Abstimmung von Ressourcenpolitik und Geschäftsstrategien im Bausektor

Das Projekt CUBIC («Co-Evolution of Business Strategies in material and construction industries and public policies») ist Bestandteil des Nationalen Forschungsprogramms NFP 73 «Nachhaltige Wirtschaft». In einem Team aus Ökonomen, Ingenieuren und Modellierern werden wir untersuchen, wie man wirtschaftlichen Wandel (angetrieben durch Geschäftsstrategien) und Veränderung rechtlicher und politischer Rahmenbedingungen (angetrieben durch öffentliche Politiken) wirksamer aufeinander abstimmen kann. Neben der FHSG Fachhochschule St.Gallen (Institute für Modellbildung und Simulation) sind die HSR Hochschule für Technik Rapperswil (Institut für Bau und Umwelt, UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik), das Kompetenzzentrum Energy Management (ior/cf-HSG) der Hochschule St Gallen sind, die sowie die Universität Bergen (System Dynamics Group) aus Norwegen als akademische Projektpartner involviert. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen der Bauwirtschaft und Vertretern von Behörden und Verbänden durchgeführt.

Die Baubranche befindet sich im Umbruch. Während sich Bauunternehmungen früher auf ihr Kerngeschäft beschränken konnten – z.B. den Abbau von Kies und Lieferung von Komponenten und Beton – beobachten wir seit etwa 15 Jahren eine fortschreitende Diversifizierung. Auslöser sind Veränderungen der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen: in der öffentlichen Beschaffung ebenso wie in der Abfallwirtschaft, im Klimaschutz oder in der Raumplanung. Aus politischer Sicht sind diese Veränderungen in der Baubranche äusserst interessant, weil sie die Wirksamkeit der Politiken erhöhen (z.B. durch erhöhte Verfügbarkeit von Recycling-Beton, besseres Knowhow).

In unserer Arbeit werden wir zwei Fragen beantworten:

  1. Wie beeinflussen öffentliche Politiken zur Förderung der Ressourceneffizienz den Erfolg von Geschäftsstrategien in der Bauwirtschaft?
  2. Wie beeinflussen alternative Geschäftsstrategien der Bauwirtschaft die Verwendung natürlicher Ressourcen mit Fokus auf mineralische Rohstoffe?

Dazu verwenden wir ein systemdynamisches Modell zur Analyse der Wirksamkeit von Politiken in Kombination mit einem Materialflussmodell zur Bewertung von Ressourceneffizienz und Umweltwirkungen. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen der Bauwirtschaft und Vertretern von Behörden und Verbänden durchgeführt.

Ziele unserer Arbeit sind:

  1. Empfehlungen für Akteure aus Politik und Verwaltung zur Entwicklung von Massnahmen und Instrumenten für eine Kreislaufwirtschaft im Bauwesen und für die Förderung eines effizienten Einsatzes mineralischer Rohstoffe (Wirksamkeitsanalyse von Politiken).
  2. Verbesserte Entscheidungsgrundlagen für Unternehmen der Bauwirtschaft zur Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaft (Markt- und Konkurrenzanalyse unter Berücksichtigung alternativer Politiken).