April bis 22. Mai 2008
Die Frühlingsausstellung war den musischen Talenten unter den jetztigen und den ehemaligen Dozierenden und Angestellten der HSR gewidmet. Mit dieser Ausstellung verabschiedeten sich Barbara Steinhauer-Guex und Edith Villinger von der HSR. Die beiden Initiantinnen der Galerie TEXTILALTRO gingen im Sommer 2008 in Pension.
Sandra Baumann: Blumenarrangements - Christian Glaus: Fotografie Tanz & New York - Alex Schüeli: Klavier - Arthur Günter: Geige - Rita Hildebrand: Patchwork - Ottilia Campomori: Mode - Beatrice Nater: Märchen erzählen - Edith Villinger: Textile Werke - Johannes Kunz: Zeichnungen - Hans Rohner: Acryl-Bilder - Franziska Rohner: Klavier und Geige -
Barbara Steinhauer-Guex: Rauminstallation - Franziska Weber: Akkordeon