OSTLAB - Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften wecken

Die Schweizer Produktionsunternehmen behaupten sich am Markt insbesondere durch Innovationen und deren Umsetzung in serientaugliche Produkte. Hierfür wird gut ausgebildetes, technisches Fachpersonal und hochqualifizierte Ingenieure benötigt, die in den letzten Jahren immer schwieriger zu bekommen sind. Wieso?

Dies ist insbesondere auch darauf zurückzuführen, dass sich viele Jugendliche für eine nichttechnische Ausbildung oder Studium entscheiden. Die berufliche Ausrichtung der Schülerinnen und Schüler geschieht auf Basis ihrer Interessen und Erfahrungen und sie wird bereits vor Ende der obligatorischen Schulzeit festgelegt. Bereits zu Beginn der zweiten Sekundarstufe informieren sich die jungen Leute über die Berufsmöglichkeiten.

Jugendliche prüfen Farben für Kunststoff-Becher im OSTLAB

MINT-Initiative

Im Bericht des Bundesrats zum Mangel an MINT-Fachkräften (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in der Schweiz wird eine kontinuierliche Förderung des Technikverständnisses als unabdingbar erachtet. Das Interesse für MINT auf Vorschul-, Kindergarten-, Primar- und Sekundarstufe I muss gefördert und die von den Hochschulen getroffenen Massnahmen müssen konsequent weiter geführt werden.[1]

Erste Massnahmen, um Kindern und Jugendlichen Naturwissenschaften und Technik näher zu bringen, sind ausserschulische Aktivitäten. Auch die OST – Ostschweizer Fachhochschule führt in diesem Zusammenhang bereits einige Programme durch. Diese gehören nicht zur eigentlichen Kernleistung der OST – Ostschweizer Fachhochschule und werden in der Regel durch Private unterstützt. Zu nennen sind beispielsweise die Robolympics (Realisierung von Robotern für Zehntklässlerinnen und -klässler), die Workshops währen des Ferienpasses in Rapperswil-Jona (ab 4. Klasse), Digital Girls - Informatikschnupperwoche für Sekundarschülerinnen und Electronics4you (mehrtägige Elektronikworkshops für Teenager von 12-17 Jahren). Diese Aktivitäten sind bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebt.

Erfolgsstory Covestro Science Lab

Die Verknüpfung solcher grundlegender naturwissenschaftlicher und technischer Fragestellungen mit den Abläufen in einem Industrieunternehmen ist die Grundidee des Schülerlabors. Das Konzept des Labors wurde von der Firma Covestro AG, Leverkusen (Covestro Science Lab in Leverkusen | Covestro AG) entwickelt und wissenschaftlich durch das Leibnitz Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften in Kiel begleitet.[2]

Das Schülerlabor wird erfolgreich seit 2007 durchgeführt. Pro Jahr besuchen ca. 128 Klassen das Schülerlabor in Leverkusen. Die Wirksamkeit zur Förderung und Gewinnung von Nachwuchs wurde über Fragebogenaktionen nachgewiesen. Adaptiert wurde das Konzept bereits vom namhaften Süddeutschen Kunststoffzentrum (SKZ), Würzburg. Deshalb entschied sich die OST – Ostschweizer Fachhochschule, dieses erprobte Konzept im OSTLAB zu verwirklichen.

[1] Mangel an MINT-Fachkräften in der Schweiz - Ausmass und Ursachen des Fachkräftemangels in MINT. Bericht des Bundesrates , Staatssekretariat für Bildung und Forschung, August 2010

[2] Das Schülerlabor der 2. Generation: Potenziale und Wirkungen des Baylab plastics, Manfred Euler

Ziele

  • Einblick in die Arbeitsweise in einem Industrieunternehmen erlangen
  • Technik näher bringen
  • Interesse für technische Berufe wecken