Körper und Psyche besser verstehen

Medienmitteilung vom 6. Dezember 2021

Die OST – Ostschweizer Fachhochschule baut am Standort St.Gallen ein neues Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit auf. Im Fokus stehen die Bedürfnisse von Betroffenen, Angehörigen, Fachpersonen und der Gesellschaft.

Das Zentrum gehört zum Departement Gesundheit und hat seinen Sitz im St.Galler Neumarkt.

Was man als «gesund» versteht, lässt sich nicht einfach in Worte fassen. «Es ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit», sagt Prof. Dr. Manuel P. Stadtmann, Leiter des neuen Kompetenzzentrums Psychische Gesundheit an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Diese holistische Sichtweise vertrete auch die Weltgesundheitsorganisation: Gesundheit, so die Definition der WHO, sei «ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen».

So betrachtet, leide in der Schweiz «jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens an einer psychischen Belastung, die sich auf emotionaler, kognitiver, körperlicher und interpersoneller Ebene auswirken kann», sagt Manuel P. Stadtmann. Dieses Zusammenspiel von Körper und Psyche wolle er mit seinem Team besser verstehen lernen, und somit die psychische Gesundheit der Gesellschaft zu erhalten und zu fördern: «Wir sehen die psychische Gesundheit als einen Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine eigenen Fähigkeiten erkennt, mit den regelmässigen Belastungen des Lebens zurechtkommt, produktiv arbeiten kann und einen Beitrag zu seiner Gemeinschaft leisten kann».

Unter Leitung von Manuel P. Stadtmann entsteht am Standort St.Gallen der OST – Ostschweizer Fachhochschule ein neues Kompetenzzentrum Psychische Gesundheit. Die Forschungsagenda werde durch sechs Fokusthemen getragen. Untersucht werde beispielsweise, wie soziale, kulturelle, wirtschaftliche, politische oder ökologische Faktoren die psychische Gesundheit beeinflussen – neben den individuellen Attributen wie die Fähigkeit, eigene Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und Interaktionen mit anderen zu steuern. Auch das Zusammenspiel von verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitssystem werde untersucht. Das Kompetenzzentrum Psychische Gesundheit könne dabei auf die Erfahrungen aus den Bereichen Pflegewissenschaft, Physiotherapie, Soziale Arbeit und Psychologie zurückgreifen. Auch in der Aus- und Weiterbildung werde sich das Kompetenzzentrum engagieren. So sei bereits ein CAS-Lehrgang in der finalen Planung. Und in der Forschung habe man mit der Universität Zürich und einigen psychiatrischen Institutionen der Region erste Partner gefunden. «Wir untersuchen beispielsweise, wie sich eine psychische Erkrankung eines Familienmitglieds auf die psychische Gesundheit der Angehörigen auswirkt».

Mehr Informationen:

https://www.ost.ch/de/forschung-und-dienstleistungen/gesundheit/ipw-institut-fuer-angewandte-pflegewissenschaft/kompetenzzentrum-psychische-gesundheit

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