Künftige Versorgungsinfrastrukturen in ländlichen Räumen

Während in grösseren Städten das Angebot an Versorgungsinfrastrukturen meist sehr gut ist, spüren bereits heute ländliche Regionen oder einzelne Ränder der Agglomerationen: Versorgungssicherheit ist ein relativer Begriff. Poststellen, Dorfläden und Bankfilialen schliessen. Ein attraktiver Takt der Bus- und Zugverbindungen fehlt.

In dünn(er) besiedelten Gebieten kosten Erbringungsleistungen für die Infrastrukturanbieter mehr als in Städten oder in den Kernen der Agglomerationen. Weil jeder Anbieter nur seine eigene Rentabilität bewertet, die Einwohner aber letztendlich alle Versorgungsinfrastrukturen brauchen, kommt es in der Summe zu einer schlechteren Versorgungsqualität. Noch fehlen den Gemeinden oder Kantonen aber hierfür Frühwarn-Indikatoren, um dem mit genügend Vorlauf zu begegnen. Die heutige und zukünftige Versorgungsqualität abzubilden und differenziert nach verschiedenen Typen von ländlichen Räumen Handlungsansätze aufzuzeigen, ist Aufgabe des Forschungsprojektes «Künftige Versorgungsinfrastrukturen in ländlichen Räumen» («VIEL»), das am IRAP Institut für Raumentwicklung an der OST durchgeführt wird.

Veröffentlichungen

Die Schliessung oder der drohende Wegfall von Poststellen, Arztpraxen oder Detailhandelsgeschäften ist immer wieder ein Thema in der lokalen Presse und belegt, wie aktuell das Thema der Versorgung ländlicher Räume ist.

In der Richtplanung von Kantonen und Gemeinden werden hierzu die langfristigen Entwicklungen im Raum koordiniert und festgelegt. Auch hier spielt die Versorgung der Bevölkerung eine immer wichtigere Rolle. Dennoch ist keine mehrheitlich angewendete Methode zur Darstellung der Versorgungsqualität in Richtplänen etabliert.

Mit der im Forschungsprojekt überkantonal entwickelten Methodik, den «Ampelkarten der Versorgungsqualität» und den generellen Handlungsansätzen wird Gemeinden, Regionen, Kantonen oder dem Bund sowie weiteren Akteuren aufgezeigt, wie sie übergreifend agieren können. So entsteht ein Frühwarnsystem zur Versorgungsqualität.