Entwicklungsprojekt

Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum

Kreislaufwirtschaft (KLW) gilt als vielversprechender Ansatz, um den Ressourcenverschleiss und die Treibhausgas-Emissionen zu senken. Wir entwickeln gemeinsam mit Partnerorganisationen und -unternehmen Möglichkeiten, im ländlichen Raum Kreislaufwirtschaft zu fördern, testen diese und entwickeln sowie multiplizieren so Know-how zum Schliessen von Kreisläufen im ländlichen Raum.

Kreislaufwirtschaft (KLW) gilt als vielversprechender Ansatz, um den Ressourcenverschleiss und die Treibhausgas-Emissionen zu senken. In städtischeren Räumen sind KLW-Ansätze und darauf aufbauende Geschäftsmöglichkeiten bereits relativ weit verbreitet – es geht dabei z.B. um die Wiedergewinnung von Rohstoffen, um Lieferkettenoptimierungen, um recycelbare Verpackungen oder um Sharing-Economy-Modelle. Viele dieser Ansätze können aber nicht einfach in den ländlichen Raum kopiert werden. Die vorhandenen Bedingungen sind zu unterschiedlich.

Es wohnen beispielsweise weniger Menschen auf dichtem Raum, was Sharing-Economy-Modelle erschwert, die Transportwege zur Wiederverwertung von Rohstoffen sind länger und die Struktur der produzierenden Wirtschaft ist anders gelagert. Gleichzeitig können die langen Wege auf dem Land auch Kreislaufstrategien begünstigen. So kann es aufgrund steigender Energie- und Rohstoffpreise durchaus Sinn machen, wieder vermehrt die lokale Produktion zu fördern und lokale Wirtschaftskreisläufe zu etablieren, womit auch die Resilienz der ländlichen Regionen erhöht wird. Weiteres Potenzial für Kreislaufwirtschaft auf dem Land bietet z.B. das grosse Raumangebot und die Umnutzung lehrstehender Gebäude oder neue Konzepte in der Pflege älterer Menschen.

Im besten Sinne angewandter Forschung und Entwicklung soll in diesem Projekt deshalb auf Augenhöhe mit regionalen Akteuren ausgelotet werden, wie der Prozess hin zur KLW im ländlichen Raum gelingen kann. Hierfür wollen wir die in verschiedenen OST-Departementen und -Instituten vorhandene wertvolle Expertise mit unseren Partnerorganisationen und -unternehmen produktiv zusammenbringen. Als exemplarische Pilotregion wurde bewusst das ländlich-periphere Toggenburg gewählt, da es signifikant andere Strukturen aufweist als (peri-)urbane Räume.

Der methodische Ansatz ist derjenige eines Reallabors; also eines mehrphasigen Dialogs auf Augenhöhe zwischen regionalen Wirtschaftsakteurinnen und Wirtschaftsakteuren und OST-Fachexpertinnen und -experten. Der Fokus liegt dabei auf dem zweiten und dritten Wirtschaftssektor, wo inner- und überbetriebliche Stoffkreisläufe und THG-Emissionen betrachtet und optimiert werden sollen. Die Landwirtschaft lassen wir nur darum aussen vor, weil in diesem Bereich bereits andere Entwicklungs- und Förderprogramme greifen. In Workshops mit ausgewählten regionalen Unternehmen und Organisationen verschiedener Branchen analysieren wir spezifisch ländliche Rohstoffkreisläufe, leiten aus Optimierungspotenzialen lokale und regionale Massnahmen zur Förderung der KLW im ländlichen Raum ab und testen diese sogleich mit unseren Partnerunternehmen und -organisationen. Gleichzeitig bauen wir in Lichtensteig einen KLW-Hub auf, der während dem Projekt und bei Bedarf über das Projektende hinaus Anlaufstelle für kreislaufwirtschaftswillige regionale Unternehmen und Organisationen sein soll.

Wir gehen davon aus, dass die OST und Partnerunternehmen und -organisationen im Toggenburg mit diesem Pionierprojekt auf andere ländliche Unternehmen und Regionen übertragbare Erkenntnisse bezüglich KLW generiert. Für die OST resultiert ein Potenzial für die nationale Profilierung, für die Region Toggenburg eine Dynamik hin zu einer starken Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum und für weitere ländliche Regionen Ideen und Impulse zur Förderung der eigenen Kreislaufwirtschaft.

Laufzeit: 01.01.2024 - 31.03.2028

Projektfinanzierung:

Neue Regionalpolitik (NRP) in der Umsetzungsperiode 2024-2027 des Kantons St.Gallen

Kooperation: