Modul «Gestaltung von Erholungswäldern»

Die Planung und Gestaltung von Wäldern bieten ein grosses Potential. Dazu gehört beispielsweise, die Erholungsinfrastruktur zweckmässiger anzulegen, den verschiedenen Bedürfnissen Raum zu geben und die Sinneseindrücke und den Erlebniswert für die Waldbesucherinnen und Waldbesucher zu erhöhen. Die Ästhetik des Waldes und die Naturerfahrung rücken vermehrt in den Vordergrund. 

Mit dem Weiterbildungskurs «Gestaltung von Erholungswäldern» erwerben Sie Kompetenzen in den Bereichen Erholung im Wald und Waldbewirtschaftung mit dem Fokus der Erholungsnutzung und des Naturerlebnisses.

Fokussiert behandelt werden die Aspekte Waldästhetik, Umweltpsychologie, Erholungsinfrastruktur, Orientierung und Besucherinnen- und Besucherlenkung, Freiraum- und Erholungsplanung, Bedürfnisse und Prozesse, Synergien und Konflikte mit anderen Waldnutzungen sowie rechtliche und ökonomische Aspekte des Erholungswaldes. Der Kurs ermöglicht einen Austausch über die Disziplinen und befähigt die Teilnehmenden, sich interdisziplinär mit der bisherigen Erholungsplanung im Wald auseinanderzusetzen, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und diese zu initiieren.

Auf einen Blick

Abschluss

Weiterbildungsnachweis der OST – Ostschweizer Fachhochschule (3 ECTS-Punkte)

Schwerpunkte

  • Entwicklungsgeschichte des Erholungswaldes, Waldbau als Gestalter
  • Atmosphäre, Ästhetik, Bedürfnisse
  • Gesetze, Freiraum- und Waldplanung, Planungsprozesse
  • Entwurf forstliche Erholungsinfrastruktur und Waldbild, Konflikte und Synergien, Finanzierung

Nutzen

Es werden unterschiedliche Denkweisen verschiedener Disziplinen zu Erholung und Erholungsplanung im Wald kennen und partizipieren gelernt. Potentiale einer zukunftsgerichteten Erholungsnutzung können erkannt und benannt sowie Planungsprozesse initiiert und umgesetzt werden.

Dauer und Daten

8 Präsenztage, berufsbegleitend während ca. 5 Monaten

(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform.)

13. und 14. September 2024

22. und 23. November 2024

17. und 18. Januar 2025

11. und 12. April 2025

Anmeldeschluss

13. Juli 2024

Kosten

CHF 2500.– inkl. Unterlagen, Teilnahmebescheinigung mit Leistungsnachweisen (Preisänderungen vorbehalten)

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld

Durchführungsort

Campus Rapperswil-Jona

Berner Fachhochschule – Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften

Hinweis

Dieser Weiterbildungskurs kann als in sich geschlossene Weiterbildung oder im Rahmen des MAS Raumentwicklung absolviert werden.

Partner

In den 8 Präsentzagen erhalten Sie einen Einblick in verschiedene Strategien der Erholungsplanung aus dem Bereich des Freiraumentwurfs, der forstlichen Erholungsplanung, Freiraumplanung, Prozessentwicklung, Umweltpsychologie, Konfliktmanagement und Finanzierung. Die Entwicklung der Erholungsplanung im Wald wird kennengelernt, reflektiert und einen Blick in die Zukunft geworfen. Raum für Diskussionen wird geschaffen. Wälder werden begangen. 

Die Planung von monofunktionalen Erholungsinfrastrukturen wie Biketrails oder Vitaparcours ist nicht Teil der Weiterbildung.

Entwicklungsgeschichte, Waldbau als Gestalter

Der Wald als Ort der Erholung ist für viele Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz nicht wegzudenken. Was verbindet Wald und Erholung? Was sind Erholungswälder? Wie sind sie über die Zeit entstanden? Welche Ansätze gibt es heute zur Gestaltung von Erholungswäldern, insbesondere des Waldbaus, aber auch aus der Entwicklungsgeschichte der Erholungsinfrastrukturanlagen? Das zweitägige Modul liefert dazu theoretische Inputs sowie vielfältige Anschauungssobjekte in der Stadt Bern.  

•    Prof. Dr. Christian Rosset, Dozent Waldbau und forstliche Planung HAFL

Atmosphäre, Ästhetik, Bedürfnisse

Der Schwerpunkt widmet sich den gestaltgebenden und an den menschlichen Bedürfnissen orientierenden Grundlagen. Was ist Ästhetik und Atmosphäre und wie sind diese im Wald erkennbar? Welchen Beitrag leistet die Umweltpsychologie als Grundlage für die Entwicklung von Erholungswäldern? Welchen Beitrag leisten Wälder zur Gesundheit? Welche Bedürfnisse der Bevölkerung zur Erholung im Wald sind bekannt? Wie werden Erholungswälder heute genutzt? Diese Fragestellungen werden in der Theorie erläutert und auf Exkursionen vor Ort im Wald diskutiert. 

•    Brigitte Nyffenegger, Landschaftsarchitektin SIA/BSLA, Dozentin Entwurf OST

Gesetze, Planung, Planungsprozesse

Der Schwerpunkt widmet sich den rechtlichen, planerischen und den Planungsprozess betreffenden Fragen in Bezug auf Erholung im Wald: Welche raum- und waldplanerischen Instrumente eignen sich für die Erholungsplanung im Wald, und welche waldrechtlichen Vorgaben sind dabei zu beachten? Welche Ziele und Grundsätze muss eine Freiraumplanung erfüllen, die Erholungsplanung Wald mit einschliesst? Wie kann deren Koordination mit der Waldplanung sichergestellt werden? Und wie können planerische Prozesse mit und ohne Partizipation ablaufen, damit sie erfolgreich sind? Was sind Kriterien erfolgreicher Moderationen? Vorlesungen und Exkursionen sind zu diesen Fragestellungen vorgesehen.

•    Dr. Evelyn Constance Coleman Brantschen, Dozentin nationale & internationale Waldpolitik HAFL

Entwurf, Konflikte und Synergien, Finanzierung

Der vierte Teil der Weiterbildung legt einen Schwerpunkt auf den Entwurf gestalterischer Ideen. Weitere Themen sind die Orientierung und Signaletik im Wald, Ökosystemleistungen, Waldbewirtschaftung und damit verbundene Zielkonflikte sowie die Finanzierung von Erholungsinfrastruktur. Die Besichtigung von Beispielen im Raum Zürich Nord und ein gemütlicher Ausklang runden den letzten Teil ab.

•    Philipp Maurer, dipl. Forstingenieur, ETH, Raumplaner ETH SIA, Gemeinderat, Kursleiter

Zielgruppe

Der Weiterbildungskurs «Gestaltung von Erholungswäldern» richtet sich an Fachpersonen, die in ihrer beruflichen Tätigkeit mit der Planung oder der Projektierung von Erholungsanlagen im Wald und der Formung von Waldbildern zu tun haben oder die Interessen der Erholungssuchenden im Wald wahrnehmen, beispielsweise Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer, Zuständige der Waldpflege und des Waldbaus, Zuständige in kantonalen Verwaltungen, Städten und Gemeinden, Fachpersonen aus Planungs- und Projektierungsbüros, Mitglieder von Verschönerungsvereinen und auf den Wald fokussierte NGOs.

Zulassung

Zugelassen sind Personen

•    mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule sowie Technikerschule oder Höhere Fachprüfung);
•    mit qualifizierter Berufserfahrung;
•    mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).

Bewerberinnen und Bewerber, die über andere, vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. 

Die Absolventinnen und Absolventen

  • kennen die historische, waldbauliche und auf die Bedürfnisse des Menschen in die Zukunft ausgerichtete Erholungsplanung im Wald;
  • kennen die ästhetischen und atmosphärischen Potentiale der Erholungsqualitäten im Wald;
  • haben einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen und die Prozesse und Inhalte der Wald- und Freiraumplanung;
  • können die verschiedenen Aspekte und Strategien beurteilen und sind befähigt, sich kritisch mit der bisherigen Erholungsplanung im Wald auseinander zu setzten, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen, diese zu initiieren und in ihrem Fachgebiet vermehrt anzuwenden. 

Kontaktperson für fachliche Fragen

Brigitte Nyffenegger

Studiengang BSc Landschaftsarchitektur Dozentin

+41 58 257 45 99 brigitte.nyffenegger@ost.ch

Kontaktperson für administrative Fragen

Andrea Bünzli

IBU Institut für Bau und Umwelt Assistentin Institut für Bau und Umwelt / Koordination Weiterbildung Bauen und Planen

+41 58 257 41 58 andrea.buenzli@ost.ch

Modulverantwortliche

Brigitte Nyffenegger, OST Dozentin Landschaftsarchitektur
Dr. Evelyn Constance Coleman Brantschen, BFH HAFL Dozentin nationale & internationale Waldpolitik