Multidisziplinäre Problemlösungen an der «Networking Event Series 2022»

In Zusammenarbeit mit «The Swiss Wind Energy R&D Network» haben wir am 7. Juni 2022 die Veranstaltung «Networking Event Series Wind Energy 2022 - Ideation for the global market» an der OST in Rapperswil durchgeführt.

Zu den Teilnehmer:innen gehörten mehr als 40 in der Schweiz ansässige Forscher:innen, Start-ups, KMUs und andere Organisationen, die im Bereich Windenergie tätig sind. Neben einigen interessanten Präsentationen und Postern lösten wir in kleinen Gruppen fünf multidisziplinäre «Challenges» und präsentierten die Ergebnisse anschliessend dem Publikum. Die Diskussionen wurden im WeDoWind Ecosystem fortgesetzt.

Abwechslungsreiches Programm

Wir starteten mit der offiziellen Vorstellung unseres neuen Leitfadens «Getting Started in Wind Energy», der in Zusammenarbeit mit enviConnect erstellt wurde.

In der Opening Speech von Katherine Dykes, Leiterin der Abteilung für Systemtechnik und Optimierung an der DTU Wind Energy in Dänemark, erfuhren wir mehr über die «Grand Challenges of Wind Energy Science», basierend auf dem gleichnamigen Science Paper, das sie mitverfasst hat. Nach einer netten Fragerunde stellten die Posterpräsentator:innen ihre Poster in kurzen «Zwei-Minuten-Präsentationen» vor. Zu den Themen gehörten in diesem Jahr: Wie man Daten kommuniziert und zusammenarbeitet; ein experimentelles System zur Erfassung aeroakustischer Eigenschaften von Rotorblättern; die Auswirkungen auf Kommunikations-, Navigations- und Überwachungssysteme, die für die Flugsicherung eingesetzt werden; Erkennung von Schwingungsfehlern in Windenergieanlagen ohne technische Hilfsmittel; autonome Flugsteuerung von kleinen Drohnen für «Airborne Wind Energy». Während der Kaffeepause hatten die Teilnehmende Zeit, die Poster zu betrachten und zu diskutieren.

Wir hatten drei Präsentationen zum Thema Technologietransfer geplant, aber unser erster Redner, Andy Clifton von enviConnect, musste in letzter Minute absagen, so dass wir stattdessen zwei etwas längere Präsentationen von Philip Morger (Switzerland Global Enterprise) und Jan-Ernst van Hattum (Enterprise Europe Network) hörten. Es war interessant zu hören, welche Möglichkeiten es für Forscher:innen und Unternehmen in der Schweiz gibt, sich mit Partner:innen in Europa zu vernetzen. Den fehlenden Vortrag von Andy Clifton haben wir als Webinar am 11. Juli durchgeführt.

Vor der Mittagspause wurden die fünf «Challenges», die am Nachmittag zu lösen waren, vorgestellt. Nach dem Mittagessen wählten die Teilnehmende die «Challenges» aus, die sie lösen wollten, und teilten sich für 2.5 Stunden in Gruppen auf. Jeder Challenge-Workshop wurde von einer Person aus dem Organisationsteam der Veranstaltung geleitet.

 

Wir diskutierten die folgenden «CHALLENGES»:

 

CHALLENGE 1: «AIRBORNE WIND ENERGIE» IN KONVENTIONELLEN WINDPARKS (SKYPULL SA)

In dieser Challenge diskutierten wir, wie «Airborne Wind Energy» (AWE)-Systeme am besten in konventionelle Windparks integriert werden können. Dazu gab es einen kurzen Online-Vortrag von Roland Schmehl von der TU Delft. Die Ergebnisse umfassten eine Liste von Empfehlungen, die bei der Planung von AWE-Parks berücksichtigt werden sollten.

CHALLENGE 2: WIE LASSEN SICH DIE GRENZWERTE FÜR DIE ELEKTROMAGNETISCHE VERTRÄGLICHKEIT UMGEHEN? (SWISS MILITARY AVIATION AUTHORITY)

In dieser Aufgabe wurde erörtert, wie die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) von Windenergieanlagen unterhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte sichergestellt werden kann. Zu den Ergebnissen gehörten Ideen für Nachrüstungen und Lösungen zur Geräuschunterdrückung bei Windenergieanlagen.

CHALLENGE 3: BEWERTUNG DES POTENZIALS FÜR KLEINE WINDPARKS BIS ZU 5 MW IN DER SCHWEIZ (SUISSE EOLE)

In dieser Challenge wurde erörtert, wie viel mehr Windenergiepotenzial wir in der Schweiz hätten, wenn wir kleine Windparks mit 1-2 Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von bis zu 5 MW bauen könnten. Anstatt diese Schätzung vorzunehmen, bestanden die Ergebnisse in einer Liste von Aktivitäten, die durchgeführt werden könnten, um die Umsetzung der Strategie zu gewährleisten.

CHALLENGE 4. TECHNISCHE IMPLIKATIONEN UND ENTSPRECHENDE BEST PRACTICES BEI DER ABSCHALTUNG (NATECO AG).

In dieser Aufgabe wurden die technischen Implikationen und die entsprechenden Best Practices bei der Abschaltung von Windenergieanlagen zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen diskutiert. Die Ergebnisse umfassten eine Liste von Empfehlungen für bewährte Praktiken bei der Abschaltung von Anlagen.

CHALLENGE 5. KONZEPT FÜR SOFTWARE-AS-A-SERVICE ZUR ÜBERWACHUNG VON STRUKTUREN (ETH ZÜRICH)

In dieser Challenge diskutierten wir, wie ein ideales System zur Überwachung des Zustands von Windenergieanlagen aussehen könnte. Die Ergebnisse bestanden aus einer Liste von Empfehlungen und Prioritäten für die Entwicklung eines solchen Systems.

Am Ende wurden die Ergebnisse der einzelnen Aufgaben präsentiert und wir stimmten über die beste Präsentation ab. Challenge 2 wurde zum Sieger gewählt - herzlichen Glückwunsch an Reto Pauli und das Team!

Fortsetzung nach der Veranstaltung

Wir setzen diese Diskussionen in unserem «WeDoWind Ecosystem» fort! Das «WeDoWind Ecosystem» ist ein Ökosystem für Open Innovation in Windenergie, welches die neue «WeDoWind Method» nutzt. Die «WeDoWind Method» ist eine durch die OST entwickelte Methode zur gemeinsamen Lösung der dringendsten Probleme auf der Grundlage von «Challenges» und unter Verwendung von Daten, die von der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Die Methode bietet sowohl den Anbieter:innen von «Challenges» als auch den Entwickler:innen von Lösungen einen Mehrwert:

  • Die Anbieter:innen von «Challenges» erhalten vielfältige, hochmoderne Lösungen für ihre Probleme von internationalen Teams, eine erhöhte Sichtbarkeit und Kontakte mit der Forschungsgemeinschaft.

  • Lösungsentwickler:innen erhalten Zugang zu relevanten Problemen und Daten aus der Industrie und werden in einer lebendigen internationalen Forschungs- und Lehrgemeinschaft sichtbar.

Machen Sie mit!

Wenn Sie Interesse haben, die «Challenges» aus der «Networking Event Series 2022» mitzudiskutieren, oder Sie generell Interesse an Open Innovation in Windenergie haben, melden Sie sich hier an oder kontaktieren Sie Sarah Barber unter sarah.barber@ost.ch.