Karrierekiller Burnout! Und andere Märchen über psychische Belastungsreaktionen

Dr. Roger Rechsteiner |  Unternehmer & Dozent @ Dr. Rechsteiner Consulting

Inhalt

Der Workshop startet mit einem Inputreferat von ca. 20min. Darin wird erörtert, was man in der angewandten Psychologie unter dem Begriff «Burnout» versteht, wie sich so etwas entwickeln und auch wieder abbauen kann. Der Fokus liegt dabei auf einem umfassenden Verständnis von psychischen Belastungsreaktionen, die bei weitem nicht nur einem immer schneller werden Arbeitsumfeld zuzuschreiben sind.

Wie man ein «gesundes» Verhältnis zu Stresssituation aufbauen kann und diese auch als «Trainingsmöglichkeiten» zu betrachten lernt, wird im zweiten Teil eingegangen. Das Verständnis gegenüber und der gesellschaftliche Umgang mit Personen, die von psychischen Belastungsreaktionen betroffen sind, wird dabei kritisch unter die Lupe genommen.

Das Inputreferat endet mit einer Beschreibung der aktuell wichtigsten «Denkschulen» in der klinischen Psychologie. Aus ihnen resultieren unterschiedliche Behandlungsansätze bei psychischen Belastungsreaktionen. Dies führt dazu, dass das Thema Burnout in der klinischen Psychologie nach wie vor sehr heterogen diskutiert wird. Es bietet jedoch grosse Möglichkeiten, wenn es gelingt, Behandlungsansätze verschiedener «Denkschulen» zu kombinieren.

Das Ziel des Workshops ist es, ein differenzierteres Bild über Burnout und den Umgang mit psychischen Belastungsreaktionen zu erhalten. Sie sind herzlich dazu eingeladen, sich im zweiten Teil des Workshops, an der Diskussion zu beteiligen und Ihre Sichtweise einzubringen.

Zur Person

Dr. Roger Rechsteiner

Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Themen rund um Beziehungsmanagement und Psychologie. Nach einer Banklehre und 10 Jahren Berufspraxis als Kundenberater und Kampagnenmanager bei der UBS, führte mich mein Weg in die Marketingforschung an der Universität St. Gallen (HSG). Dabei interessierte mich die Fragestellung, wie Kundenorientierung in der Schweizer Bankbranche erfolgswirksam umgesetzt werden kann, was eng mit der angewandten Psychologie verbunden ist. Denn will man wirklich kundenorientiert sein, muss es darum gehen, Menschen besser verstehen zu wollen und sie in ihren Bedürfnissen zu akzeptieren. Und nicht Produkte mit grossen Gewinnmargen zu entwickeln, die man dann den Kunden als «ihr Bedürfnis» verkauft.

Ein weiterer Beweggrund, weshalb ich mich diesen «Soft-Skills-Themen» vertieft gewidmet habe, war die folgende - ziemlich naive und unbekümmerte - Überlegung: «Menschen sind doch einfach zu verstehen. Und wenn ich da in die Forschung gehe, muss ich bestimmt nicht rechnen (was ich überhaupt nicht mag), kann ein bisschen nach Bauchgefühl arbeiten und kontrollieren, ob ich richtig oder falsch liege, kann ja eh niemand!» Hätte ich erahnt, wie emotional, irrational und komplex menschliche Interaktionen sind, hätte ich wohl gar nie mit forschen begonnen. Und richtig – ums Rechnen konnte ich mich auch nicht drücken!

Die enge Verbundenheit mit meinem verstorbenen Freund und Gesundheitsökonom, Prof. Dr. Walter Hagmann, inspirierte mich später, die Themen Wirtschaft und Gesundheit ganz bewusst zu kombinieren, an deren Schnittstelle ich mich mit meiner psychologieorientierten Forschung sowieso schon seit längerem befinde. Zahlreiche, sehr bewegende Gespräche, die ich während meiner empirischen Forschung erleben durfte, gaben letztlich den Ausschlag, dass ich mich heute mit Burnoutprävention und Resilienzförderung beschäftige. Meines Erachtens ein sehr wichtiges und sinnvolles Thema, welches einen Beitrag für alle Menschen in unserer Gesellschaft leistet.