Internationale Hochschullandschaft tauscht sich an der OST aus

Medienmitteilung vom 11. Mai 2023

Internationale Zusammenarbeit entsteht durch Austausch. Um die Verbindungen zu unseren neuen Partner-Hochschulen in der ganzen Welt zu stärken, lud die OST diese Woche zur International Week. Drei Tage lang besuchten Hochschulvertretende aus den USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Finnland und Grossbritannien die Standorte der OST in Buchs, Rapperswil-Jona und St. Gallen.

Isabelle Zulauf-Poli, Leiterin International Relations OST, begrüsst die Gäste.
Rektor Daniel Seelhofer begrüsst die Gäste und stellt die OST in Zahlen sowie einige aktuelle Forschungsprojekte vor.
Die aus sechs Ländern angereisten Hochschulvertretenden besichtigen das Forschungszentrum am Campus in Rapperswil-Jona.
Die aus sechs Ländern angereisten Hochschulvertretenden geniessen die Lage direkt am Zürichsee am Campus in Rapperswil-Jona.

Studierende auf der ganzen Welt profitieren von Austauschsemestern an Hochschulen, die weit entfernt von ihrer Heimathochschule sind. Einzigartige Erlebnisse, das Kennenlernen anderer Arbeits- und Lebenskulturen und ein Einblick in die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Unterschiede bereichern das Studium auch fernab der fachlichen Ausbildung.

Für attraktive Austauschprogramme unterhält die OST Kontakte zu rund 190 Partnerhochschulen weltweit, wovon der Grossteil im angelsächsischen Raum und in Europa angesiedelt ist. Diese Woche besuchten Vertretende aus sechs Ländern die OST während drei Tagen, um die bestehenden Kontakte zu intensivieren. Spannende Guest Lectures standen ebenso auf den Tagesprogrammen wie Ausflüge, unter anderem zu Victorinox und ein Städtetrip durch St.Gallen.
Studierende der OST konnten zudem direkt ins Gespräch mit favorisierten Partnerhochschulen kommen und sich über ihre Studierendenaustauschmöglichkeiten und die Angebote der verschiedenen Hochschulen informieren. Die Gespräche mit den internationalen Partnern boten interessante Einblicke in die vielfältigen Unterschiede des Studienlebens abhängig von Land und Hochschule. So strich OST-Rektor Daniel Seelhofer etwa heraus, dass die OST mit nur rund 12 Studierenden pro Dozent/in ein sehr persönliches, eng begleitetes Studium ermöglichen könne.

Beim Ausräumen von Vorurteilen über die Schweiz konnte Isabelle Zulauf-Poli, Leiterin International Relations an der OST, im Gespräch mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen ganze Arbeit leisten. Nein, die Schweizer Wirtschaft besteht nicht wie vom internationalen Publikum geschätzt zu 80 Prozent aus Finanzdienstleistungen – tatsächlich entfallen nur rund neun Prozent des BIP darauf. Auch ist das Alpenland nicht Teil der europäischen Union, obwohl sie als Mitglied des Schengenraums eng mit den europäischen Nachbarn verbunden ist und sich mit ihren vier Landessprachen auch sehr gut mit diesen verständigen kann. Und auch ist die Schweiz nicht einfach ein kleines Land mit Bergen, sondern bietet ein diverses Klima, das von hochalpiner Natur bis zum italienischen Feriengefühl alles abdecken kann.

Andere Gesundheitssysteme kennenlernen

Die Guest Lectures der angereisten Hochschul-Vertretenden bot wiederum einen kleinen Einblick, was ausserhalb der Schweiz das Hochschulumfeld beschäftigt. So referierte zum Beispiel Heidi Parisod, Forscherin an der finnischen University of Turku, über die evidenzbasierte Medizin im finnischen Gesundheitswesen, also wie genau medizinische Erfahrungs-Daten als Grundlage für Pflegevorschriften und -prozesse genutzt werden. «Es ist sehr wichtig, dass Studierende durch Austauschprogramme lernen können, wie Gesundheitssysteme in anderen Ländern funktionieren und diese auch erleben können. Wir können alle von den Erfahrungen anderer lernen», sagt Parisod.

Generell war die Breite der Fachvorträge beeindruckend. Die internationalen Kolleginnen und Kollegen referierten über Nanotechnologien, Industrierobotik, Bodenstabilität und Computer-Hirn-Neurosysteme bis hin zu unternehmerischer Verantwortung oder multikulturellen Teamstrukturen und Hands-on-Demonstrationen zur digitalen Verbrechensaufklärung. Umgekehrt konnten sie sich über die vorhandenen Labors und Studienangebote und Forschungsarbeiten an der OST im Detail informieren.

«Es hilft sehr, wenn man andere Hochschulen und ihre Eigenheiten kennt»

Neben dem inhaltlichen Austausch blieb viel Zeit für persönliches Netzwerken und informelle Gespräche. Das Fazit der Teilnehmenden zeigt, dass der Besuch an den drei Standorten der OST geschätzt wurde. So freute sich Phil Anderson, Professor an der Northumbria University Newcastle, dass «meine Vorlesung zur Verbrechensaufklärung mit digitalen Geräten so gut ankam. Es wurden sicher 40 Fragen gestellt und nach der Pause kamen alle zurück und experimentierten selbst mit forensischer Software herum.» Den weltweiten Studierendenaustausch hält Anderson für zentral, um hochqualitative Forschungs- und Studienangebote anzubieten. «Der gegenseitige Austausch bringt immer neue Fragen, neue Ansätze, neue Perspektiven und bringt am Ende alle Beteiligten weiter», so Anderson.
Doppelt interessant war der Besuch an der OST für Jennifer Creamer, Leiterin am Center for Global Engagement an der Robert Morris University Pittsburgh. «Das ist mein erster Schweiz-Besuch seit meiner Highschool-Zeit und es ist noch genauso schön und freundlich wie in meiner Erinnerung. Der Campus in Rapperswil ist sogar bei Regen wundervoll!». Die Anthropologin freute sich besonders, als nach ihrer Vorlesung einige Studierende der OST nach ihren Kontaktdaten und Austauschprogrammen mit ihrer Uni fragten. Studierenden mit Vorbehalten gegen einen Auslandsaufenthalt empfiehlt sie, «sich nicht erst bei perfekten Englischkenntnissen aus der eigenen Umgebung zu wagen, sich ein bisschen unkomfortabel fühlen sei genau das Bereichernde an einem Studierendenaustausch: Dann wird man offener für Neues und flexibler im Kopf», sagt Creamer.

Darüber hinaus profitieren auch Professorinnen und Professoren vom internationalen Austausch, ist Anthony Gravouil von der INSA in Lyon: «Gerade bei länderübergreifenden Forschungs- oder Studienprojekten hilft es sehr, andere Hochschulen und deren Eigenheiten zu kennen und einige persönliche Kontakte zu den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu haben.»