CAS Gartendenkmalpflege

Der Garten wächst, vergeht, wird im Laufe seiner Geschichte umgestaltet und weiterentwickelt. Unangemessene Nutzung und mangelnde Pflege können jedoch zu Schäden führen. Der Garten hat mit neuen Ansprüchen und knappen Finanzen zu kämpfen. Wie man mit einem historischen Garten angemessen umgeht, lernen Sie im berufsbegleitenden Weiterbildungskurs Certificate of Advanced Studies (CAS) in Gartendenkmalpflege.

Historische Gärten sind empfindliche, schützenswerte Kulturleistungen. Ohne unablässige Pflege verfallen sie rasch und sie verändern sich im Gegensatz zu Gebäuden beständig.

Wir vermitteln Ihnen die Grundlagen der Gartendenkmalpflege in fünf zentralen Vertiefungsthemen. Sie erhalten einen Einblick in die Gartendenkmalpflege, in ihre Geschichte, Institutionen und Instrumente. Sie eignen sich wertvolles Wissen über den Wert eines historischen Gartens an. Sie wissen, wie sich dieser Wert erhalten und wiedergewinnen lässt. Nach dem Abschluss sind Sie in der Lage, geschichtliche Quellen zu interpretieren und wissen mit den baulichen und pflanzlichen Elementen sowie den Materialien umzugehen.

Auf einen Blick

Abschluss

Certificate of Advanced Studies CAS in Gartendenkmalpflege (14 ECTS-Punkte)

Schwerpunkte

Alle aufgeführten Schwerpunkte können auch als einzelnes Modul besucht werden.

Nutzen

Vermittlung von Wissen über die Gartendenkmalpflege, ihre Geschichte, Institutionen und Instrumente

«In diesem Lehrgang habe ich mir hilfreiches Wissen über den Wert eines historischen Gartens angeeignet. Gut gefallen hat mir, dass die Theorie jeweils anhand von Objektbesuchen veranschaulicht wurde.»

Sacha Felber, Absolvent CAS Gartendenkmalpflege

Dauer

berufsbegleitend während ca. 1.5 Jahren: 16 Präsenztage (Modul 1-5) + je ein ½ Tag für Zwischen- und Abschlusspräsentation (Modul 6)

(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Verbindlich ist der aktuelle Terminplan.)

Kosten

CHF 7900.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)

Die Module können auch einzeln gebucht werden.

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld

Durchführungsort

Campus Rapperswil-Jona

Nächste Durchführung

Nächster Start geplant im Herbst 2025

Eine Teilnahme an einzelnen Modulen ist in der aktuellen Durchführung noch möglich.»

Historische Gärten sind gefährdet

Warum sollten Gartendenkmäler erhalten werden? Welche Klimaanpassungen gibt es? Warum sollten Gartendenkmäler erhalten werden? Welche Klimaanpassungen gibt es?

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In den 5 Modulen dieses Zertifikatskurses mit insgesamt 16 Präsenztagen erarbeiten Sie sich die Grundlagen der Gartendenkmalpflege. Sie vertiefen Ihre Kenntnisse in der Gartenkulturgeschichte, der Technik von pflanzlichen und baulichen Elementen, der Archivarbeit und in Umgangsstrategien anhand von Beispielen. Anschliessend realisieren Sie im Modul 6 ein Denkmalpflegerisches Gutachten zu einer Gartenanlage als individuelle Abschlussarbeit, die an zwei Halbtagen präsentiert wird.

Modul 1: Arbeitsmethodik in der Gartendenkmalpflege

Sie werden in die Gartendenkmalpflege, ihre Geschichte, ihre Institutionen und Instrumente eingeführt. Sie lernen die verschiedenen Arbeitsschritte zur Erfassung und Beurteilung von historischen Gärten kennen. Sie unterscheiden die Begriffe der Gartendenkmalpflege und kennen die Methoden zu Erhalt und Entwicklung von Gartendenkmalen. Anhand von Schweizer Beispielen diskutieren Sie über die verschiedenen denkmalpflegerischen Haltungen und Strategien der vergangenen 20 Jahre und transportieren diese in die Aufgabestellungen, die Ihnen ihr aktueller Arbeitsalltag stellt.

  • Ziele der Gartendenkmalpflege
  • Fragestellungen von Erhalt und Pflege
  • Arbeitsmethodik 
  • Inventare und rechtlicher Schutz von Gärten in der Schweiz
  • Erhalt und Entwicklung historischer Gärten: Begrifflichkeiten, Strategien, Umsetzung, Problemfelder
  • Exkursion
  • Übungsarbeiten

Modul 2: Archivarbeit in der Gartendenkmalpflege

Sie lernen die methodische Herangehensweise und die wichtigsten Archive kennen. Sie sammeln in einer praktischen Übung Erfahrungen im Recherchieren und Auswerten historischer Quellen.

  • Quellen in der Gartendenkmalpflege
  • Einführung in die Schriftquellenkunde
  • Historische Hilfswissenschaften: Schrift, Masse und Wort
  • Besichtigung und Führung in einem Spezialarchiv

Modul 3: Strategien in der Gartendenkmalpflege

Sie identifizieren anhand von Beispielen Erhaltungsstrategien verschiedener Gartendenkmalpflegen. Sie machen sich ein Bild über die aktuellen Diskussionen zum Umgang mit historischen Gärten.

  • Praktische Herangehensweise in der Gartendenkmalpflege
  • Entwicklung der Denkmalpflege
  • Diskurs über verschiedene Strategien anhand von Beispielen, Theoriearbeit, Textanalyse
  • Restaurieren und weitergestalten
  • Alleen
  • Biodiversität im Gartendenkmal
  • Neue Nutzungen
  • Besichtigung verschiedener Anlagen mit Schwerpunkt auf den unterschiedlichen denkmalpflegerischen Herangehensweisen
  • Übung zu Strategien und Handlungen am Denkmal

Modul 4: Gartenkulturgeschichte in der Praxis am Beispiel von Anlagen in der Schweiz

Sie lernen anhand verschiedener Beispiele die stilistischen Ausprägungen der Gartenkultur kennen und erarbeiten sich selbständig eine zeitliche Zuordnung der Anlage.

Das Modul beleuchtet die Ideengeschichte und die stilistische und materielle Ausprägung der Gärten des Barocks, des Landschaftsgartens im 18. und 19. Jahrhundert, im Historismus (2. Hälfte des 19. Jahrhunderts) und in der Moderne.

Modul 5: Technik von pflanzlichen und baulichen Elementen in historischen Gärten

Sie kennen die Herangehensweise zur Erfassung und Erhaltung historischer Pflanzenverwendungen und Bauwerke. Anhand konkreter Beispiele aus der Praxis sammeln Sie Erfahrung zu den Umgangsweisen mit baulichen und pflanzlichen Elementen.

  • Grundlagen zu baulichen und pflanzlichen Elementen im Gartendenkmal
  • Stilkunde und Umgangstechniken mit Baulichkeiten
  • Historische Pflanzenverwendung
  • Pflegepraxis mit historischen Pflanzen
  • Exkursion

Modul 6: Individuelle Schriftliche Abschlussarbeit

Als Abschlussarbeit erstellen Sie ein gartendenkmalpflegerisches Gutachten zu einer Gartenanlage. Sie wählen das Thema Ihrer Arbeit selbständig aus und sprechen sich mit den Betreuern ab. Inhaltlich geben Sie den aktuellen Zustand und die geschichtliche Entwicklung der Gartendenkmalpflege wieder. Weiter geben Sie eine denkmalpflegerische Bewertung und eine Formulierung des Leitbildes ab.

Zielgruppe

Der CAS Gartendenkmalpflege richtet sich an Landschaftsarchitektinnen und -architekten, an verantwortliche Denkmalpflegerinnen und -pfleger in den Kantonen und Städten und an Restauratorinnen und Restauratoren. Der berufsbegleitende Kurs richtet sich an alle Personen, die beruflich mit historischen Gärten arbeiten oder aus fachverwandten Berufsgruppen stammen.

Zulassung

Zugelassen sind Personen

  • mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule sowie Technikerschule oder Höhere Fachprüfung);
  • mit qualifizierter Berufserfahrung;
  • mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).

Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. 

Nach Abschluss Ihrer Weiterbildung kennen Sie die Geschichte, Institutionen und Instrumente der Gartendenkmalpflege. Sie können die verschiedenen Arbeitsschritte zur Erfassung und Beurteilung von historischen Gärten durchführen. Sie können die Begriffe der Gartendenkmalpflege unterscheiden und kennen die Methoden zum Erhalt und zur Entwicklung von Gartendenkmalen. Sie sind in der Lage, anhand von Schweizer Beispielen über die verschiedenen denkmalpflegerischen Haltungen und Strategien der vergangenen 20 Jahre zu diskutieren.

Zwischen dem MAS Denkmalpflege und Umnutzung der Berner Fachhochschule und dem CAS in Gartendenkmalpflege an der OST – Ostschweizer Fachhochschule besteht eine Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung von denkmalpflegerischen Studienleistungen. Bitte wenden Sie sich für die Absprache an die Studienleitung.

Die inhaltliche Organisation des CAS Gartendenkmalpflege gestalten grösstenteils Mitarbeitende des ILF Instituts für Landschaft und Freiraum, Fachbereich Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Der Fachbereich wurde 2002 gegründet und bearbeitet seitdem Projekte in den vier Kernkompetenzen Gartendenkmalpflege, Theorie und Landschaftsarchitektur, Aufbereitung von Archivbeständen sowie Gartenkunst und Gartenkultur der Neuzeit.

Prof. Dr. Susanne Karn

ILF Institut für Landschaft und Freiraum Professorin, ILF

+41 58 257 49 67 susanne.karn@ost.ch

Andrea Bünzli

IBU Institut für Bau und Umwelt Assistentin Institut für Bau und Umwelt / Koordination Weiterbildung Bauen und Planen

+41 58 257 41 58 andrea.buenzli@ost.ch