Swiss Silver Platform - Projektbeschrieb

A multisided platform to ensure access to technologies for enabling seniors to manage their daily lives more successfully and independently

Die zunehmend höhere Lebenserwartung in Industrienationen, einschliesslich der Schweiz, und damit einhergehende Individualisierungs- und Modernisierungsprozesse, bieten einerseits Chancen, andererseits nehmen entsprechende Herausforderungen zu. Gemäss neuesten Prognosen des BFS ist davon auszugehen, dass der Anteil der 65-Jährigen und älteren Personen bis 2050 auf 25,6% ansteigen wird. Der Unterstützungsbedarf im häuslichen Umfeld gewinnt dadurch massiv an Bedeutung. Das Fördern eines möglichst selbstbestimmten Lebens älterer Menschen in ihrem gewohnten Zuhause und somit ein möglichst später Eintritt in ein Alters- oder Pflegeheim – was vermehrt von Senioren/innen gewünscht wird – vermag zudem unsere Gesundheitsversorgung zu entlasten.

Alterstechnologien (assistive Roboter, Sensoren für Sturzerkennung oder Vitaldatenmessungen etc.), bieten diesbezüglich eine innovative subsidiäre Lösung, indem sie Menschen 65+ bedarfsgerecht unterstützen, Pflegende/Betreuende entlasten sowie eine individuelle Gestaltung des Alters fördern. Aufgrund mangelnder Informationslage, geringer Akzeptanz hinsichtlich Alterstechnologien, hohen Anschaffungskosten und nicht vorliegender anerkannter Qualitätsprüfungen zu den erwähnten Technologien für ältere Menschen in der Schweiz, werden diese Produkte landesweit nur begrenzt eingesetzt.

Um Alterstechnologien geprüft und bedarfsgerecht Endnutzenden zur Verfügung zu stellen, plant das Institut für Altersforschung IAF (OST – Ostschweizer Fachhochschule, inkl. Living Lab 65+) (Prof. Dr. Sabina Misoch, Angelika Inge Studer, Samira Hüsler) in Zusammenarbeit mit Silver&Home bzw. der Westschweizer Hochschule HES-SO (Prof. Dr. Leonardo Angelini) und Vertreter/innen von Senioren/innen eine mehrsprachige (Deutsch, Französisch und Italienisch) Multi-sided Plattform zur gezielten Vernetzung von Technologieherstellern und Endnutzenden (Privathaushalte von Erwachsenen 65+ sowie Alters- und Pflegeheime) zu entwickeln. Ziel ist es, den Zugang und adäquaten Gebrauch von Alterstechnologien älteren Menschen – im privaten Wohnumfeld oder einer institutionellen Einrichtung – näher zu bringen und zu ermöglichen.

Mittels dieser neuen Plattform sollen Senioren/innen einen Überblick über Alterstechnologien bekommen, die durch Endnutzende geprüft sind, sowie die Möglichkeit haben, einen erschwinglichen und niederschwelligen Zugang zu passenden Technologien zu erhalten. Gleichzeitig ermöglicht die Plattform, den Herstellern gegenüber ein kontinuierliches Feedback zu ihren Produkten und Entwicklungen sicherzustellen.

In der nachfolgenden Abbildung ist die Einbettung der Plattform schematisch dargestellt:

Damit die Plattform konzeptuell als auch vom Design her den Bedürfnissen der Endnutzenden (hauptsächlich Senioren/innen, jedoch auch Pflegefachpersonen, Angehörige und weitere) entspricht, werden wir mit einem Co-Creation/Design-Ansatz arbeiten. Dadurch sollen die Senioren/innen von Anfang an beim Entwicklungsprozess im Vordergrund stehen und mitgestalten sowie evaluieren können. Um das spätere Angebot zusätzlich zu fördern, wird den Senioren/innen für ihre Mitarbeit bei der Plattform als auch bei der Testung der ersten Alterstechnologien ein Voucher zur Verfügung gestellt, mit dem sie die Alterstechnologien für sich oder andere unter vergünstigten Konditionen erwerben können. Nach einer ersten Konzeptualisierung mit den Senioren/innen/Pflegefachkräften (Netzwerke der HESSO/OST) sollen ebenfalls (Kranken-)versicherungen und Technologiehersteller in das Projekt miteinbezogen werden. Durch diesen interdisziplinären Ansatz sollen die Alterstechnologien gezielt nach zu definierenden Indikatoren geprüft, distribuiert und erschwinglich zugänglich gemacht werden.

Projektleitung

Prof. Dr. Sabina Misoch

Projektteam

Angelika Inge Studer, Samira-Salomé Hüsler, Céline Jost, Cornelia Ursprung

Projektpartner

Unterstützt durch: