Industrie diskutiert an der OST, wie Plastik nachhaltiger wird

Medienmitteilung vom 9. Oktober 2023

Kunststoffe haben einen schlechten Ruf. Auch die Industrie ist bemüht, Plastik zu vermeiden oder durch nachhaltige Kunststoffe zu ersetzen. An einer Fachtagung der OST – Ostschweizer Fachhochschule haben Expertinnen und Experten Lösungsansätze aus der Forschung und Praxis vorgestellt und mit den rund hundert Teilnehmenden diskutiert.

Daniel Schwendemann vom IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung referierte zum Thema biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe.
Die Pausen boten Gelegenheit, sich auszutauschen.
Neben den Referaten bot das Programm auch eine Ausstellung und die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
Rund hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen für die Fachtagung Nachhaltige Kunststoffe in komplexen Anwengunden an die OST in Buchs.
Rund hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen für die verschiedenen Referate an die OST.

Das Thema Plastik polarisiert. Und es beschäftigt auch die Industrie. Rund hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren an der Fachtagung «Nachhaltige Kunststoffe in komplexen Anwendungen» der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Buchs.

Kunststoffe haben neben dem technischen Nutzen auch ökologische Vorteile, darüber herrscht in der Industrie weitgehend Einigkeit. Werden alle Faktoren beachtet, von der Gewinnung über die Herstellung bis zur Wiederverwertung, haben Kunststoffe oft eine bessere Umweltbilanz als andere Materialien. Beispielsweise nützt Plastik bei der Verpackung von Lebensmitteln, wenn er auf ein sinnvolles Mass reduziert ist, mehr als er schadet, weil Food Waste mehr Ressourcen verschwendet als die Herstellung von Kunststoff. Auch das geringe Gewicht von Kunststoff spart vielerorts Energie. Zudem benötigt Kunststoff beim Recycling weit weniger Energie als beispielsweise Glas.

Für eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft fehlt jedoch vielerorts das Wissen im Umgang mit Kunststoffen, gesetzliche Rahmenbedingungen sowie eine umfassende Kreislaufwirtschaft. Die Tagung hat gezeigt, dass eine Technologie allein nicht ausreicht, um Kunststoffe nachhaltiger zu machen. Kunststoffhersteller benötigen biobasierte Rohstoffe zur Kunststoffgewinnung, die nicht in Konkurrenz zur Welternährung stehen, erneuerbare Energien für die Herstellung, mechanisches und chemisches Recycling sowie Recyclinganteile in neuem Plastik.

Neben der Komplexität einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe wurden auch Lösungen und inspirierende Einblicke präsentiert. Firmenvertreter, darunter EMS als grösster Kunststoffhersteller der Schweiz, haben anhand von Beispielen dargestellt, wie sie an nachhaltigerem Kunststoff arbeiten und welche Erfolge sie bereits vorweisen können.

An der OST forschen mehrere Institute gemeinsam an einer nachhaltigeren Kunststoffwirtschaft.